FRANKFURT/WIESBADEN (dpa-AFX) - Die Tarifverhandlungen für 140 000 Beschäftigte der privaten Banken in Deutschland sind erneut ergebnislos geblieben. Die Gespräche mit den Gewerkschaften Verdi und Deutscher Bankangestellten-Verband (DBV) sollen am 24. September in einer dritten Runde in Berlin fortgesetzt werden, teilte der Arbeitgeberverband des privaten Bankgewerbes am Donnerstag mit.
Die Gewerkschaften hätten sich bei wichtigen Themen - insbesondere Mobilarbeit und Nachwuchskräfte - nicht genug bewegt und an ihren Maximalforderungen festgehalten, hieß es. "Solange sich kein realistisches Gesamtpaket abzeichnet, werden wir auch beim Kernthema Gehalt nicht vorankommen", sagte Sabine Schmittroth, Verhandlungsführerin der Banken-Arbeitgeber. Zugleich betonten diese, weiter zu allen Themen auf der Tarifagenda gesprächsbereit zu sein.
Verdi warf den Arbeitgebern fehlenden Gestaltungswillen vor. "Es war während der Verhandlungsrunde sehr offensichtlich, dass die Arbeitgeberseite weiter auf Zeit spielt", kritisierte Verhandlungsführer Jan Duschek. Zu keinem der aufgerufenen Themen habe es konkrete Aussagen gegeben.
Verdi und DBV fordern 4,5 beziehungsweise 4,8 Prozent mehr Geld. Ein weiteres wichtiges Thema bei den Tarifverhandlungen sind verbindliche Regelungen für mobiles Arbeiten/Homeoffice in einer Zeit nach der Corona-Pandemie. Der Gehaltstarifvertrag in der Branche ist zum 30. Juni 2021 ausgelaufen. Der Arbeitgeberverband des privaten Bankgewerbes hatte die Gehaltsforderungen der Gewerkschaften bereits als unrealistisch zurückgewiesen. Angesichts der angespannten Lage in der Branche sei "strikte Kostendisziplin" erforderlich./als/DP/he