DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
FEIERTAGSHINWEIS
MONTAG: In Japan bleiben die Börsen wegen eines Ausgleichstages zum Feiertag "Tag des Berges" geschlossen. In Singapur ruht der Handel wegen des Nationalfeiertages.
TAGESTHEMA
Die Allianz hat ihren Gewinn im zweiten Quartal kräftig gesteigert und die Erwartungen übertroffen. Europas größter Versicherer profitierte von einem geringeren Schadensaufkommen, einer hohen Nachfrage in der Leben- und Krankenversicherung sowie einer starken Kapitalanlage. Mit Blick auf das Gesamtjahr wird die im DAX notierte Allianz SE nun zuversichtlicher. Der Konzern geht nun davon aus, das obere Ende der Prognosespanne zu erreichen. Der Mittelpunkt der Bandbreite liegt bei 12 Milliarden Euro, mit möglichen Abweichungen um 1 Milliarde Euro nach oben oder unten. Im Vorjahr hatte die Allianz einen Gewinn von 11,9 Milliarden Euro erzielt.
Im zweiten Quartal stieg der operative Gewinn um knapp 30 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro. Analysten hatten in einem vom Konzern selbst zusammengestellten Konsens mit 3,1 Milliarden gerechnet. Insbesondere die Segmente Leben- und Krankenversicherung sowie Asset Management legten deutlich zu. Nach Steuern und Anteilen Dritter verdiente die Allianz 2,2 Milliarden Euro, über 40 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis je Aktie betrug 5,25 Euro.
Nachfolgend ein Vergleich der Ergebnisse für das zweite Quartal 2021 (Angaben in Millionen Euro, Ausnahme Ergebnis in Euro, Combined Ratio in Prozent)
. BERICHTET PROG PROG 2. QUARTAL 2021 2Q21 ggVj 2Q21 ggVj 2Q20 Operatives Ergebnis Konzern 3.319 +29% 3.063 +19% 2.565 Operatives Ergebnis Schaden-Unfall 1.358 +19% 1.373 +20% 1.143 Operatives Ergebnis Leben/Kranken 1.283 +29% 1.142 +15% 991 Operatives Ergebnis Asset Management 825 +29% 747 +17% 640 Ergebnis nach Steuern/Dritten 2.225 +46% 2.055 +34% 1.528 Ergebnis je Aktie 5,25 +42% 4,10 +11% 3,71 Combined Ratio Schaden-Unfall 93,90 -- 93,9 -- 95,5
AUSBLICK UNTERNEHMEN
Weitere Termine:
06:55 DE/Stratec SE, ausführliches Ergebnis 1H
07:00 DE/Carl Zeiss Meditec AG, ausführliches Ergebnis 9 Monate
07:00 NL/ING Groep NV, Ergebnis 2Q
07:30 DE/Auto1 Group SE, Trading Update 1H
07:55 DK/A.P. Moeller-Maersk A/S, Ergebnis 2Q
08:00 DE/Deutsche Beteiligungs AG, Ergebnis 9 Monate
08:00 LU/RTL Group SA, Ergebnis 1H
08:00 GB/London Stock Exchange plc (LSE), Ergebnis 1H
08:05 DE/Dr. Hönle AG, Ergebnis 9 Monate
14:00 US/Berkshire Hathaway Inc, Ergebnis 2Q
AUSBLICK KONJUNKTUR
- DE 08:00 Produktion im produzierenden Gewerbe Juni saisonbereinigt PROGNOSE: +0,5% gg Vm zuvor: -0,3% gg Vm - US 14:30 Arbeitsmarktdaten Juli Beschäftigung ex Agrar PROGNOSE: +845.000 gg Vm zuvor: +850.000 gg Vm Arbeitslosenquote PROGNOSE: 5,7% zuvor: 5,9% durchschnittliche Stundenlöhne PROGNOSE: +0,30% gg Vm zuvor: +0,33% gg Vm
ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES
Aktuell: INDEX Stand +/- DAX-Future 15.738,00 +0,0% E-Mini-Future S&P-500 4.419,00 -0,1% E-Mini-Future Nsdq-100 15.164,75 -0,0% Nikkei-225 27.801,59 +0,3% Schanghai-Composite 3.450,37 -0,5% +/- Ticks Bund -Future 177,22 -9 Vortag: INDEX Schluss +/- DAX 15.744,67 0,33 DAX-Future 15.735,00 0,49 XDAX 15.747,35 0,48 MDAX 35.727,02 0,68 TecDAX 3.818,50 1,51 EuroStoxx50 4.161,08 0,39 Stoxx50 3.613,98 0,35 Dow-Jones 35.064,25 0,78 S&P-500-Index 4.429,10 0,60 Nasdaq-Comp. 14.895,12 0,78 EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 177,31 +5
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Europas Börsen dürften wenig verändert in den letzten Handelstag der Woche starten. Im Blick steht die Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten am Nachmittag. Im Konsens wird erwartet, dass die US-Wirtschaft im Juli 845.000 neue Arbeitsstellen geschaffen hat. Nur bei deutlichen Abweichungen nach oben oder unten dürfte der Markt stärker auf die Zahlen reagieren. Deutlich bessere Zahlen könnten neue Sorgen vor einer baldigen geldpolitischen Straffung in den USA auslösen.
