DJ Ziemiak warnt vor afghanischer Flüchtlingswelle
BERLIN (Dow Jones)--CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak warnt angesichts der zahlreichen Afghanen, die vor der Taliban flüchten, dass eine neue Flüchtlingswelle nach Europa verhindert werden müsse. CDU-Chef Armin Laschet setzt bei den afghanischen Flüchtlingen auf die Aufnahme durch die Nachbarregionen des Landes. "Für uns ist auch klar, 2015 darf sich nicht wiederholen. Wir werden die Frage Afghanistan nicht durch Migration nach Deutschland lösen können", erklärte Ziemiak im "Frühstart" bei dem Fernsehsender ntv.
Gleichzeitigt erklärte er, dass was in Afghanistan passiere, "ganz offensichtlich ein Desaster" und "eine absolute Katastrophe" sei. Über die Schnelligkeit, mit der die Taliban Afghanistan erobern konnten, zeigte Ziemiak sich entsetzt. Auch sei er schockiert über die Fehleinschätzung, die es offensichtlich gegeben habe, nicht nur vom Auswärtigen Amt, sondern bei amerikanischen und anderen Geheimdiensten.
Am Sonntagabend hatte CDU-Kanzlerkandidat Laschet auf dem Kurznachrichtendienst Twitter erklärt, dass die meisten Menschen in die Nachbarländer von Afghanistan fliehen würden. Deutschland "sollte sich deshalb auf EU-Ebene dafür einsetzen, dass die Hilfe dort Priorität hat", so Laschet. "Die internationale Gemeinschaft muss die Nachbarländer unterstützen." Die Europäische Union müsse dazu beitragen, die humanitäre Katastrophe zu lindern.
Am Sonntag hat die radikal-islamischen Taliban die afghanische Hauptstadt Kabul eingenommen und die Machtübernahme erklärt. Zuvor hatten die USA und die westlichen Verbündeten ihren weitgehenden Rückzug aus dem Land eingeleitet.
Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com
DJG/aat/apo
(END) Dow Jones Newswires
August 16, 2021 05:00 ET (09:00 GMT)
Copyright (c) 2021 Dow Jones & Company, Inc.