DJ Euroraum-Inflation steigt im August auf 3,0 Prozent
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)--Der Inflationsdruck im Euroraum hat im August deutlicher als erwartet zugenommen. Nach Mitteilung von Eurostat stiegen die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 0,4 Prozent und lagen um 3,0 (Juli: 2,2) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Zuletzt war die Inflation im November 2011 so hoch gewesen, noch höher (3,2 Prozent) war sie zuletzt im Oktober 2008. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen monatlichen Preisanstieg von nur 0,2 Prozent und eine Jahresteuerung von 2,7 Prozent prognostiziert.
Die Kernverbraucherpreise (ohne Energie und Nahrungsmittel) erhöhten sich um 0,3 Prozent auf Monats- und 1,6 (0,7) Prozent auf Jahressicht. Die befragten Volkswirte hatten Raten von 0,2 und 1,5 Prozent erwartet.
Lebensmittel, Alkohol und Tabak verteuerten sich mit einer Jahresrate von 2,0 (1,6) Prozent und unverarbeitete Lebensmittel um 2,9 (1,9) Prozent. Die Jahresteuerung bei Energie nahm auf 15,4 (14,3) Prozent zu und die bei Industriegütern ohne Energie auf 2,7 (0,7) Prozent. Dienstleistungen verteuerten sich um 1,1 (0,9) Prozent.
Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt mittelfristig 2 Prozent Inflation an. Laut ihren im Juni veröffentlichten Stabsprojektionen rechnet sie für 2021 mit 1,9 Prozent Teuerung, für 2022 und 2023 aber nur noch mit 1,5 bzw. 1,4 Prozent. Neue Projektionen werden nach der EZB-Ratssitzung am Donnerstag nächster Woche veröffentlicht.
Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com
DJG/hab/apo
(END) Dow Jones Newswires
August 31, 2021 05:00 ET (09:00 GMT)
Copyright (c) 2021 Dow Jones & Company, Inc.