DJ Versicherer fordern Gesamtkonzept statt Elementar-Pflichtversicherung
BERLIN (Dow Jones)--Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat erneut eine Plichtversicherung gegen Elementarschäden an Gebäuden abgelehnt, dafür aber in Reaktion auf die Hochwasserkatastrophe ein "Gesamtkonzept" gefordert. Eine Elementarversicherung für alle wäre sinnvoll, "aber auf freiwilliger Basis", sagte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen im ARD- Morgenmagazin. Als Pflichtversicherung wäre sie als einzelnes Instrument nicht sinnvoll, "weil es eben den Anreiz senkt, gegen Elementarschäden vorzusorgen", sagte er. "Das würde heißen, dass dann die Pflichtversicherten praktisch alleine die Lasten fehlender Klimafolgenanpassung zahlen müssen."
Asmussen betonte, rund 99 Prozent der Gebäude in Deutschland seien gegen Elementarschäden versicherbar. "Erreicht haben wir heute 46 - das ist sicher unbefriedigend", räumte er ein. Für das eine Prozent nicht versicherbarer Häuser werde man andere Lösungen finden müssen, aber erst einmal müsse man näher an die 99 Prozent kommen. "Wir brauchen ein Gesamtsystem, wo man mehr Prävention hat, sprich weniger Versiegelung von Flächen, Prävention an den Bauten - sowohl Neubauten als auch Bestand", mahnte er. Als einzelnes Instrument funktioniere eine Pflichtversicherung nicht. Mache man sie, werde es dennoch "risikoadjustierte Prämien" geben müssen. "Es kann keine Prämie 100 Euro für alle sein, es gibt halt unterschiedlich gefährdete Gebiete", warnte der GDV-Hauptgeschäftsführer.
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July 22, 2021 02:45 ET (06:45 GMT)
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