DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
CORONA-HILFEN - Mit der sogenannten Überbrückungshilfe III unterstützt die Bundesregierung Firmen, die seit Ende 2020 unter Umsatzausfällen in der Corona-Krise gelitten haben. Doch gerade einmal jedes zehnte Unternehmen hat die Hilfe bisher beantragt. Auffällig ist, dass sich viele besonders gebeutelte Branchen wie beispielsweise Kinobetreiber, Reisebüros oder Messeveranstalter zurückhalten. Das geht aus Zahlen des Bundeswirtschaftsministeriums mit Stand Anfang Juli hervor, die dem Handelsblatt exklusiv vorliegen. Die Chancen auf Auszahlung stehen dabei gut. (Handelsblatt)
GLEICHSTELLUNG - Bundesfrauenministerin Christine Lambrecht (SPD) hat zum Frauen-Gleichstellungstag an diesem Donnerstag davor gewarnt, die durch die Corona-Krise angestoßenen Verbesserungen in der Vereinbarkeit von Beruf und Familie wieder aufzugeben. "Wir sehen, dass während der Pandemie viele Unternehmen ihren Beschäftigten familienfreundliche Angebote gemacht und diese schätzen gelernt haben", sagte Lambrecht. "Hier sollten wir nicht wieder in alte Muster zurückfallen, sondern weiter dranbleiben." Die gute Vereinbarkeit von Beruflichem und Privatem komme Familien und Wirtschaft gleichermaßen zugute. (Handelsblatt)
WETTBEWERB - In der Corona-Krise habe das Bundeskartellamt Kooperationen toleriert, die es sonst nicht zugelassen hätte, sagt der Chef des Amtes, Andreas Mundt. Er werde darauf achten, dass diese Kooperationen nach der Krise wieder beendet würden. Als Beispiel nennt er gegenseitige Hilfen von Autozulieferern. Mundt fordert zudem, bei der Durchsetzung der geplanten europäischen Digitalregulierung einbezogen zu werden. Die großen Konzerne in dieser Branche will er aber nicht aufspalten. So etwas sei schwierig, langwierig und würde Klagen nach sich ziehen. "Wir in Bonn werden mit Sicherheit keinen Digitalriesen zerschlagen können", sagte Mundt und verwies auf die USA, die als Standort der Konzerne andere Möglichkeiten haben. (Handelsblatt)
PERSONALMANGEL - Lange Wartezeiten im Restaurant, Fluggäste, die nicht abgefertigt werden: Deutschland droht eine Lücke beim Servicepersonal. Viele Mitarbeiter der unteren Lohnstufen - in manchen Bereichen über die Hälfte - haben ihrer Branche den Rücken gekehrt und sich beruflich umorientiert. Firmen suchen Ersatz, doch das fällt schwer. Im Gastgewerbe bleibt ein Drittel der ausgeschriebenen Stellen länger als 60 Tage unbesetzt, vor der Pandemie war es nur ein Viertel. Viele der Jobs sind unattraktiv und schlecht bezahlt. Teilweise wird versucht, mit mehr Geld zu locken. Doch Arbeitsmarktexperten warnen, dass die Beschäftigten dauerhaft fehlen werden. (Handelsblatt)
MINIJOBS - Gewerkschaften und Sozialverbände haben die Politik zu einer grundlegenden Reform der Minijobs aufgerufen. "Jede neue Bundesregierung steht in der Verantwortung, Minijobs endlich in Beschäftigung mit sozialer Absicherung umzuwandeln. Das ist eine der wichtigsten Lehren aus der Pandemie", sagte DGB-Vorstandsmitglied Anja Piel. Die Corona-Krise habe gezeigt, wie Tausende ihren Minijob verloren hätten und ohne Anspruch auf Kurzarbeiter- oder Arbeitslosengeld in Not geraten seien. Zugleich kritisierte die Gewerkschafterin Pläne der Union, die Verdienstgrenze bei geringfügiger Beschäftigung von derzeit 450 auf 550 Euro anzuheben. Dies "würde einen krassen Fehlanreiz für noch mehr Minijobs schaffen". (Funke Mediengruppe)
VENTURE CAPITAL - "Impact Investing ist in Deutschland auf dem Weg in den Mainstream", heißt es in einer Marktstudie der Bundesinitiative Impact Investing aus dem vergangenen Jahr. Das gilt bisher allerdings nicht für Investitionen von Wagniskapital in der Frühphase von jungen Unternehmen. Revent, ein neuer Wagniskapitalfonds aus Berlin mit Fokus auf wirkungsorientierte Investments in der Seed-Phase von Startups aus Europa, will in diese Lücke stoßen und hat dafür jetzt auch den Europäischen Investitionsfonds (EIF) als Investor gewonnen. (BöZ)
GRÜNE - Grünen-Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth hat bestätigt, eine alte Sonderzahlung von rund 5.000 Euro an den Bundestag nachgemeldet zu haben. "Im Zuge der Nachforschungen zu den Sonderzahlungen an die Mitglieder des Bundesvorstands von Bündnis 90/Die Grünen habe ich über die Parteizentrale erfahren, dass ich das erstmalig 2011 eingeführte Weihnachtsgeld für den Parteivorstand auch 2013 erhalten habe", sagte die Grünen-Politikerin. Bereits im Mai sei bekannt geworden, dass Roth die Weihnachtsgeldzahlungen als damalige Parteichefin für 2011 und 2012 ordnungsgemäß beim Bundestag angegeben hatte. (Augsburger Allgemeinen)
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August 26, 2021 01:07 ET (05:07 GMT)
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