WIESBADEN (dpa-AFX) - Das Verarbeitende Gewerbe in Deutschland schiebt einen wachsenden Berg unbearbeiteter Aufträge vor sich her. Der preisbereinigte Bestand war im Juni dieses Jahres 2,8 Prozent höher als im Monat zuvor und erreichte damit einen Rekordwert seit Einführung der Statistik im Jahr 2015, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch berichtete. Hintergrund sind die in der Corona-Krise angespannten Lieferketten für Rohstoffe und Vorprodukte sowie eine anhaltende Nachfrage.
Die offenen Aufträge aus dem Inland nahmen mit einem Plus von 4,0 Prozent noch stärker zu als die aus dem Ausland mit 2,2 Prozent. Im Vergleich zum letzten, nicht von der Pandemie betroffenen Monat Februar 2020 ist der Auftragsbestand saisonbereinigt um 17,0 Prozent gewachsen. Insgesamt müssten die Fabriken sieben Monate ununterbrochen produzieren, um den Auftragsbestand vollständig abzuarbeiten. Bei Investitionsgütern betrug die Reichweite sogar 9,7 Monate./ceb/DP/jha