LONDON (dpa-AFX) - Ein Jahr nach der als gefälscht angesehenen Präsidentenwahl in Belarus hat Großbritannien die Sanktionen gegen Machthaber Alexander Lukaschenko ausgeweitet. "Das Lukaschenko-Regime zerschmettert weiterhin die Demokratie und verletzt die Menschenrechte in Belarus", sagte Außenminister Dominic Raab am Montag. "Diese Sanktionen zeigen, dass Großbritannien das Vorgehen Lukaschenkos seit den betrügerischen Wahlen nicht akzeptieren wird."
Dabei zielt Großbritannien unter anderem auf die für die Ex-Sowjetrepublik wichtige Kaliindustrie sowie Ölprodukte. Belarussische Flugzeuge dürfen das Vereinigte Königreich nicht überfliegen und britische Firmen Jets und Hubschrauber, die von Lukaschenko und dessen Vertrauten genutzt werden, nicht warten. Hinzu kommen finanzielle Maßnahmen wie ein Kreditverbot. "Die Produkte von Lukaschenkos staatlichen Branchen werden im Vereinigten Königreich nicht verkauft und unsere Luft- und Raumfahrtunternehmen werden seine Flotte von Luxusflugzeugen nicht anfassen", sagte Raab.
Nach der Präsidentenwahl am 9. August 2020 hatten Hunderttausende Menschen den Rücktritt Lukaschenkos und Neuwahlen gefordert. Der Machthaber reagierte mit Härte, es gab Massenfestnahmen, Verletzte und Tote. Großbritannien hatte - wie auch die EU und die USA - bereits zuvor Sanktionen gegen Belarus sowie Lukaschenko persönlich verhängt./bvi/DP/jha