DJ ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Euroraum-Wirtschaft wächst im 2. Quartal stärker als erwartet
Die Wirtschaft des Euroraums ist im zweiten Quartal stärker als gewachsen. Laut Mitteilung von Eurostat stieg das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal um 2,0 Prozent und lag um 13,7 Prozent über dem Niveau des Vorjahresquartals. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten eine Quartalswachstumsrate von 1,5 Prozent und eine Jahresrate von 13,2 Prozent prognostiziert.
Euroraum-Verbraucherpreise steigen etwas stärker als erwartet
Der Inflationsdruck im Euroraum hat im Juli etwas deutlicher als erwartet zugenommen, wobei auch die Kernteuerung etwas höher als prognostiziert ausfiel. Nach Angaben von Eurostat sanken die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozent und lagen um 2,2 (Juni: 1,9) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen monatlichen Preisrückgang um 0,3 Prozent und eine Jahresteuerung von 2,0 Prozent prognostiziert. Die Kernverbraucherpreise sanken um 0,4 Prozent auf Monatssicht und überstiegen ihr Vorjahresniveau um 0,7 (0,9) Prozent. Erwartet worden waren ein monatlicher Preisrückgang um 0,5 Prozent und eine Jahresteuerung von 0,6 Prozent.
Euroraum-Arbeitslosenquote sinkt im Juni deutlich
Die Arbeitslosigkeit im Euroraum ist im Juni niedriger als erwartet gewesen. Nach Mitteilung von Eurostat sank die Arbeitslosenquote auf 7,7 (Mai revidiert: 8,0) Prozent. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten eine gegenüber dem vorläufigen Mai-Wert von 7,9 Prozent unveränderte Quote prognostiziert.
Deutsche Wirtschaft wächst im 2Q schwächer als erwartet
Die deutsche Wirtschaft hat sich im zweiten Quartal von dem coronabedingten Einbruch des ersten Quartals erholt - und allerdings etwas verhaltener als erwartet. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) stieg das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal um 1,5 Prozent und lag kalenderbereinigt um 9,2 Prozent über dem Niveau des Vorjahresquartals. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten eine Quartalswachstumsrate von 1,9 Prozent und eine Jahresrate von 9,6 Prozent prognostiziert.
Italiens BIP steigt im 2. Quartal stärker als erwartet
Italiens Wirtschaft hat sich im zweiten Quartal deutlicher als erwartet erholt. Nach Mitteilung der Statistikbehörde Istat stieg das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal um 2,7 Prozent und lag um 17,3 Prozent über dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten ein Quartalswachstum von 1,3 Prozent prognostiziert und eine Jahresrate von 15,6 Prozent.
Österreichs Wirtschaft wächst im 2. Quartal um 4,3 Prozent
Österreichs Wirtschaft ist im zweiten Quartal stark gewachsen. Nach Angaben des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (Wifo) stieg das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal um 4,3 Prozent, nachdem es im ersten Quartal um 1,1 Prozent gesunken war und im vierten Quartal 2020 um 3,1 Prozent. Das Niveau des Vorjahresquartals überstieg das BIP im zweiten Quartal um 11,4 (erstes Quartal: minus 4,5) Prozent.
Spaniens BIP steigt im 2. Quartal um 2,8 Prozent
Die Wirtschaftsleistung Spaniens ist im zweiten Quartal deutlich gestiegen. Nach Angaben der Statistikbehörde Ine legte das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal um 2,8 Prozent zu. Es lag damit um 19,8 Prozent über dem Niveau des Vorjahresquartals, nachdem es im ersten Quartal noch um 4,2 Prozent darunter gelegen hatte.
Frankreichs HVPI-Teuerung im Juli höher als erwartet
Der Inflationsdruck in Frankreich hat im Juli weniger als erwartet abgenommen. Nach Mitteilung der Statistikbehörde Insee stieg der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozent und lag um 1,6 (Juni: 1,9) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen monatlichen Preisrückgang von 0,1 Prozent und 1,4 Prozent Jahresteuerung prognostiziert.
