DJ Bitkom: ITK-Umsätze legen 2021 und 2022 deutlich zu
Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)--Die digitale Wirtschaft in Deutschland wächst nach dem Corona-Schock stark. Das Geschäftsklima sei überdies "besser denn je", erklärte der Branchenverband Bitkom. 2021 könnten die Unternehmen der IT, Telekommunikation und Unterhaltungselektronik (ITK) einem Umsatzanstieg von 4 Prozent auf 178,2 Milliarden Euro und für 2022 ein Plus 3,4 Prozent auf 184,3 Milliarden Euro erwartet, berichtete der Digitalverband auf Basis aktueller Berechnungen.
Im Juni 2021 beurteilten die ITK-Unternehmen ihre Geschäftslage demnach insgesamt als sehr gut, wie Erhebungen von Bitkom und Ifo-Institut zeigten. Der Bitkom-Ifo-Digitalindex stieg demnach um 5,9 Zähler und erreichte mit 40,5 Punkten ein Allzeithoch.
Die Bitkom-Branche entwickle sich damit deutlich dynamischer als die Gesamtwirtschaft. "Das Wachstum im Kern der digitalen Wirtschaft ist so stark wie seit 20 Jahren nicht mehr, und die Umsätze liegen deutlich über dem Vorkrisenniveau", sagte Bitkom-Präsident Achim Berg. Bei einer Online-Pressekonferenz sprach er von "sehr erfreulichen Zahlen".
Das habe auch positive Wirkungen auf den Arbeitsmarkt. "In diesem Jahr wird die Bitkom-Branche in Deutschland voraussichtlich wieder über 40.000 zusätzliche Jobs schaffen und damit 1,27 Millionen Menschen in Deutschland beschäftigen", sagte Berg. Im kommenden Jahr könnte die Zahl der Arbeitsplätze in der Branche erstmals auf über 1,3 Millionen steigen.
"Neben den Rekordwerten gibt es aber auch Unsicherheiten", so Berg und nannte neben dem Auftreten neuer Corona-Varianten auch den anhaltende Mangel an Halbleitern als Einflussfaktoren.
Von der Politik forderte Berg Maßnahmen zur Stärkung der Digitalisierung auch nach der Corona-Krise. "Es ist wichtig, dass der Digitalsierungsschub mindestens erhalten und vor allem auch verstärkt wird", sagte er. Konkret müssten Strukturen etwa in Schulen und Verwaltung "agiler und schneller" werden. "Wir sind einfach viel zu langsam", beklagte Berg. Zudem forderte er ein Digitalministerium mit Federführung bei dem Thema und ein "Verfallsdatum" für analoge Prozesse etwa zum Ende nächsten Jahres.
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July 15, 2021 04:42 ET (08:42 GMT)
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