
China-Aktien gaben zuletzt deutlich nach. Der Grund: Chinas Staatsführung regulierte Tech-Konzerne wie Tencent verstärkt. Auf welche China-Aktien setzt Uwe Sander, Sohn der Börsen-Oma Beate Sander? Depot-Einblicke:
"Chinesische Aktien sind derzeit mit circa vier Prozent in meinem Depot vertreten", erklärte Uwe Sander, im Gespräch mit wallstreet:online. Sander managt das Nachlassdepot der legendären Börsen-Oma Beate Sander, die im September 2020 verstarb. Dafür hat er seine Beamten-Kariere an den Nagel gehängt.
Trotz des jüngsten Rücksetzers hätten viele China-Aktien "auf Jahressicht sehr gut performt", stellt Sander klar. Innerhalb eines Jahres gewann die BYD-Aktie beispielsweise mehr als 267 Prozent hinzu. "Um Gewinne abzusichern, habe ich hier zuletzt ein Viertel der Aktien verkauft, dennoch bleibt BYD der größte Einzelposten aus China in meinem Depot", so Sander.
Diese China-Aktien hat Uwe Sander im Depot und so sieht deren Halbjahres- und Jahresperformance aus:
Name | WKN | Halbjahr-esperformance | Jahres-performance | Transaktionen |
---|---|---|---|---|
Alibaba | US01609W1027 | -28 Prozent | -26 Prozent | ½ teilverkauft |
Anta Sports | US03662P1075 | +13 Prozent | +107 Prozent | - |
Bank of China | HK2388011192 | 0 | +4 Prozent | - |
BYD | US05606L1008 | +5 Prozent | +267 Prozent | ¼ teilverkauft zur Gewinnabsicherung |
Geely | US36847Q1031 | -8 Prozent | +67 Prozent | - |
Lenovo | US5262501050 | -18 Prozent | +69 Prozent | - |
Tencent | US88032Q1094 | -37 Prozent | -8 Prozent | ½ teilverkauft |
Xiaomi | US98421U1088 | -10 Prozent | +67 Prozent | - |
WuXi Biologics | US98260N1081 | +22 Prozent | - | - |
Uwe Sander warnt aber auch vor den politischen Risiken bei China-Aktien. Besonders eindrücklich habe dies Chinas Vorgehen gegen Nachhilfeunternehmen gezeigt: Nachhilfe darf im Reich der Mitte zukünftig nur noch auf gemeinnütziger Basis erfolgen. Gewinnorientierte Nachhilfeunternehmen sind verboten. Die TAL-Education-Aktie verlor deshalb im laufenden Jahr mehr als 90 Prozent:
Trotzdem ist Uwe Sander vom "enormen Wachstumspotential vieler China-Aktien überzeugt. Dies gilt vor allem für den Industrie- und den Konsumbereich. Soziale Netzwerke werden es hingegen weiter schwer haben und so habe ich bei Tencent im März 2021 und bei Alibaba im Juli 2021 Teilverkäufe durchgeführt und die Anzahl der Aktien halbiert."
Uwe Sander zieht deshalb folgendes Fazit: "Man sollte China also nicht außer Acht lassen und schon gar nicht alle Unternehmen in einen Topf werfen. Aktuell scheinen viele der großen profitablen Unternehmen aus China fair bewertet zu sein. Wer da noch nicht investiert ist und bereits ein breit gestreutes Depot langfristig managt, sollte den chinesischen Markt unbedingt im Auge behalten - und die politischen Entwicklungen ebenso!"
Autor: Ferdinand Hammer, wallstreet:online Zentralredaktion
Enthaltene Werte: HK2388011192,US5262501050,US05606L1008,US03662P1075,US88032Q1094,US36847Q1031,US8740801043,US01609W1027,US98260N1081,US98421U1088