RWI: Belebung in Europa lässt den Containerumschlag steigen
Der Containerumschlag-Index des RWI - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung und des Instituts für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) ist nach der aktuellen Schnellschätzung im Juni saisonbereinigt um 1,1 Punkte von revidiert 125,3 auf 126,4 gestiegen. "Angesichts der bereits hohen Auslastung der Kapazitäten wird der Umschlag nur noch leicht ausgeweitet", erklärte das RWI.
IfW: Streben nach wirtschaftlicher Autonomie würde für EU-Länder teuer
Versorgungsengpässe infolge der Corona-Krise haben in der EU die Diskussion über eine stärkere wirtschaftliche Eigenständigkeit und die Rückverlagerung der Produktion befeuert. Ein Abkoppeln der EU von internationalen Lieferketten oder auch nur von China würde die EU-Staaten jedoch hunderte Milliarden Euro kosten, zeigen Simulationsrechnungen des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW), wie das Institut in Kiel mitteilte.
Handwerk und Industrie klagen über noch unbesetzte Lehrstellen
Zu Beginn des Ausbildungsjahres am Montag klagen Handwerk, Industrie und Handel weiterhin über einen Mangel an Bewerbern. Zwar gebe es ein kleines Plus bei den abgeschlossenen Ausbildungsverträgen, doch die Lage bleibe "herausfordernd", sagte DIHK-Präsident Peter Adrian den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland.
AOK warnt vor Milliarden-Loch bei Krankenkassen und Pflegeversicherung
Der AOK-Bundesverband hat vor einem Milliarden-Loch bei den gesetzlichen Krankenkassen und in der Pflegeversicherung gewarnt. Es müsse mit einem Defizit von 5 Milliarden Euro gerechnet werden, sagte AOK-Chef Martin Litsch dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Er forderte die Bundesregierung dazu auf, den Bundeszuschuss für die Pflegeversicherung noch vor der Bundestagswahl deutlich zu erhöhen.
Taiwans BIP steigt im 2. Quartal um 7,5% auf Jahressicht
Das Wirtschaftswachstum Taiwans hat sich im zweiten Quartal auf hohem Niveau etwas abgeschwächt. Nach Regierungsabgaben stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorjahresquartal um 7,5 Prozent, nachdem es im ersten Jahresviertel um 8,9 Prozent zugelegt hatte. Gegenüber dem Vorquartal verringerte sich die Wirtschaftsleistung saisonbereinigt um 2,0 Prozent.
Grüne fordern nationale Bildungsoffensive
Die Grünen haben eine "nationale Bildungsoffensive" verlangt, um coronabedingt noch ungleicher verteilte Bildungschancen zu verbessern. Die Pandemie habe die Bedeutung eines funktionierenden Bildungssystems gezeigt, sagte Parteichefin Annalena Baerbock bei einer Pressekonferenz. "Jetzt ist es Aufgabe von Politik, es in Zukunft besser zu machen", erklärte die Grünen-Kanzlerkandidatin. Man müsse "den Moment als Zäsur nutzen" und eine bessere Kooperation von Bund, Ländern und Kommunen erreichen. Nötig seien "digitale Schulen im 21. Jahrhundert".
Juli in Deutschland aufgrund von Extremregenfällen rund 40 Prozent zu nass
Aufgrund der extremen Starkregenfälle durch Tief "Bernd" ist der Juli in Deutschland in diesem Jahr um fast die Hälfte nasser gewesen als üblich. Wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Freitag in Offenbach unter Berufung auf eine erste Auswertung mitteilte, gingen im bundesweiten Schnitt rund 110 Liter Niederschlag je Quadratkilometer nieder.
+++ Konjunkturdaten +++
ITALIEN
Verbraucherpreise Juli vorl. +0,3% gg Vm, +1,8% gg Vj
DJG/DJN/AFP/hab
(END) Dow Jones Newswires
July 30, 2021 07:30 ET (11:30 GMT)
Copyright (c) 2021 Dow Jones & Company, Inc.