DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
TAGESTHEMA
Die chinesischen Erzeugerpreise haben im August den höchsten Anstieg seit 13 Jahren verzeichnet. Zudem stiegen sie stärker als erwartet um 9,5 Prozent. Ökonomen hatten ein Plus von 9,0 Prozent erwartet, wie bereits im Juli. Auf Monatsbasis nahmen die Erzeugerpreise im August um 0,7 Prozent zu. Die Verbraucherinflation schwächte sich dagegen dank der nachlassenden Lebensmittelpreise ab: Der Verbraucherpreisindex stieg um 0,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, nach einem Anstieg von 1 Prozent im Juli. Ökonomen hatten für August einen Anstieg um 1 Prozent erwartet. Die Lebensmittelpreise fielen im August um 4,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr, während die Preise für Nicht-Lebensmittel um 1,9 Prozent stiegen.
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 14:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche) PROGNOSE: 335.000 zuvor: 340.000 17:00 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) der staatlichen Energy Information Administration (EIA)
ÜBERSICHT INDIZES
Stand +/- % E-Mini-Future S&P-500 4.493,00 -0,4% E-Mini-Future Nasdaq-100 15.562,00 -0,4% Nikkei-225 29.996,94 -0,6% Hang-Seng-Index 25.797,49 -2,0% Kospi 3.118,40 -1,4% Shanghai-Composite 3.674,88 -0,0% S&P/ASX 200 7.362,80 -2,0%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Schwach - Die Aktienmärkte folgen den negativen internationalen Vorgaben. Während es insbesondere in Japan nach dem politikgetriebenen Aufschwung der Vortage auch zu Gewinnmitnahmen kommt, ist an den anderen Plätzen unter anderem von Zurückhaltung vor den Entscheidungen der EZB später am Tag die Rede. Möglicherweise werde die EZB ein Tapersignal senden, indem sie Änderungen an ihrem Pandemie-Anleihekaufprogramm ankündigt. Neben Spekulationen über eine bevorstehende Straffung der Geldpolitik auch anderenorts lasten Sorgen wegen der nicht enden wollenden Pandemie auf der Stimmung. Der Schanghai-Composite kann sich dagegen behaupten, nachdem neue Daten erneut unterschiedliche Trends bei den Verbraucher- und Erzeugerpreisen zeigten. Während erstere etwas weniger stiegen als erwartet, legten die ohnehin bereits sehr hohen Erzeugerpreise deutlicher zu als geschätzt. In Hongkong sorgt laut KGI Securities wieder einmal der Regulierer für Kursverluste bei Aktien von Internetunternehmen. Anbieter von Online-Spielen wurden demnach ermahnt, strengere Regeln für Minderjährige aufzustellen. Alibaba verlieren 3,2 und Tencent 3,1 Prozent.
US-NACHBÖRSE
Gamestop knickten um fast 9 Prozent ein. Marktexperten führten die negative Kursreaktion weniger auf die vorgelegten Quartalszahlen zurück, sondern auf Kritik, dass der Videospiele-Einzelhändler nach einem Wechsel an der Führungsspitze weiter keine Details nannte, wie es sich zukünftig aufstellen will, um wieder rentabel zu werden. Gamestop verringerte zwar den Quartalsverlust auf 61,6 (111,3) Millionen Dollar, verfehlte damit aber dennoch die Konsenserwartung. Der Umsatz fiel dagegen mit 1,18 (0,94) Milliarden etwas besser aus als mit 1,12 Milliarden von Analysten geschätzt. Der Inneneinrichter RH (+1,3%) profitierte dagegen von der in der Pandemie starken Nachfrage und schnitt bei Gewinn und Umsatz besser als gedacht ab. Zudem erhöhte er den Ausblick. Lululemon pulverisierte in seinem zweiten Quartal nahezu die Gewinn- und Umsatzerwartungen. Die Aktie des Sportbekleidungsanbieters machte einen Satz um über 13 Prozent nach oben. Boston Beer (-9,4%) litten dagegen darunter, dass der Getränkeanbieter wegen Problemen im Geschäft mit Hard Seltzer den Ausblick senkte.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 35.031,07 -0,2% -68,93 +14,5% S&P-500 4.514,07 -0,1% -5,96 +20,2% Nasdaq-Comp. 15.286,64 -0,6% -87,69 +18,6% Nasdaq-100 15.620,85 -0,4% -54,92 +21,2% Mittwoch Dienstag Umsatz NYSE (Aktien) 809,5 Mio 811,6 Mio Gewinner 1.279 1.023 Verlierer 2.038 2.305 unverändert 112 135
Etwas leichter - Konjunktursorgen und Zinserhöhungsängste behielten die Oberhand. Die wieder an Schärfe gewinnende Pandemie schüre Befürchtungen, dass die Erholung der Wirtschaft ausgebremst werden könnte, hieß es. Trotz der Konjunktursorgen verdichteten sich die Hinweise, dass die Fed bald mit der Normalisierung ihrer Geldpolitik beginnen könnte. Der Wirtschaftsbericht Beige Book verfestigte die Sorgen. Kadmon machten einen Satz um über 71 Prozent, nachdem Sanofi die Übernahme des Biopharmaunternehmens angekündigt hatte. Assa Abloy kauft eine Sparte von Spectrum Brands für 4,3 Milliarden Dollar. Spectrum schossen darauf um 17,8 Prozent nach oben. Lyondellbasell (-2,4%) prüft derweil Optionen für sein Raffineriegeschäft. Pultegroup verloren 6 Prozent. Das Bauunternehmen wird weniger Häuser fertigstellen als geplant. Die Platzierung eines größeren Aktienpakets drückte McAfee um 8,7 Prozent.
