FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Donnerstag seine Vortagesverluste ausgeweitet. Zur Mittagszeit ging es im deutschen Leitindex um 0,66 Prozent auf 15 755,58 Punkte abwärts. Der MDax verlor 0,72 Prozent auf 35 856,80 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 büßte 0,70 Prozent ein.
Konjunkturseitig stand das Konsumklima des Nürnberger GfK-Instituts im Blick. Der jüngsten Verbraucherumfrage zufolge stiegen die Einkommenserwartungen zwar leicht, doch nachlassende Konjunkturerwartungen, steigende Preise und neue Corona-Sorgen bremsen die Lust auf größere Einkäufe. Der GfK-Konsumklimaindex sank von minus 0,4 Punkten im August auf minus 1,2 Punkte im September und damit deutlich stärker als erwartet worden war.
Vorsichtig bleiben die Anleger wohl auch, da sie die Rede von Fed-Chef Jerome Powell am Freitag abwarten wollen. Immerhin ist nicht auszuschließen, dass der US-Notenbankchef während des jährlichen Zentralbanken-Symposiums Aussagen zur künftigen Geldpolitik in den USA machen wird.
Analyst Christian Schmidt von der Helaba verweist zudem auf die in letzter Zeit schwachen Handelsumsätze im Dax. "Dies spricht für die These, dass sich Teile der institutionellen Anleger aktuell nicht mehr am Markt zeigen. Entsprechend steht die Frage im Raum, ob der Spielraum auf der Oberseite inzwischen weitgehend ausgereizt wurde." Allerdings ist der Handel in den Sommermonaten oftmals auch recht dünn, weil auch viele Profi-Anleger im Urlaub sind.
Unter den Werten in der ersten Börsenliga wurden vor allem die Papiere der Deutschen Bank abgestraft und sanken um 1,7 Prozent. Im SDax brachen die Anteile der Tochter DWS um 12,2 Prozent ein. Laut der Wirtschaftszeitung "Wall Street Journal" untersucht die US-Börsenaufsicht SEC die Nachhaltigkeitsangaben des Vermögensverwalters.
Delivery Hero gaben um 1,4 Prozent nach. Die Online-Lieferplattform für Essen hatte am Morgen endgültige Halbjahreszahlen vorgelegt. Unter dem Strich stand ein Verlust von fast einer Milliarde Euro, nach einem knapp halb so hohen Verlust im Jahr zuvor.
An der Spitze im Nebenwerte-Index SDax legten zugleich die Papiere von Fielmann um 3,5 Prozent zu. Die Optikerkette wurde mit ihrem vorgelegten detaillierten Zahlenwerk etwas optimistischer für den Vorsteuergewinn im laufenden Jahr.
Instone gewannen nach der Bekanntgabe von Halbjahreszahlen 1,5 Prozent. Der Immobilienentwickler setzte in den ersten sechs Monaten 2021 seinen Wachstumskurs fort und auch der bereinigte Überschuss legte deutlich zu. "Mit der Entwicklung in der ersten Jahreshälfte sehen wir uns auf einem guten Weg, unsere ehrgeizigen Wachstumsziele zu erreichen", sagte Instone-Chef Kruno Crepulja.
SDax-Neuling Nagarro kletterten bis auf 144, 50 Euro und erreichten damit ein neues Rekordhoch. Die IT-Gesellschaft Allgeier hatte den digitalen Produktentwickler Ende 2020 abgespalten und an die Börse gebracht./ck/mis
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
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