DJ Industrie in der Eurozone drosselt Produktion im Mai
Von Andreas Plecko
LUXEMBURG (Dow Jones)--Die Industrie im Euroraum hat ihre Produktion im Mai stärker gedrosselt als erwartet. Hinter dem Rückgang stehen vor allem Lieferengpässe bei wichtigen Vorprodukten, etwa bei Halbleitern. Wie die Statistikbehörde Eurostat mitteilte, fiel die Industrieproduktion (ohne Bauwirtschaft) gegenüber dem Vormonat saisonbereinigt um 1,0 Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten lediglich einen Rückgang von 0,1 Prozent erwartet.
Die Aussichten für den Industriesektor in der Eurozone sind grundsätzlich positiv, da die Impfprogramme helfen, die anhaltenden pandemiebedingten Einschränkungen zu überwinden und die Nachfrage anzukurbeln. Allerdings beeinträchtigen aktuell Lieferengpässe die Produktion in einigen Sektoren, vor allem in der Automobilindustrie, und diese Belastungen werden voraussichtlich bis zum Ende des Jahres nicht vollständig abklingen, sagen Ökonomen.
Im Vergleich zum Vorjahr lag die Industrieproduktion um 20,5 Prozent höher. Volkswirte hatten mit einem Plus von 22,4 Prozent gerechnet. Der ungewöhnlich hohe Anstieg beruht auf dem Vergleich mit den außergewöhnlich niedrigen Daten im Mai 2020, als die Wirtschaft inmitten der öffentlichen Gesundheitskrise in weiten Teilen zum Stillstand kam.
Wie Eurostat weiter mitteilte, fiel die Industrieproduktion in der EU-27 im Mai um 0,9 Prozent gegenüber dem Vormonat. Binnen Jahresfrist lag sie um 21,2 Prozent höher.
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July 14, 2021 05:00 ET (09:00 GMT)
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