DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
DEUTSCHLAND/USA - Vor dem Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel in Washington drängen transatlantische Wirtschaftsvertreter auf ein Ende des US-Einreiseverbots. "Unter den Reisebeschränkungen leiden viele Firmen. Je länger der Travel Ban anhält, desto mehr Investitionen, Innovationen und Personalaustausch werden blockiert", sagte Simone Menne, Präsidentin der American Chamber of Commerce in Germany (AmCham Germany). Der Verband vertritt mehr als 2.000 Unternehmen, die auf beiden Seiten des Atlantiks aktiv sind. "Aktuell staut sich alles, diese Rückmeldung bekommen wir von unseren Mitgliedern", erklärte Menne. (Handelsblatt)
BANKEN - Nach der Pandemie muss die Wirtschaft umgebaut und auf Nachhaltigkeit ausgerichtet werden. Das geht angesichts der steigenden Staatsverschuldung nur mit den Banken und der Privatwirtschaft, sagte Bankenpräsident Christian Sewing der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Sewing fordert mehr Tempo bei der Kapitalmarktunion und Chancengleichheit mit der US-Konkurrenz. (FAZ)
START-UPS - Die Finanzierungsrunden für deutsche Start-ups haben im ersten Halbjahr einen Rekordwert erreicht. Mit 7,6 Milliarden Euro floss dreimal so viel frisches Eigenkapital an hiesige Jungunternehmen wie im Vorjahreszeitraum - und zugleich mehr als im gesamten Jahr 2020. Auch die Zahl der Finanzierungsrunden stieg sprunghaft - um 62 Prozent auf 588. Das geht aus dem Start-up-Barometer der Unternehmensberatung EY hervor. Berücksichtigt wurden Unternehmen, deren Gründung höchstens zehn Jahre zurückliegt. (Börsen-Zeitung)
NETZE - Die Bundesnetzagentur will die Verzinsung von Strom- und Gasnetzen in Deutschland in der nächsten Regulierungsperiode senken. Die Verzinsung für Neuanlagen soll auf 4,59 Prozent und für Altanlagen auf 3,03 Prozent zurückgeführt werden, geht aus den Entwürfen der Bonner Behörde hervor. Die genaue Höhe der Zinssätze wird im Herbst festgelegt, nach Abschluss der bis 25. August laufenden Konsultationsphase. Betroffen von der sich abzeichnenden Renditekürzung sind Netzbetreiber wie Eon oder Tennet. (Börsen-Zeitung)
FAIR TRADE - Das erste Mal in zehn Jahren haben die deutschen Konsumenten weniger Fair-Trade-Produkte gekauft. Im vergangenen Jahr kauften die Verbraucher Produkte im Wert von 1,8 Milliarden Euro - das entspricht einem Umsatzrückgang von knapp 3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt verkauften die Fair-Handels-Unternehmen Waren im Wert von 207 Millionen Euro. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Rückgang von 8,4 Prozent. Besonders die sogenannten Weltläden mussten hohe Einbußen hinnehmen Grund dafür sei die Corona-Pandemie, die dazu führte, dass Unternehmen aus Gastronomie und Einzelhandel zeitweise schließen mussten. Das teilte der Verband Forum Fairer Handel mit. (FAZ)
SILICON VALLEY - Im Silicon Valley ist es mittlerweile eine Art Sport geworden, sich über die klassischen Medien und deren Berichterstattung zu beschweren. Der Grund: Viele Medien nehmen immer stärker die Geschäftsmodelle junger Firmen unter die Lupe, genauso wie ihren Umgang mit sogenannten Gig-Arbeitern, die zeitlich befristete Aufträge beispielsweise von Liefer- oder Fahrdienstplattformen ausführen. Darüber hinaus finden sich in Medien immer öfter kritische Betrachtungen der Rolle von Tech-Unternehmen bei der Verbreitung von Desinformation. (Handelsblatt)
AVANTGARDE - Avantgarde-Chef Martin Schnaack gilt als einer der Erfinder des Event-Marketings in Deutschland. Nun will er mit einem neuen Co-Chef das Wachstum vorantreiben. Retail-Experte Marc Schumacher führt den Konzern ab 15. Juli gemeinsam mit dem Gründer. (Handelsblatt)
EINZELHANDELSIMMOBILIEN - Welch gravierende Folgen die Corona-Krise und der fortschreitende Onlinehandel für die Innenstädte hat, ist nun erstmals auch durch Zahlen verschiedener Institute und Verbände belegbar. Die Leerstandsquote hat die kritische Marke von 20 Prozent in vielen Städten und Gemeinden laut dem Fraunhofer-Institut IAO deutlich überschritten. Stationäre Modehändler haben es nach Angaben des Handelsverbands Deutschland (HDE) besonders schwer. (Süddeutsche Zeitung)
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July 15, 2021 01:28 ET (05:28 GMT)
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