DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
BUNDESWEHR - Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) will nach dem Scheitern in Afghanistan die Auslandseinsätze der Bundeswehr überprüfen. "Wir müssen aus diesem Einsatz unsere Lehren ziehen. Deshalb werden wir die anderen Auslandseinsätze der Bundeswehr dahingehend überprüfen, ob wir gut aufgestellt sind und was wir möglicherweise besser machen müssen", sagte Kramp-Karrenbauer. Die Ministerin wies zugleich drauf hin, dass die Bundeswehr in Afghanistan ihre Aufgaben erfüllt habe. "Und dennoch sehen wir nun diese bitteren Bilder." Sie rate daher, den Einsatz in Afghanistan genau zu analysieren. "Wir sollten dabei auch anerkennen, was die Bundeswehr in den letzten 20 Jahren geleistet hat", betonte Kramp-Karrenbauer. (Rheinische Post)
FLÜCHTLINGE - NRW-Flüchtlingsminister Joachim Stamp (FDP) will Hunderte Ortskräfte aus Afghanistan und deren Familien aufnehmen. "Nordrhein-Westfalen nimmt selbstverständlich Ortskräfte, also die Menschen, die uns seit Jahren vor Ort unterstützt haben, die unsere Verbündeten und Freunde sind, auf. Wir haben bereits 800 Plätze für Ortskräfte, die evakuiert werden, sowie deren Familien, bereitgestellt", sagte der NRW-Vizeministerpräsident. Das sei auch bereits mit allen Beteiligten besprochen. Stamp fügte hinzu: "Wir sind zudem bereit, für diejenigen, die als Verbündete vor Ort geholfen haben, weitere Kapazitäten zur Verfügung zu stellen." (Rheinische Post)
BAHNSTREIK - SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat den angedrohten erneuten Bahnstreik in der Pandemie kritisiert. "Der Streik der Lokführer wird zu mehr Corona-Infektionen führen." Überfüllte Züge würden erheblich zur Weiterverbreitung der Delta-Variante beitragen, sagte Lauterbach. Ein Tarifstreit "in dieser Form auf dem Rücken der gesunden Bevölkerung ist ziemlich rücksichtslos", kritisierte Lauterbach. (Funke Mediengruppe)
BAHNSTREIK - Der Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, Stefan Wolf, hat die Lokführergesellschaft GDL für ihre weiteren Streikpläne kritisiert. "Mir fehlt für den Bahnstreik jegliches Verständnis", sagte Wolf. "Auch eine Gewerkschaft hat eine gesellschaftliche Verantwortung und muss schauen, dass sie am Verhandlungstisch ein vernünftiges Ergebnis erzielt." Auch mit Blick auf die wirtschaftlichen Auswirkungen hält der Gesamtmetall-Präsident die Streikdrohungen für unverantwortlich. "Wir sind gerade durch eine brutal schwere Krise gekommen und sind noch nicht am Ende", sagte Wolf. (Funke Mediengruppe)
VCI - Der Präsident des Verbands der Chemischen Industrie, Christian Kullmann, fürchtet angesichts benötigter Investitionen in Netze, Leitungen und Infrastruktur eine Klagewelle von Bürgerinitiativen. Das wiederum gefährde die Klimaziele. "Beschleunigte Genehmigungsverfahren werden nicht reichen, wir müssen dafür die Einspruchsrechte einschränken", sagt Kullmann. Der Manager ist auch CEO des Spezialchemiekonzerns Evonik , der in Marl in Nordrhein-Westfalen mehr als 7.000 Mitarbeiter in einem Chemiepark beschäftigt. Alleine um diesen Chemiepark auf regenerative Energien umzustellen, müsste das Unternehmen im Münsterland 400 neue Windräder bauen. (Frankfurter Allgemeinen Zeitung)
KOHLEAUSSTIEG - Der Kohleausstieg vollzieht sich nach Einschätzung des Bundeswirtschaftsministeriums derzeit schneller als geplant. Das geht aus einem Papier des Ministeriums zum Stand der Umsetzung des Kohleausstiegsgesetzes hervor, das der Rheinischen Post vorliegt. "Durch die guten Erfolge der Ausschreibungen für Steinkohle und zusätzliche marktgetriebene Stilllegungen wird das Ziel für 2022, die Steinkohleanlagen und Braunkohlekleinanlagen auf 15 Gigawatt zu reduzieren, voraussichtlich sogar übererfüllt werden", heißt es in dem Papier. Bund und Länder hatten vor einem Jahr die gesetzlichen Grundlage dafür geschaffen, dass der Ausstieg aus der Braunkohle bis 2038 gelingt. (Rheinische Post)
STEUERN - Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet hat versprochen, dass es nach der Bundestagswahl mit ihm als Kanzler keine Steuererhöhungen geben würde. "Das verspreche ich", sagte der CDU-Chef bei der Veranstaltungsreihe RND vor Ort des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND). Es wäre wirtschaftlich falsch, jetzt Steuern zu erhöhen, erklärte Laschet. "Steuererhöhungen würgen wirtschaftliches Wachstum ab." Die Union spricht sich in ihrem Wahlprogramm klar gegen Steuererhöhungen aus - und auch für Steuerentlastungen für Familien und Unternehmen. Entlastungen stellt die Union aber unter den Vorbehalt des Wirtschaftswachstums. (RND)
STAATLICHE FÖRDERUNG - Die Subventionen des Bundes haben sich innerhalb von nur drei Jahren fast verdoppelt. Gab es 2019 noch Finanzhilfen und Steuervergünstigungen in Höhe von knapp 25 Milliarden Euro, werden es 2022 rund 47 Milliarden Euro sein. Damit gibt der Bund im kommenden Jahr, gemessen an der Wirtschaftskraft Deutschlands, 1,3 Prozent für Subventionen aus. Das ist der höchste Stand seit 2009. Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) begründet den starken Anstieg vor allem mit dem größeren Engagement des Bundes in der Klimapolitik. Kritiker monieren allerdings, die staatlichen Fördermilliarden entfalteten oft nicht ihre gewünschte Wirkung. (Handelsblatt)
WAGNISKAPITALFONDS - Die Manager von Venture-Capital-Fonds schauen so optimistisch in die Zukunft wie noch nie zuvor. Das Investorenbarometer von KfW, dem Branchenverband BVK und Deutsche Börse Venture Networks verzeichnete im zweiten Quartal einen deutlichen Stimmungsaufschwung. Die Wagniskapitalbranche lässt die Corona-Krise hinter sich, der Indikator für das Geschäftsklima markiert einen neuen Rekord. Allerdings stören sich die Fondsmanager zunehmend an den hohen Einstiegsbewertungen bei Startups. (Handelsblatt)
FONDS - Die deutsche Fondsbranche nimmt angesichts steigender Börsenkurse und eines hohen Anlagedrucks durch Privatanleger Kurs auf einen Spitzenabsatz im laufenden Jahr. Bis zur Jahresmitte hat die Branche hierzulande bereits netto 110 Milliarden Euro eingesammelt und damit fast genauso viel wie im Ausnahmejahr 2015, wie der deutsche Fondsverband BVI berichtet. Fiel der Löwenanteil des Neugeschäfts bisher fast immer im Spezialfondsgeschäft mit institutionellen Investoren an, liegen Publikumsfonds, die sich je nach Produktgattung oft durch höhere Gebührenmargen auszeichnen, in der Statistik diesmal gleichauf. (Börsen-Zeitung)
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August 18, 2021 00:51 ET (04:51 GMT)
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