
WASHINGTON (dpa-AFX) - Der Preisauftrieb in den USA auf Unternehmensebene hat sich im Juli überraschend weiter beschleunigt. Die Erzeugerpreise stiegen im Jahresvergleich um 7,8 Prozent, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Volkswirte hatten hingegen im Schnitt mit einer nachlassenden Dynamik und eine Steigerungsrate von nur 7,2 Prozent gerechnet, nach 7,3 Prozent im Juni.
Der Anstieg im Juli war im Jahresvergleich der stärkste seit 2010. Im Monatsvergleich stiegen die Preise, die Produzenten für ihre Waren erhalten, ebenfalls überraschend stark. In dieser Betrachtung meldete das Ministerium einen Zuwachs um 1,0 Prozent, während Analysten nur einen Anstieg um 0,6 Prozent erwartet hatten.
Die Daten dürften die Inflationserwartungen in den USA weiter anheizen. Die Erzeugerpreise beeinflussen die Verbraucherpreise, an denen die US-Notenbank Fed ihre Geldpolitik ausrichtet. Die Verbraucherpreise waren im Juli wie bereits im Juni um 5,4 Prozent im Jahresvergleich gestiegen und damit deutlich stärker als von der Fed angestrebt.
Allerdings spielen bei der Preisentwicklung auch Sonderfaktoren eine Rolle, die mit der Aufhebung von Corona-Beschränkungen zusammenhängen. Außerdem zeigen sich Folgen eines starken Anstiegs von Kosten für Rohstoffe und Vorleistungsgüter. Der Industriesektor leidet unter Engpässen und Verzögerungen in den weltweiten Lieferketten. Die Fed sieht den Anstieg der Teuerung allerdings als ein vorübergehendes Phänomen und will vorerst noch mit einer Änderung der Geldpolitik abwarten./jkr/jsl/jha/