BERLIN (dpa-AFX) - Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) fordern eine bessere Absicherung der Pflege-Versorgung in den Kliniken. Eingeführte Mindestvorgaben für die Präsenz von Pflegekräften in bestimmten Stationen dienten lediglich dazu, Patientengefährdung zu vermeiden, erklärte der GKV-Spitzenverband am Donnerstag. Und der Alltag auf vielen Stationen zeige, dass selbst diese Untergrenzen oft nicht erreicht würden. Im Schnitt der 1300 Krankenhäuser, für die solche Vorgaben gelten, seien im zweiten Quartal 12,5 Prozent aller Schichten unterbesetzt gewesen. Das sei für Patienten und Pflegepersonal "eine gesundheitsgefährdende Zumutung".
Die nötige Personalausstattung für eine gute Versorgung sei abhängig vom Pflegebedarf der Patienten zu ermitteln und somit deutlich höher als eine Mindestvorgabe. Handlungsbedarf bestehe auch bei der Krankenhausplanung. Mit medizinisch nicht nötigen Behandlungen verschafften sich Kliniken zusätzliche Einnahmen, blockierten aber auch Pflegekräfte. "Viele Patientinnen und Patienten könnten oftmals ambulant versorgt werden, wodurch Pflegekräfte mehr Zeit für die stationären Patientinnen und Patienten gewinnen", sagte GKV-Vorstandsmitglied Stefanie Stoff-Ahnis./sam/DP/mis