DJ MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Mittag, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
MONTAG: In Japan und Singapur bleiben die Börsen geschlossen. Während in Japan ein Ausgleichstag für den "Tag des Berges" vom Wochenende verantwortlich ist, wird im Stadtstaat Singapur der Nationalfeiertag begangen.
AKTIENMÄRKTE (12:55 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD E-Mini-Future S&P-500 4.422,50 -0,2% +18,6% E-Mini-Future Nasdaq-100 15.115,50 +0,1% +17,5% Euro-Stoxx-50 4.175,56 +0,0% +17,5% Stoxx-50 3.620,37 +0,2% +16,5% DAX 15.737,68 -0,2% +14,7% FTSE 7.094,71 -0,4% +10,3% CAC 6.810,63 -0,1% +22,7% Nikkei-225 Feiertag EUREX Stand +/- Punkte Bund-Future 176,76 +0,26
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 65,33 68,28 -4,3% -2,95 +35,6% Brent/ICE 68,04 70,70 -3,8% -2,66 +33,4% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.741,42 1.763,00 -1,2% -21,59 -8,2% Silber (Spot) 23,82 24,35 -2,2% -0,53 -9,8% Platin (Spot) 973,50 987,85 -1,5% -14,35 -9,1% Kupfer-Future 4,32 4,35 -0,6% -0,02 +22,5%
Der Goldpreis sackte in der Nacht massiv ab, nachdem er bereits am Freitag unter Druck gestanden hatte. Grund war die Sorge, dass die US-Notenbank mit dem Rückführen der Anleihekäufe bald beginnen könnte. Dazu passend stiegen die Marktzinsen - auch der feste Dollar drückt den Goldpreis. Im Tagestief ging es bis unter 1.700 Dollar. Noch am Freitagvormitttag notierte die Feinunze über 1.800 Dollar.
Zweifel am chinesischen Wachstum schicken die Ölpreise auf Talfahrt. Neben der Befürchtung, dass die Nachfrage des rohstoffhungrigen Landes zurückgehen könnte, drückt der festere Dollar auf die Preise.
AUSBLICK AKTIEN USA
Zum Start in die neue Woche deuten sich an der Wall Street kleine Verluste an. Furcht vor einer weiteren Pandemiewelle lässt die Anleger zurückhaltend agieren, zumal Goldman Sachs wegen der sich ausbreitenden hochansteckenden Delta-Variante des Coronavirus die Wachstumsschätzung für China drastisch gesenkt hat.
Gleichzeitig wirken die überraschend starken US-Arbeitsmarktdaten vom Freitag noch nach. Sie haben einen neuerlichen Beweis dafür geliefert, dass sich die Wirtschaft von ihrem pandemiebedingten Einbruch erholt, befeuern aber auch Inflationsängste. Anleger richteten die Blicke daher schon auf die US-Verbraucherpreise, die am Mittwoch veröffentlicht werden, so Steen Jakobsen, CIO bei der Saxo Bank.
