MÜNCHEN (dpa-AFX) - Das Protestbündnis gegen die IAA hat im Vorfeld der für Samstag geplanten Radsternfahrt und Demonstration Kritik an der Messe und der Stadt München geäußert. Man habe vor elf Monaten die ersten Versammlungsanzeigen gestellt und habe jetzt erst am Freitag von der Stadt die Mitteilung erhalten, dass 3 von 16 geplanten Routen für die Fahrradsternfahrt am kommenden Samstag verboten würden, sagte Andreas Schön vom Fahrradclub ADFC am Montag. Dies sei "ein absolutes Unding", kritisierte er. So gehe man in einer Demokratie nicht mit Protest um.
Der Streit um die Demonstrationsrouten wird wohl auch die Justiz beschäftigen. Schön kündigte an, die Verbote juristisch aufzuarbeiten. Doch bisher habe man keinen schriftlichen, rechtsmittelfähigen Bescheid. Bereits vor Gericht ist dagegen der Streit darüber, ob die Radsternfahrt auch Autobahnen benutzen darf.
Die Demonstrationen werden von einem breiten Bündnis von Greenpeace, den Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), die Naturfreunde Deutschland bis zum Fahrradclub ADFC getragen. Die Polizei erwartet bis zu 35 000 Teilnehmer bei der Fahrradsternfahrt und 10 000 bei der Demonstration zu Fuß, beide Aktionen sollen am Samstag gegen 14.30 auf der Theresienwiese enden.
Marion Tiemann von Greenpeace betonte, dass die IAA trotz neuen Konzepts nicht glaubwürdig sei. Sie sei nur "ein Schauspiel" und schaue man hinter die Kulissen, "findet man dasselbe schmutzige Geschäft". Die Autoindustrie weigere sich, daran mitzuwirken, das Schlimmste an der Klimakrise abzuwenden. Man gehe nun hier in München auf die Straße, damit sich das ändere./ruc/DP/ngu