US-ANLEIHEN
US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 0,22 0,4 0,22 10,7 5 Jahre 0,81 -1,1 0,82 45,0 7 Jahre 1,11 -2,9 1,14 46,3 10 Jahre 1,34 -2,8 1,37 42,6 30 Jahre 1,95 -3,5 1,99 30,6
Die am Vortag kräftig gesunkenen Notierungen erholten sich etwas, die Renditen sanken wieder. Händler sprachen von einer Gegenbewegung ohne grundlegende Änderung der geldpolitischen Spekulationen.
DEVISEN
zuletzt +/- % 00:00 Di, 9:22 % YTD EUR/USD 1,1815 -0,0% 1,1818 1,1874 -3,3% EUR/JPY 130,12 -0,2% 130,32 130,49 +3,2% EUR/GBP 0,8587 +0,1% 0,8580 0,8583 -3,9% GBP/USD 1,3759 -0,1% 1,3774 1,3834 +0,6% USD/JPY 110,13 -0,1% 110,28 109,91 +6,7% USD/KRW 1.170,10 +0,3% 1.166,78 1.157,96 +7,8% USD/CNY 6,4627 +0,0% 6,4618 6,4565 -1,0% USD/CNH 6,4609 +0,1% 6,4569 6,4537 -0,6% USD/HKD 7,7776 +0,0% 7,7763 7,7730 +0,3% AUD/USD 0,7352 -0,2% 0,7366 0,7428 -4,5% NZD/USD 0,7091 -0,2% 0,7105 0,7128 -1,3% Bitcoin BTC/USD 46.238,26 +0,4% 46.067,01 52.310,26 +59,2%
Der Dollar profitierte erneut von den insgesamt höheren Marktzinsen und der Aussicht auf baldige geldpolitische Straffungen. Der Dollarindex rückte um weitere 0,2 Prozent vor. Der Dollar profitiere von seinem Ruf als sicherer Hafen, meinten die Analysten von ING mit Verweis auf Sorgen um die Weltkonjunktur wegen der weiter grassierenden Pandemie. Der Euro gab hingegen vor der EZB-Sitzung am Donnerstag etwas nach. Die EZB-Sitzung mache den einen oder anderen Beobachter nervös. Eine der Schwierigkeiten werde sein, dass die Ergebnisse nicht leicht zu interpretieren sein könnten, blickte Commerzbank-Analyst Ulrich Leuchtmann voraus.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 69,29 69,30 -0,0% -0,01 +44,3% Brent/ICE 72,70 72,60 +0,1% 0,10 +42,8%
Die Ölpreise erholten sich von ihren jüngsten Verlusten, was Beobachter mit der nur langsam wieder hochfahrenden Ölproduktion im Golf von Mexiko erklärten. Nach dem Wirbelsturm Ida lägen noch immer 79 Prozent der Produktion still, hieß es. Kaum für Bewegung sorgt um asiatisch dominierten Geschäft am Donnerstag, dass laut einem US-Branchenverband in der zurückliegenden Woche die Ölvorräte erneut gesunken sind. Zugleich erhöhten sich aber die Benzinbestände sehr stark.
METALLE
zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.787,03 1.789,20 -0,1% -2,17 -5,8% Silber (Spot) 23,87 23,93 -0,2% -0,06 -9,6% Platin (Spot) 979,73 984,43 -0,5% -4,70 -8,5% Kupfer-Future 4,24 4,23 +0,1% +0,01 +20,1%
Der Goldpreis (-0,3%) setzte die Talfahrt des Vortages mit verminderter Dynamik fort, belastet vom festen Dollar und der Aussicht auf eine straffere US-Geldpolitik.
MELDUNGEN SEIT MITTWOCH 20.00 UHR
BRASILIEN
Der Oberste Gerichtshof Brasiliens hat im Streit mit Staatschef Jair Bolsonaro seinen Ton verschärft. Die "Missachtung" von Entscheidungen des Gerichts käme einem "Angriff auf die Demokratie" gleich, sagte der Präsident des Gerichts. Das Parlament müsse auf ein derartiges "Verantwortungsdelikt" entsprechend reagieren.
KONJUNKTUR USA I
Das Wachstum der US-Wirtschaft hat sich laut "Beige Book" der US-Notenbank von Anfang Juli bis in den August leicht auf ein moderates Tempo verlangsamt. Zurückzuführen sei dies auf Faktoren wie die Pandemie, die Unterbrechung von Lieferketten und den Arbeitskräftemangel. Der Automobilsektor habe vor allem mit dem Chipmangel zu kämpfen. Die Beschäftigung stieg derweil in allen Distrikten. Die Nachfrage nach Arbeitskräften bleibe hoch, zudem beeinträchtige der Arbeitskräftemangel das Geschäft in vielen Fällen. Die Inflation bleibe weiterhin stabil auf hohem Niveau.
KONJUNKTUR USA II
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
September 09, 2021 01:51 ET (05:51 GMT)
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