
DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
PEGASUS - Der französische Präsident Emmanuel Macron ist ins Visier der Spähsoftware Pegasus geraten. Das belegt eine Liste geleakter Telefonnummern, die die Süddeutsche Zeitung, NDR, WDR und die Wochenzeitung Die Zeit einsehen konnten. Offenbar wollte ihn eine marokkanische Behörde 2019 ausforschen. Auch die Mobilnummer von Charles Michel, damals Belgiens Premierminister und heute Präsident des Europäischen Rates, war ein potenzielles Ziel marokkanischer Behörden. (Süddeutsche Zeitung)
VERSICHERUNGEN - Ein Großteil der Deutschen ist nicht ausreichend gegen Extremwetterereignisse versichert, befindet Branchenexperte Jörg Asmussen. "Nur 46 Prozent der Gebäude in Deutschland sind gegen Naturgefahren wie Hochwasser und Überschwemmung versichert", erklärte der Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) im Interview. Das habe vor allem zwei Gründe: "Viele Eigentümer unterschätzen die Gefahr starker Regenfälle für ihr Haus. Oder sie schätzen den Umfang ihrer Wohngebäudeversicherung falsch ein", so Asmussen. In vielen älteren Verträgen seien oft nur Sturm und Hagel versichert, nicht jedoch Starkregen und Hochwasser. Dafür sei der Zusatzbaustein Elementarschadenversicherung nötig. (Passauer Neue Presse)
VERSICHERUNGEN - Die deutsche Versicherungswirtschaft spricht sich trotz der jüngsten Extremwetter-Katstrophen eine verpflichtende Gebäudeversicherung gegen Elementarschäden aus. "Eine Pflichtversicherung als singuläres Instrument gegen Elementarschäden lehnen wir ab", sagte der Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft Jörg Asmussen. "Eine solche Pflicht nimmt Hausbesitzern und Unternehmen den Anreiz, gegen Flut- und andere Extremwetterrisiken vorzusorgen", erklärte er. "Das könnte dazu führen, dass entweder für die Versicherungsnehmer die Prämien unbezahlbar hoch oder am Ende die Risiken für die Versicherer untragbar groß werden." (Augsburger Allgemeine)
ROHSTOFFE - In der EU wächst die Sorge, dass sich Europa nicht mit genügend Rohstoffen für die Hightech-Industrie versorgen kann. Sichere sich die EU mittelfristig nicht die entscheidenden Rohstoffe, drohten Produktionsstopps und Hunderttausende Jobs seien in Gefahr, sagte Carlo Burkhardt von der Hochschule Pforzheim. "Die EU hat die Kontrolle über viele Wertschöpfungsketten verloren, das hat sie verpennt", so Burkhardt. (Stuttgarter Zeitung/Stuttgarter Nachrichten)
ENERGIEWIRTSCHAFT - Die Präsidentin des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), Marie-Luise Wolff, hat von der Politik mehr Ehrlichkeit im Umgang mit dem Klimawandel und den Kosten gefordert. "Durch die Flutkatastrophe hat sich bestätigt, dass wir dringend mehr Klimaschutz brauchen. Zudem ist deutlich geworden, dass daneben sehr viele Klimaanpassungsmaßnahmen nötig werden, seien es mehr Regenrückhaltebecken oder ein vorsichtigerer Umgang mit der Versiegelung", sagte Wolff. (Redaktionsnetzwerk Deutschland)
KATASTROPHENSCHUTZ - Der Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungs- und Katastrophenschutz (BBK), Armin Schuster, hat nach der Hochwasserkatastrophe ein "völlig neues Verständnis" beim Risiko- und Krisenmanagement gefordert. "Mit einer besseren Vorbereitung hätte man das Ausmaß des Schadens aber vielleicht reduzieren können. Ein Land, das solche Krisenerfahrungen nicht gesammelt hat, war vielleicht auch noch nicht so bereit, sich präzise auf etwas vorzubereiten, das viele nicht für möglich gehalten haben", sagte Schuster Interview. Man habe viel gelernt aus Hochwassern an großen Flüssen, "aber dieses Wissen wurde noch nicht auf die Gefahren an kleinen Fließgewässern übertragen". (Welt)
HOCHWASSER - 67 Prozent der Deutschen sind der Ansicht, dass die Politik auf Bundes- und/oder Landesebene mehr hätte tun sollen, um Städte und Kommunen vor Hochwasser zu schützen. Nur 13 Prozent sind der Meinung, die Politik hätte nicht mehr tun sollen. Das ergab eine repräsentative Umfrage des INSA-Instituts für Bild. INSA hat dazu am 16.7.2021 insgesamt 1.004 repräsentativ ausgewählte erwachsene Personen in Deutschland befragt. Die Frage lautete: "Hätte die Politik auf Bundes- und/oder Landesebene Ihrer Ansicht nach mehr tun sollen, um Städte und Kommunen vor Hochwasser zu schützen?" (Bild)
E-MOBILITÄT - Der Ausbau der Ladeinfrastruktur verläuft trotz hoher Fördersummen schleppend. Knapp 30.000 Anträge für Ladepunkte wurden im Bundesförderprogramm für öffentliche Ladeinfrastruktur zwischen 2017 und 2020 genehmigt. Doch davon ist bis heute weniger als die Hälfte in Betrieb. 9.634 Anträge für geförderte Schnellladepunkte wurden bewilligt, doch nur 1.987 sind davon aufgebaut worden. Von den 246 Millionen Euro bewilligten Fördermitteln wurden bislang erst 30 Millionen Euro ausgezahlt, wie aktuelle Zahlen der Now GmbH zeigen, die dem Handelsblatt vorliegen. (Handelsblatt)
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July 21, 2021 01:14 ET (05:14 GMT)
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