Mainz (ots) - Die eklatanten Fehler, die der Westen mit seinem fluchtartigen Rückzug aus Afghanistan begangen hat, sind vielfach beschrieben worden. Unser Gastautor Michel Friedman ergänzt diese bitteren Analysen nebenstehend. Nun kommt zu allem Versagen auch noch Verlogenheit hinzu - man muss es so drastisch ausdrücken. Nachdem falsch gemacht wurde, was man nur falsch machen konnte und auch falsch machen wollte, soll nun gerettet werden, was nicht zu retten ist. Dabei geht es weniger um die Menschen, die den Deutschen in Afghanistan zur Seite standen, als schlicht um Wahlaussichten. Die sogenannten Ortskräfte, die in Masar-i-Scharif und in Kundus für die Deutschen gearbeitet haben, sind schließlich schon seit Wochen der Verfolgung durch die Taliban ausgeliefert - ohne dass ihnen jemand zu Hilfe geeilt wäre. Und sie haben null Chancen, sich jetzt noch nach Kabul durchzuschlagen und auf den Flughafen zu retten. Die Verlogenheit fing bei der Kanzlerin an, die auf einmal "so viele Menschen wie möglich" gerettet haben will. Sie setzt sich mit Horst Seehofer fort, der nie daran mitgewirkt haben will, den Unterstützern und Partnern der deutschen Soldaten, Polizisten und Entwicklungshelfern bürokratische Steine für einen rettenden Flug in den Weg zu legen. Und es hört bei den Regierungsfraktionen auf, die jetzt Krokodilstränen weinen und schlicht verleugnen, dass sie gleich zweimal parlamentarische Vorstöße der Grünen abgelehnt haben. Die wollten schon im vergangenen Oktober und zuletzt im Juni die Hilfskräfte herausholen lassen, die jetzt für sich und ihre Angehörigen Folter und Tod fürchten müssen. Ich wiederhole: Folter und Tod.
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