DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
MINDESTRENTE - Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) fordert die Einführung einer Mindestrente, um eine weiter steigende Altersarmut in Deutschland zu verhindern. "Eine Mindestrente, die im Rentensystem verankert ist, wäre ein wichtiger Schritt, um Altersarmut zu reduzieren und zum sozialen Ausgleich beizutragen", schreiben die DIW-Forscher Johannes Geyer und Peter Haan in einer Studie, die den Zeitungen der Funke Mediengruppe vorliegt. Vorbild dafür könnten die Rentenversicherungssysteme in Österreich und den Niederlanden sein. (Funke Mediengruppe)
TARIFKONFLIKTE - Die Auseinandersetzungen zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern haben 2021 deutlich zugenommen. Laut dem neuen Tarifbericht des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) lag die Konfliktintensität im ersten Halbjahr im Schnitt bei 8,4 Punkten pro Tarifkonflikt. Der Wert beruht auf Punkten, die für unterschiedliche Eskalationsstufen vergeben werden - etwa Streikdrohungen, Warnstreiks, juristischen Auseinandersetzungen und Urabstimmung. Er ist deutlich höher als im vergangenen Jahr, als pro Verhandlung im Schnitt nur 2,3 Punkte gemessen wurden. (Welt)
INDUSTRIEPOLITIK - Im Wahlkampf haben sich die Vorstandschefs der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), Rainer Neske, sowie des Zulieferers ZF Friedrichshafen, Wolf-Henning Scheider, mit der Forderung nach einer industriepolitischen Agenda zu Wort gemeldet. "Wir brauchen ein klares Verständnis, welche Technologien zum Wohlstand in 20 oder 30 Jahren beitragen werden. Die sind in staatlich-industrieller Zusammenarbeit aufzubauen, und zwar jetzt", sagte Scheider im Interview. LBBW-Chef Rainer Neske erinnerte daran, dass dereinst der politische Wille für eine gemeinsame Flugzeugindustrie in Europa zum Aufbau von Airbus geführt habe. (FAZ)
SCHNELLLADESÄULEN - Nach Recherchen des Handelsblatts sind Tausende öffentliche Schnellladesäulen, die dem Kunden teils bis zu 80 Cent pro Kilowattstunde in Rechnung stellen, illegal in Betrieb. Das geht unter anderem aus Erhebungen der Fachgruppe Recht des Förderprojekts "IKT für Elektromobilität" für das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) und Herstellerangaben hervor. Politik und Behörden dulden dies, um den Ausbau der Elektromobilität nicht zu gefährden. (Handelsblatt)
CORONA-POLITIK - Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach fordert für ganz Deutschland die gleichen Richtwerte bei den Klinik-Einlieferungen von Corona-Patienten. Er sei dafür, "dass wir bundesweit einheitliche Hospitalisierungsraten festlegen. Sonst droht ein Flickenteppich", sagte Lauterbach. Derzeit sei der Wert, ab dem es kritisch werden könnte, "regional sehr unterschiedlich. Es kann somit zu erheblichen Verzerrungen kommen", so Lauterbach. (Funke Mediengruppe)
CORONA-POLITIK - Der Fahrgastverband Pro Bahn hat sich dagegen ausgesprochen, künftig auch in Fernzügen die 3G-Regel einzuführen, also nur Geimpfte, Genesene oder Getestete mitfahren zu lassen. "Die Einführung von 3G im Fernverkehr ist illusorisch und nicht zu kontrollieren", sagte der Ehrenvorsitzende des Verbandes, Peter Naumann. (Redaktionsnetzwerk Deutschland)
CORONA-POLITIK - Nordrhein-Westfalens Arbeitgeberpräsident Arndt Kirchhoff hat sich für eine Ausweitung der 2G-Regeln auf die Betriebe ausgesprochen. "Ich bin überzeugt, dass sich das 2G-Prinzip in vielen Bereichen des täglichen Lebens durchsetzen wird. Wer sich nicht impfen lassen will, wird auf Dauer Einschränkungen in Kauf nehmen müssen, auch am Arbeitsplatz", sagte Kirchhoff im Interview. Rechtlich könnten Unternehmen zwar niemanden zum Impfen zwingen. Der Verband empfehle aber allen Beschäftigten dringend, sich impfen zu lassen. (Kölner Stadt-Anzeiger)
PAKISTAN - Nach der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan hat Pakistans Botschafter in Deutschland der Aufnahme weiterer Flüchtlinge aus dem Nachbarland eine Absage erteilt. "Pakistan nimmt keine weiteren Flüchtlinge aus Afghanistan auf", sagte Mohammad Faisal. Sein Land unterstütze allerdings mit allen Kräften die Ausreise von Afghanen in andere Länder. Die Grenzen würden erst einmal geöffnet bleiben. (Tagesspiegel)
AFGHANSISTAN-FLÜCHTLINGE - Vor dem Sondertreffen der EU-Innenminister zu Afghanistan hat Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn zum Widerstand gegen den EU-Vorsitz Sloweniens und gegen Österreich aufgerufen. "Ich hoffe, dass es Widerstand gibt gegen Herrn Kurz aus Österreich und Herrn Jansa aus Slowenien, die sich beide klar und definitiv im Einklang mit Orban, Salvini und Le Pen befinden", sagte Asselborn, der auch Minister für Immigration und Asyl ist. Österreich und Slowenien hatten erklärte, keine Kontingente für besonders gefährdete Flüchtlinge im Rahmen von Resettlement-Programmen des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) zur Verfügung zu stellen. Slowenien wäre lediglich bereit, einige Ortskräfte zu übernehmen, die zuvor für Nato und EU gearbeitet haben. (Welt)
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August 31, 2021 01:13 ET (05:13 GMT)
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