Die Bilanzsaison läuft derweil allmählich aus. Noch vor der Startglocke wird als einer der Nachzügler Biontech Geschäftszahlen zum zweiten Quartal vorlegen. Wichtige Konjunkturdaten sind für den Montag nicht angekündigt.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
Folgende Unternehmen veröffentlichen im weiteren Tagesverlauf Geschäftszahlen:
17:40 DE/Alstria Office Reit-AG, Ergebnis 1H
23:35 CA/Nutrien Ltd, Ergebnis 2Q
Im Laufe des Tages
- DE/Biontech SE, Ergebnis 2Q
FINANZMÄRKTE EUROPA
Wenig verändert präsentieren sich Europas Börsen am Montagmittag. Im Blick stehen Inflationsdaten aus China. Dort sprangen die Erzeugerpreise überraschend stark an. "Die Notenbanken werden das Märchen von der nur 'temporären' Inflation nicht mehr lange durchhalten können", kommentiert ein Händler. Damit verschärft sich die Inflationsdebatte weiter, meint Vermögensverwalter Thomas Altmann von QC Partners. Unter den Einzelwerten steht M&A-Aktivität im Fokus: So haussieren Schaltbau um 35 Prozent auf 54,80 Euro nach dem Gebot der Carlyle Group in Höhe von 53,50 Euro. Damit handelt die Aktie sogar über der Prämie auf den Schlusskurs vom Freitag, die Carlyle offeriert. Um 25 Prozent auf 12,90 Euro nach oben springen Aves One: Der Bestandshalter langlebiger Vermögenswerte aus dem Bereich Eisenbahn hat ein Angebot von Swiss Life Asset Managers und Vauban Infrastructure Partners erhalten. Das Übernahmeangebot durch das Konsortium liegt bei 12,80 Euro je Aves One-Aktie. Für die Aktie von Deliveroo geht es in London um 7,8 Prozent nach oben. Kurstreiber ist die Nachricht, dass Wettbewerber Delivery Hero 5,09 Prozent an dem britischen Unternehmen hält. Zum aktuellen Zeitpunkt ist es für die Analysten von Jefferies noch schwer einzuschätzen, welche Absichten Delivery Hero (minus 1,3%) in Bezug auf diese Beteiligung verfolgt. Bertrand (+1,3%) hat Geschäftszahlen zum dritten Geschäftsquartal vorgelegt. Positiv sei die Rückkehr in die Gewinnzone beim EBIT, heißt es. Bei Qbeyond (+0,5%) werden die Geschäftszahlen als "solide" eingestuft. Positiv werden die Geschäftszahlen des Baugeräteherstellers Wacker Neuson zum zweiten Quartal gesehen, die Aktien verlieren dennoch 3,2 Prozent. Das Unternehmen hat vor Lieferengpässen gewarnt.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 7:50 Do, 17:40 % YTD EUR/USD 1,1755 -0,0% 1,2096 1,2071 -3,8% EUR/JPY 129,4644 -0,2% 132,4629 132,2888 +2,7% EUR/CHF 1,0778 +0,2% 1,0943 1,0946 -0,3% EUR/GBP 0,8465 -0,1% 0,8606 0,8602 -5,2% USD/JPY 110,1300 -0,1% 109,5195 109,5875 +6,6% GBP/USD 1,3888 +0,1% 1,4054 1,4032 +1,6% USD/CNH offshore 6,4780 -0,0% 6,4405 6,4509 -0,4% Bitcoin BTC/USD 45.607,01 +3,02% 49.676,26 50.025,50 +57,0%
Der US-Dollar verteidigt seine seit Freitag aufgebauten Aufschläge. Der äußerst positive Arbeitsmarktbericht in den USA hatte Spekulationen über schnellere geldpolitische Straffungen ausgelöst und den Greenback dadurch gestützt. Die Devisenanalysten der ING sehen beim Dollar weiter Potenzial. Die Überzeugung, dass die US-Notenbank noch im Jahresverlauf die Wertpapierkäufe zurückfahren werde, sei gestiegen, heißt es. Weitere Hinweise über die künftige Geldpolitik der Fed dürften die Inflationdaten am Mittwoch liefern.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Leichte Gewinne haben die Börsen in Ostasien und Australien am Montag verbucht. In Japan fand wegen des Ausgleichstags für den "Tag des Berges" kein Handel statt. Im Blick standen die starken US-Arbeitsmarktdaten vom Freitag, die einerseits die Konjunkturhoffnung beflügelten, andererseits Sorgen wegen einer anstehenden geldpolitischen Straffung durch die US-Notenbank befeuerten. Chinesische Konjunkturdaten mit Licht und Schatten belasteten nicht: Inflationsdaten zeigten eine etwas höhere Teuerung als erwartet. Die chinesischen Ein- und Ausfuhren sind im Juli deutlich weniger stark gestiegen als im Juni, weil Überschwemmungen und Extremwetterlagen den Betrieb von Produktionsstätten und Hafenanlagen massiv beeinträchtigten. Die Börse in Seoul wurde er von Transport- und Einzelhandelswerten gebremst. Auf der Stimmung lasteten Restriktionsmaßnahmen, die das Land wegen der Delta-Variante des Corona-Virus ergriffen hat. Unter den Aktien von Werften zeigten sich Hyundai Mipo Dockyard 2,1 Prozent leichter. Kakaobank steigerten sich nach dem starken Börsendebüt am Freitag um weitere 13 Prozent.
