DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
LITHIUM - Um das "weiße Gold" ist ein internationaler Machtkampf entbrannt. Dieser Rohstoff wird für die Herstellung von Batterien, vor allem für Elektroautos, dringend gebraucht. Im "Lithium-Dreieck" Bolivien, Chile, Argentinien sollen 70 Prozent der weltweiten Lithium-Vorkommen lagern. Besonders aktiv ist Boliviens Ex-Präsident Evo Morales, der sich an die Spitze einer politischen Bewegung für eine staatliche Lithium-Produktion stellt und persönlich nach einer neuen Aufgabe für sich selbst sucht. Am Ende solcher Bestrebungen könnte eine Art Lithium-Opec stehen, die die Abbaubedingungen und Preise diktieren könnte. (Die Welt)
LASTENFAHRRAD - Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock hat die von ihrer Partei geplante Kaufprämie für Lastenfahrräder verteidigt. "Einige der Herren aus der CDU, die das jetzt kritisieren, haben wohl vergessen, dass sie selber schon eine Lastenrad-Förderung eingeführt haben", sagte sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Manche Handwerker seien über dieses Ergänzungsfahrzeug in ihrem Fuhrpark ganz dankbar. Die Bundesregierung fördert Handwerker beim Kauf von E-Lastenrädern mit bis zu 2.500 Euro. Die Grünen wollen nun den Kauf eines Lastenfahrrads pauschal mit 1.000 Euro subventionieren und dafür 1 Milliarde Euro ausgeben. (Funke Mediengruppe)
VERKEHR - André Schwämmlein, Mitgründer und Chef von Flix Mobility, bezweifelt, dass der geplante Deutschlandtakt - ein eng getakteter und abgestimmter Fahrplan zwischen Metropolen - deutlich mehr Fahrgäste zum Umstieg auf die Schiene bewegen wird. "Ich halte es für eine Illusion, ein Netz in Deutschland auf Umsteiger auszulegen, wie es im Deutschlandtakt vorgesehen ist", sagte der Unternehmer dem Handelsblatt. "Kein Mensch hat Lust umzusteigen. Das ist doch genau das, was die Menschen davon abhält, die Bahn zu nutzen." Schwämmlein fordert stattdessen möglichst viele Direktverbindungen zwischen den großen Ballungsräumen - mit einem Angebot, das dann verdichtet ist, wenn die Menschen auch fahren wollen. (Handelsblatt)
PRIVATE EQUITY - Inflation wird zum Hauptrisiko für Private Equity. Mit den hohen Bewertungen wächst das Risiko eines Einbruchs. Zumindest erwartet das der US-Private-Equity-Investor Adams Street Partners. "Die größte Gefahr für die Private-Equity-Branche ist, dass die Inflation steigt. Dann müssten die künftig erwarteten Erträge der Unternehmen in der Gegenwart geringer bewertet werden. Unternehmen müssen dann Vormaterial teurer einkaufen und ihre Beschäftigten besser bezahlen. Nicht alle können diese Kostensteigerung als Preissteigerung an die Kunden weitergeben. In der Folge müssten die Rekordbewertungen korrigiert werden", warnt Jeffrey Diehl, CEO von Adams Street Partners. (Börsen-Zeitung)
LKW - Die Lkw-Lawine legt Deutschlands Autobahnen lahm. Die Zahl der Lkw auf den Straßen übersteigt bereits den Stand von vor der Pandemie - und ein Ende des Booms ist nicht in Sicht. Schuld hat eine verfehlte Verkehrspolitik. Statt der "leistungsfähigen Verkehrsinfrastruktur", die CDU/CSU und SPD als "Grundlage für die Wettbewerbsfähigkeit unserer Volkswirtschaft" im Koalitionsvertrag 2013 versprochen haben, machte die Bundesregierung in den vergangenen acht Jahren den Weg frei für einen ungebremsten Anstieg der Lkw-Transporte - und hinterlässt eine Republik im Dauerstau. (Handelsblatt)
TARIFVERTRÄGE - Wer in einem Betrieb mit Tarifbindung arbeitet, kann oft länger Ferien machen. Dieser Vorteil ist besonders groß in Deutschland, zeigt eine EU-Studie. In Betrieben, für die ein Tarifvertrag gilt, sind die Beschäftigten deutlich besser gestellt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die der europäische Gewerkschaftsdachverband Etuc veröffentlicht und die der Süddeutschen Zeitung vorliegt. (Süddeutsche Zeitung)
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August 30, 2021 01:07 ET (05:07 GMT)
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