WIEN/FRANKFURT (dpa-AFX) - Die in der Opec+ organisierten Ölstaaten wollen offenbar an dem Mitte Juli vereinbarten Fahrplan einer monatlichen Erhöhung der Fördermenge festhalten. Die Ölminister hätten die nächste Anhebung um täglich 400 000 Barrel im Oktober beschlossen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Mittwoch und berief sich auf namentlich nicht genannte Delegierte. Wie es weiter hieß, soll die Entscheidung nach vergleichsweise kurzen Beratungen im Rahmen einer Videokonferenz gefallen sein.
Zuletzt war am Markt spekuliert worden, dass die Opec+, ein Zusammenschluss von Mitgliedsstaaten des Kartells und verbündeter Ölstaaten, die beschlossene Erhöhung der Fördermenge wegen der jüngsten Entwicklung der Corona-Krise möglicherweise aussetzen könnte. In den vergangenen Wochen hatte die Ausbreitung der Delta-Variante des Virus für eine nervöse Stimmung am Ölmarkt gesorgt und die Ölpreise mehrfach stark bewegt.
Allerdings hatte mit China ein wichtiger Ölimporteur jüngste Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie nach vergleichsweise kurzer Zeit wieder gelockert. Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank verwies darüber hinaus auf Aussagen eines Expertengremiums der Opec+. Demnach sei in den kommenden Monaten mit einem Defizit beim Angebot auf dem Weltmarkt von 900 000 Barrel pro Tag zu rechnen./jkr/mis