Anzeige
Mehr »
Montag, 06.10.2025 - Börsentäglich über 12.000 News
Das Paradox-Becken beweist seine Stärke - und American Critical Minerals sitzt direkt darauf
Anzeige

Indizes

Kurs

%
News
24 h / 7 T
Aufrufe
7 Tage

Aktien

Kurs

%
News
24 h / 7 T
Aufrufe
7 Tage

Xetra-Orderbuch

Fonds

Kurs

%

Devisen

Kurs

%

Rohstoffe

Kurs

%

Themen

Kurs

%

Erweiterte Suche
Dow Jones News
836 Leser
Artikel bewerten:
(2)

DIW: EZB-Geldpolitik hat deutliche Verteilungseffekte

DJ DIW: EZB-Geldpolitik hat deutliche Verteilungseffekte

Von Hans Bentzien

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) hat laut einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) deutliche Verteilungswirkungen für Arbeits- und Unternehmenseinkommen und wirkt in den Ländern des Euroraums unterschiedlich. Autor Jan Philipp Fritsche zeigt in der Studie, dass Zinsänderungen ihre Wirkung besonders über Unternehmen mit hoher Arbeitsintensität und Fremdfinanzierung entfalten. Und die sind ungleichmäßig über den Währungsraum verteilt, oft entlang von Staatsgrenzen.

Laut der Studie ("Arbeitsintensive Unternehmen sind ein Katalysator für Geldpolitik und ihre Verteilungseffekte") zeigen Bilanzdaten von mehr als zwei Millionen Unternehmen im Euroraum, dass Zinserhöhungen den Anteil der Löhne und Gehälter an der Wertschöpfung kurzfristig senken. Arbeitsintensive Unternehmen reagieren auf Zinserhöhungen verhältnismäßig stark durch Anpassungen der gezahlten Löhne und Gehälter. In Unternehmen mit viel Fremdkapital verändert sich die Wertschöpfung relativ stark und damit die Lohnquote.

Arbeitsintensive Unternehmen besonders von Zinsänderungen betroffen 

Die EZB strebt eine mittelfristige Inflationsrate von 2 Prozent an und verändert dafür ihre Leitzinsen. Mit solchen Zinsänderungen beginnt eine lange Wirkungskette, die über verschiedene Kanäle Preisänderungen nach sich ziehen soll. Arbeitsintensive Unternehmen sind laut der Studie besonders durch Zinserhöhungen betroffen und zwar sogar dann, wenn die Fremdkapitalquote relativ gering ist.

Die Lohnquote dieser Unternehmen reagiert deutlich, vor allem durch einen Rückgang der gezahlten Löhne und Gehälter. Ein Jahr nach der Zinserhöhung erhalten die Arbeitnehmer im Verhältnis zur Wertschöpfung einen Prozentpunkt weniger als die Anteilseigner. Zinssenkungen wirken umgekehrt: Die Arbeitnehmer gewinnen relativ Einkommen, die Arbeitgeber verlieren. Verstärkt werden diese Effekte durch eine hohe Fremdkapitalfinanzierung von Unternehmen.

Wirksamkeit der Geldpolitik hängt von Lohnquote ab 

Das zeigt, dass auch die Wirksamkeit der Geldpolitik von der Lohnquote abhängt: Löhne und Gehälter bestimmen die Kaufkraft der meisten Arbeitnehmer, da sie ihre wesentlichen Einkommensquellen sind. Sinkt die Lohnquote, reduziert sich die Kaufkraft der Mehrheit der Bevölkerung im Verhältnis zur Wertschöpfung, die Nachfrage sinkt und die Inflationsrate verringert sich.

Wie wirkt die EZB-Geldpolitik auf die einzelnen Länder? "Ein Paradebeispiel für eine Volkswirtschaft mit einer hohen Arbeitsintensität und Lohnquote ist Frankreich, niedrig ist die Lohnquote zum Beispiel in Portugal", sagt Studienautor Fritsche. Deutschland alles Ganzes sei nicht klar zuzuordnen.

Hohe Lohnquoten in Frankreich und Westdeutschland 

Eine in der Studie abgebildete Karte zeigt relativ hohe Lohnquoten nicht nur durchgängig in Frankreich, sondern auch in Westdeutschland und eher niedrige in Ostdeutschland - der innerdeutsche Unterschied beträgt bis zu 30 Prozentpunkte. Allerdings hat das offenbar nichts mit dem Niveau des Outputs zu tun: Eine niedrige Arbeitsintensität (und wohl hohe Kapitalintensität) weisen auch das wohlhabende Norditalien und die Benelux-Länder auf.

Im schlimmsten Fall kann diese Heterogenität laut Fritsche zur Folge haben, dass auch die Konjunkturzyklen in den Ländern auseinanderlaufen, womit eine stabilisierende Geld- und Fiskalpolitik im Euroraum erschwert wird. Als mögliche Heilmittel betrachtet der Ökonom eine Konvergenz der Arbeits- und Kapitalmärkte.

"Stehen Kapitalmarkt und Kredite weniger gut zur Verfügung, entwickeln sich wahrscheinlich eher Unternehmen, die nicht durch hohe Fremdkapitalquoten charakterisiert sind und schwächer auf die Geldpolitik reagieren", so die Studie. Auf geldpolitischer Seite hält der Autor EZB-Kreditprogramme denkbar, die sich gezielt an Haushalte und Unternehmen richten.

Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com

DJG/hab/kla

(END) Dow Jones Newswires

September 08, 2021 06:31 ET (10:31 GMT)

Copyright (c) 2021 Dow Jones & Company, Inc.

© 2021 Dow Jones News
Solarbranche vor dem Mega-Comeback?
Lange galten Solaraktien als Liebling der Börse, dann kam der herbe Absturz: Zinsschock, Überkapazitäten aus China und ein Preisverfall, der selbst Marktführer wie SMA Solar, Enphase Energy oder SolarEdge massiv unter Druck setzte. Viele Anleger haben der Branche längst den Rücken gekehrt.

Doch genau das könnte jetzt die Chance sein!
Die Kombination aus KI-Explosion und Energiewende bringt die Branche zurück ins Rampenlicht:
  • Rechenzentren verschlingen Megawatt – Solarstrom bietet den günstigsten Preis je Kilowattstunde
  • Moderne Module liefern Wirkungsgrade wie Atomkraftwerke
  • hina bremst Preisdumping & pusht massiv den Ausbau
Gleichzeitig locken viele Solar-Aktien mit historischen Tiefstständen und massiven Short-Quoten, ein perfekter Nährboden für Kursrebound und Squeeze-Rally.

In unserem exklusiven Gratis-Report zeigen wir dir, welche 4 Solar-Aktien besonders vom Comeback profitieren dürften und warum jetzt der perfekte Zeitpunkt für einen Einstieg sein könnte.

Laden Sie jetzt den Spezialreport kostenlos herunter, bevor die Erholung am Markt beginnt!

Dieses Angebot gilt nur für kurze Zeit – also nicht zögern, jetzt sichern!
Werbehinweise: Die Billigung des Basisprospekts durch die BaFin ist nicht als ihre Befürwortung der angebotenen Wertpapiere zu verstehen. Wir empfehlen Interessenten und potenziellen Anlegern den Basisprospekt und die Endgültigen Bedingungen zu lesen, bevor sie eine Anlageentscheidung treffen, um sich möglichst umfassend zu informieren, insbesondere über die potenziellen Risiken und Chancen des Wertpapiers. Sie sind im Begriff, ein Produkt zu erwerben, das nicht einfach ist und schwer zu verstehen sein kann.