CREDIT
Wenig verändert zeigen sich am Montag die iTraxx-Indizes der Risikoprämien gegen den Ausfall europäischer Staats- und Unternehmensanleihen (CDS). Die Niveaus zeigen sich nahezu unverändert zur Vorwoche, große Sorgen über Inflation oder ein bevorstehendes Tapering der Notenbanken zeichnen sich hier noch nicht ab. Dazu trägt auch der gute Verlauf der Berichtssaison bei. Deutlich eingeengt zeigen sich die Spreads auf Italiens Bank Monte dei Paschi: Dank überraschend guter Quartalszahlen vergangene Woche engen sie sich auf 178 Basispunkte deutlich ein. Am Freitag standen sie noch bei 193 Bp, Mitte Juli sogar noch über 240 Bp.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 7.30 UHR
Siemens Gamesa erweitert britische Produktion für Rotorblätter
Siemens Gamesa baut die Produktion für Rotorblätter für Windanlagen im britischen Hull aus. Mit einer Investition von 186 Millionen britische Pfund werde die derzeitige Fertigung bis 2023 mehr als verdoppelt, teilte der Windkrafthersteller mit. Zu den derzeit etwa 1.000 Beschäftigten würden circa 200 neue Mitarbeiter hinzu kommen.
Delivery Hero hält an Deliveroo 5,09% des Aktienkapitals
Delivery Hero hält einer Pflichtmitteilung zufolge 5,09 Prozent am britischen Wettbewerber Deliveroo plc. Wie die Deliveroo plc mitteilte, wurde sie am Freitag nach Handelsschluss von der Delivery Hero SE informiert, dass der Berliner Online-Lebensmittellieferdienst am 6. August die Schwelle von 5 Prozent überschritten hat und 5,09 Prozent des ausgegebenen Aktienkapitals an Deliveroo hält bzw. 87,4 Millionen Deliveroo-Aktien.
Covid-Krise beschert Borussia Dortmund 2020/2021 größeren Verlust
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
August 09, 2021 07:00 ET (11:00 GMT)
DJ MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte -2-
Der Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund hat im vergangenen Geschäftsjahr 2020/21 die Auswirkungen der Corona-Krise mit den Restriktionen stark zu spüren bekommen. Besonders die Erlöse aus dem Spielbetrieb, Conference und Catering sowie die Transfertätigkeit haben gelitten. Wie bereits im Geschäftsjahr 2019/20 wird es auch diesmal keine Dividende geben. Die Umsatzerlöse ermäßigten sich in den Zeitraum von Juli 2020 bis Ende Juni 2021 auf 334,2 (Vorjahr: 370,2) Millionen Euro, die Bruttokonzerngesamtleistung (Umsatzerlöse zuzüglich realisierter Brutto-Transferentgelte) rutschte auf 358,6 (486,9) ab. Der Konzernverlust betrug 72,8 Millionen Euro nach 44 Millionen Euro im Vorjahr. Das EBITDA brach auf 39 (63) Millionen Euro ein.
Holidaycheck verringert Verlust und sieht bessere Nachfrage
Der Reisedienstleister Holidaycheck kommt nach der Corona-Krise langsam wieder in den Tritt und kann seine Verluste auch dank Einsparungen eindämmen. Die Unternehmensmarken Holidaycheck, Holidaycheck Reisen, Mietwagencheck und Driveboo haben nach Angaben des Unternehmens vor allem im Juni 2021 eine "erfreuliche" Nachfrage nach Pauschalreisen, Hotelbuchungen und Mietwagen gezeigt. "Mittlerweile zeichne sich nun eine Stabilisierung der Nachfrage ab". Am Ausblick für das laufende Jahr hält Holidaycheck fest.
Hypoport bleibt nach weiterem Wachstum optimistisch
Der Finanzdienstleister Hypoport ist trotz leichter Beeinträchtigungen durch das Pandemiegeschehen weiter gewachsen und hat im zweiten Quartal mehr verdient. Für die nahe Zukunft zeigt sich die im SDAX notierte Gesellschaft zuversichtlich. Hypoport-Chef Ronald Slabke erklärte, dank der weiter fortschreitenden Digitalisierung von Kredit-, Versicherungs- und Wohnungswirtschaft sollte das Unternehmen auch nach 2021 weiter prozentual zweistellig im Umsatz und Ertrag wachsen.