Rückblick: Etwas fester - Leicht positiv wurde der Auftragseingang der deutschen Industrie gewertet, der sich um Juni deutlich besser als erwartet entwickelt hatte. Der Euro-Stoxx-50 notierte zwischenzeitlich auf dem höchsten Stand seit Januar 2008 und der breite Stoxx-600 handelte einmal mehr auf Allzeithoch. Die Bank of England (BoE) bestätigte ihre Geldpolitik, wie weithin erwartet. Outokumpu lagen 4,3 Prozent tiefer im Markt. Kritisiert wurde der negative Cashflow. Novo Nordisk (+5,2%) legte dagegen überzeugende Geschäftszahlen vor.
DAX/MDAX/TECDAX
Etwas fester - Merck KGaA (plus 6,8%) ist schon länger ein Geheimtipp an der Börse, nun stieg die Aktie auf Allzeithoch. Erneut die Erwartungen übertroffen und erneut die Prognose angehoben - auf diesen Nenner brachte es die Citi. Ganz anders die Aussage von Analysten zu Bayer, das Unternehmen habe zuletzt zu häufig enttäuscht, so auch aktuell. Die Aktie stellte mit einem Minus von 7,6 Prozent das Schlusslicht im DAX, bemängelt wurde u.a. die Entwicklung des EBITDA. Bei den Siemens-Zahlen machten die Analysten als klar positiven Punkt den Auftragseingang im Geschäftsfeld Digital Industries aus. Siemens stiegen 2,6 Prozent. Für Conti ging es um 1,0 Prozent nach oben. Die Geschäftszahlen fielen nach Einschätzung aus dem Handel besser als erwartet aus. Nach Zahlenausweis fielen Adidas nach Allzeithoch am Vortag um 6 Prozent. Die Geschäftszahlen wurden als gut beschrieben, allerdings dürften sich einige Anleger beim Ausblick mehr erhofft haben. Die endgültigen Zahlen der Deutschen Post (+0,1%) lieferten dagegen keinen weiteren Impuls.
XETRA-NACHBÖRSE
Im nachbörslichen Geschäft tendierten Allianz 1,5 Prozent fester. Das Unternehmen hat einen Aktienrückkauf angekündigt. Hellofresh notierten nach Quartalszahlen 2 Prozent leichter. Formycon informierte über die Einreichung eines Biosimilar-Kandidaten bei der FDA; die Aktie tendierte 5,5 Prozent leichter. Bayer, die auf Tagestief geschlossen hatten, wurden bei hohen Umsätzen gekauft; die Aktie gewann 1,25 Prozent.
USA - AKTIEN
Freundlich - Nach den durch Konjunktursorgen verursachten Vortagesabgaben machte die Wall Street einen Teil wieder wett. "Die Arbeitslosigkeit fällt höher als vor der Pandemie aus, und die Zentralbanken sind der Meinung, dass es immer noch Überkapazitäten am Arbeitsmarkt gibt", sagt Investmentstrategin Caroline Simmons von UBS Global Wealth Management. Letztlich stützte die ultralockere Geldpolitik weiter den Aktienmarkt. Etsy brachen um 9,7 Prozent ein. Beobachter bemängelten den Ausblick als konservativ. Roku sanken um 4 Prozent. Der Hersteller von Multimedia-Spielen bekam im zweiten Quartal die Aufhebung der Lockdowns zu spüren. Uber stiegen um 3 Prozent. Der Fahrdienstvermittler hat den Umsatz im zweiten Quartal verdoppelt. Electronic Arts verloren 2,1 Prozent, obwohl der Anbieter von Computer- und Videospielen den Ausblick angehoben hat. Das Ergebnis übertraf die Erwartungen, lag allerdings unter dem des Vorjahres. Booking Holdings kletterten um 5,9 Prozent. Der Betreiber von Reisebuchungsportalen ist im zweiten Quartal zwar in die Verlustzone gerutscht. Im Berichtszeitraum verdreifachte sich jedoch der Umsatz. Sturm Ruger stiegen um 4,9 Prozent. Der Hersteller von Schusswaffen hat im zweiten Quartal Umsatz und Gewinn gesteigert. Fox zeigten sich nach Zahlenvorlage mit einem Aufschlag von 6,6 Prozent. Thomson Reuters hat den Gewinn im zweiten Quartal dank höherer Einnahmen gesteigert. Die Titel zogen um 6 Prozent an. Der US-Biotechkonzern Moderna hat ein starkes Zweitquartal hinter sich. Der Kurs fiel nach Gewinnen im Frühgeschäft dennoch um 0,7 Prozent. Teilnehmer sahen nach dem 300-prozentigen Anstieg in diesem Jahr Gewinnmitnahmen. Der Cerealienhersteller Kellog hat mit günstigen Währungseinflüssen einen steigenden Gewinn und einen leicht zulegenden Nettoumsatz im zweiten Quartal verzeichnet. Die Aktie gewann 0,8 Prozent.
USA - ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 0,20 2,4 0,18 8,3 5 Jahre 0,72 4,2 0,68 35,7 7 Jahre 1,01 4,6 0,96 36,0 10 Jahre 1,21 3,2 1,18 29,7 30 Jahre 1,86 2,6 1,84 21,5
Der vermeintlich sichere Hafen US-Staatsanleihen fiel deutlich zurück. Die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten hätten die Sorgen vor einem schwachen Jobbericht am Freitag gedämpft, hieß es mit Blick auf fallende Rentennotierungen.
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August 06, 2021 01:31 ET (05:31 GMT)
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