DJ ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Stärkster Anstieg der deutschen Erzeugerpreise seit 1975
Die deutschen Erzeugerpreise sind im Juli kräftig gestiegen und haben die Prognosen deutlich übertroffen. Im Vergleich zum Vormonat erhöhten sich die Preise um 1,5 Prozent, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Volkswirte hatten nur einen Anstieg um 0,8 Prozent erwartet. Gegenüber dem Vorjahr ergab sich eine Steigerung um 10,4 Prozent. Das ist der höchste Anstieg seit Januar 1975, als die Preise im Zusammenhang mit der ersten Ölkrise stark gestiegen waren. Die Prognose von Ökonomen hatte lediglich auf ein Plus von 9,2 Prozent gelautet.
Steuereinnahmen legen auch im Juli deutlich zu
Die deutschen Steuereinnahmen sind im Juli deutlich um 12,5 Prozent gestiegen. Das gab das Bundesfinanzministerium in seinem Monatsbericht bekannt. Dabei sei der Anstieg der Gemeinschaftssteuern mit 17,5 Prozent überdurchschnittlich hoch ausgefallen. "Eine wesentliche Ursache ist der hohe Anstieg im Aufkommen der Einfuhrumsatzsteuer um 112,1 Prozent gegenüber Juli 2020", erklärte das Ministerium. Wegen des späten Zahlungstermins sei ein beträchtlicher Teil dieser Zahlungen für Juni 2021 erst im Folgemonat aufkommenswirksam gewesen.
Maas kritisiert BND wegen seiner Afghanistan-Einschätzungen
Nach Auffassung von Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) trägt der Bundesnachrichtendienst (BND) wegen seiner Einschätzungen eine erhebliche Verantwortung für das außenpolitische Debakel rund um den Afghanistan-Einsatz. Einen persönlichen Rücktritt lehnte Maas erneut ab. Auch Vizekanzler und SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz hat Maas in einem Zeitungsinterview in Schutz genommen.
Deutschland sagt 100 Mio Euro Soforthilfe für afghanische Flüchtlinge zu
Die Bundesregierung stellt eine Soforthilfe in Höhe von 100 Millionen Euro für Geflüchtete aus Afghanistan bereit. "Mit dem Geld sollen internationale Hilfsorganisationen unterstützt werden, die die Menschen in den Nachbarländern unterstützen", teilte das Auswärtige Amt mit. Nach der Machtübernahme der radikalislamischen Taliban versuchen derzeit zehntausende Menschen aus Afghanistan zu fliehen.
Über 9.000 Menschen bisher bei Rettungsaktion aus Kabul ausgeflogen
Angesichts der dramatischen Lage in Afghanistan seit der Machtübernahme der radikalislamischen Taliban haben westliche Länder inzwischen weit über 9.000 Menschen aus Kabul ausgeflogen - und Tausende warten immer noch verzweifelt auf ihre Rettung. Die Bundeswehr flog bis spät in die Nacht zum Freitag deutsche Staatsbürger und afghanische Ortskräfte aus Kabul aus, insgesamt nun mehr als 1.640 Menschen. Gleichzeitig laufen weltweit hektische diplomatische Bemühungen, um in der Krise international eng zusammenzuarbeiten.
Macron telefoniert mit Putin und Draghi wegen Afghanistan
Angesichts der Krise in Afghanistan hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron eine enge internationale Zusammenarbeit in einem Telefongespräch mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin eingefordert. In dem über eineinhalbstündigen Telefonat mit Putin habe Macron insbesondere über "vordringliche Erwartungen" an die radikalislamischen Taliban gesprochen, wie der Elysée-Palast mitteilte. Dazu zählten demnach der "Kampf gegen den Drogen- und Waffenhandel, der Bruch mit internationalen terroristischen Bewegungen, der Respekt der Rechte von Frauen".
G7-Staaten fordern von Taliban Sicherheitsgarantien für Ausreisewillige
Während die Evakuierung ausreisewilliger Menschen aus Afghanistan unter schwierigsten Bedingungen weitergeht, warnt die UNO vor der systematischen Verfolgung von afghanischen Nato-Ortskräften durch die Taliban. Die radikalislamische Miliz führe "Prioritätenlisten" von Menschen, die sie festnehmen wolle, hieß es in einem vertraulichen Dokument, das der Nachrichtenagentur AFP vorlag. Die G7-Außenminister forderten von den Taliban, die Sicherheit ausreisewilliger Menschen - egal ob Ausländer oder Afghanen - zu garantieren.
Präsident der Ukraine hofft noch auf Scheitern von Nord Stream 2
Nach Ansicht des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj kann das deutsch-russische Gas-Pipeline-Projekt Nord Stream 2 noch scheitern. "Selbst wenn die Pipeline fertiggebaut ist, gibt es noch ein großes Fragezeichen, ob sie auch in Betrieb gehen kann. Unsere Chancen, dass das Projekt doch nicht zum Zuge kommt, liegen bei 30 bis 40 Prozent", sagte Selenskyj den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Tropensturm "Grace" richtet in Mexiko weniger Schäden an als befürchtet
Der Tropensturm "Grace" hat auf der touristischen Halbinsel Yucatán in Mexiko geringere Schäden angerichtet als befürchtet. Nur einige Sachschäden wurden gemeldet, wie der Gouverneur des Bundesstaates Quintana Roo, Carlos Joaquín, mitteilte. Zuvor waren mehr als 6.000 Einheimische und Touristen in Sicherheit gebracht worden.
+++ Konjunkturdaten +++
GB/Einzelhandelsumsatz Juli -2,5% gg Vm; +2,4% gg Vj
GB/Einzelhandelsumsatz Juli PROG: unverändert gg Vm; +5,8% gg Vj
GB/Einzelhandelsumsatz ex Kraftstoffe Juli -2,4% gg Vm; +1,8% gg Vj
GB/GfK-Verbrauchervertrauen Aug -8 (Juli: -7)
GB/GfK-Verbrauchervertrauen Aug PROGNOSE: -7
Japan/Kernverbraucherpreise Juli -0,2% (PROG: -0,4%) gg Vj
Japan/Verbraucherpreise Juli -0,3% gg Vj
Japan/Verbraucherpreise Juli +0,2% gg Vm
DJG/DJN/AFP/apo
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August 20, 2021 03:00 ET (07:00 GMT)
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