Carlyle plant Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit Schaltbau
The Carlyle Group will mit Schaltbau nach Vollzug der geplanten Übernahme einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag abschließen und "bereits jetzt" in Verhandlungen darüber eintreten. Darüber habe die Bieterin die Schaltbau Holding AG informiert, wie die Voltage Bidco GmbH, eine hundertprozentige Tochter von durch The Carlyle Group beratene Fonds, mitteilte.
Clayton Dubilier bekommt mehr Zeit für neues Wm.-Morrison-Gebot
Die zuständige britische Behörde gibt im Übernahmekampf um den Einzelhandelskonzern Wm. Morrison Supermarkets der Gesellschaft Clayton Dubilier mehr Zeit, um möglicherweise ein besseres Angebot vorzulegen. Bis zum 20. August kann sich die US-Private-Equity-Gesellschaft noch entscheiden, ob sie weitere Schritte einleitet und die Fortress Investment Group überbietet oder die Sache fallen lässt. Ohne die Verlängerung wäre die Frist am 9. August abgelaufen.
Konecranes-CEO Rob Smith wird im Januar neuer Kion-Chef
Rob Smith, derzeit noch CEO bei der finnischen Konecranes, wird ab kommenden Jahr neuer Vorstandsvorsitzender der Kion Group AG und tritt damit die Nachfolge von Gordon Riske an. Smith werde für drei Jahre zum Chef bestellt, teilte der im MDAX notierten Intralogistik-Konzern mit.
Philip Morris erhöht Offerte für Vectura auf 1,02 Mrd Pfund
Der Bieterkampf um die auf Inhalationstherapien spezialisierte britische Vectura Group geht in eine neue Runde: Der Tabakkonzern Philip Morris International hat seine Offerte laut Mitteilung auf 165 Pence je Aktie oder insgesamt 1,02 Milliarden Pfund erhöht. Damit bietet der Konzern nun mehr als der Investor Carlyle, der am Freitag 155 Pence offeriert hat. Vectura hatte zuletzt die Offerte von Carlyle befürwortet.
Permira Fonds übernehmen Mehrheit an Engel & Völkers
Von Permira beratene Fonds kaufen eine Mehrheitsbeteiligung an der Immobilienberaterplattform Engel & Völkers. Wie Permira mitteilte, wird die Familie Völkers und ein Teil der Geschäftsleitung knapp 40 Prozent der Anteile behalten. Über die finanziellen Bedingungen der Transaktion sei Stillschweigen vereinbart worden.
Qbeyond erzielt Rekord-Auftragseingang und erhöht Ausblick
Der IT-Dienstleister Qbeyond hat im zweiten Quartal bei steigenden Umsätzen den Verlust verringert. Besonders die Nachfrage nach Cloud-Lösungen ziehe deutlich an, so das Kölner Unternehmen. Der Auftragsbestand habe zum Halbjahr einen Rekordwert erreicht. "Trotz Pandemie wächst unser Geschäft dynamisch. Wir erwarten nun ein starkes zweites Halbjahr 2021", sagte Strategievorstand Jürgen Hermann laut Mitteilung.
Saudi Aramco mit erheblichen Gewinnsprung dank höherer Nachfrage
Der Ölkonzern Saudi Aramco hat im zweiten Quartal von den höheren Rohölpreisen und besserer Margen in den Bereichen Raffinerie und Chemie profitiert und erheblich mehr verdient als im Vorjahr.
Virgin Atlantic Airways plant Börsengang in London - Zeitung
Die britische Fluglinie Virgin Atlantic Airways plant offenbar einen Börsengang in London. Die die Financial Times (FT) berichtet unter Berufung auf eine informierte Person, dass die Gesellschaft von den Erwartungen der Investoren nach einer schneller Erholung des internationalen Reisesektors profitieren wolle. Der Gang aufs Börsenparkett dürfte im Herbst offiziell angekündigt werden. Richard Branson, der die Airline 1984 gegründet hat, könnte bei dem IPO seinen Mehrheitsanteil verlieren, so die Zeitung
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August 09, 2021 07:00 ET (11:00 GMT)
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