DJ ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
EZB senkt PEPP-Käufe im 4Q - Grundsatzentscheidung im Dezember
Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hat die großen Linien seiner Geldpolitik wie erwartet bestätigt und zugleich beschlossen, im vierten Quartal im Rahmen des Pandemiekaufprogramms PEPP etwas weniger Anleihen als im zweiten und dritten Quartal zu kaufen. EZB-Präsidentin Christine Lagarde versicherte in ihrer Pressekonferenz, dass dies noch nicht der Beginn einer schrittweisen Beendigung (Tapering) des PEPP sei und dass der Rat erst im Dezember über dessen Zukunft entscheiden werde.
EZB hebt Wachstums- und Inflationsprognosen etwas an
Der volkswirtschaftliche Stab der Europäischen Zentralbank (EZB) hat seine Prognosen für die Entwicklung von Bruttoinlandsprodukt (BIP) und Verbraucherpreisen im laufenden Jahr erneut angehoben und auch die mittelfristige Inflationsprognose leicht erhöht. Wie EZB-Präsidentin Christine Lagarde in ihrer Pressekonferenz nach der EZB-Ratssitzung mitteilte, rechnet die EZB für 2021 jetzt mit einem BIP-Anstieg von 5,0 (bisher: 4,6) Prozent. Für 2022 und 2023 werden Wachstumsraten von 4,6 (4,7) und 2,1 (2,1) Prozent erwartet. Die Verbraucherpreise sollen demzufolge 2021 um 2,2 (1,9), 2022 um 1,7 (1,5) und 1,5 (1,4) Prozent steigen.
Lagarde: EZB diskutiert im Dezember Zukunft des PEPP
Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) wird nach Aussage von EZB-Präsidentin Christine Lagarde am Jahresende darüber beraten, wie mit den Pandemiekaufprogramm PEPP weiter verfahren werden soll. "Sie können erwarten, nach dem Dezember-Meeting etwas über die Zukunft des PEPP zu hören", sagte Lagarde in der Pressekonferenz nach der aktuellen Ratssitzung.
GDL setzt Bahn Frist bis Montag
Lokführergewerkschaft GDL hat der Deutschen Bahn eine Frist gesetzt, um ein neues Tarifangebot vorzulegen. "Wenn nicht bis Anfang nächster Woche ein verhandlungsfähiges Angebot vorliegt, beginnt die GDL am kommenden Montag mit der Vorbereitung des nächsten Arbeitskampfes", erklärte der GDL-Vorsitzende Claus Weselsky am Donnerstag. Zu möglichen Terminen für einen neuen Streik äußerte er sich nicht.
DIW: Klimavorschläge von Grünen und Linke am geeignetsten
Die Grünen und die Linke liefern laut einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in ihren Wahlprogrammen die besten Vorschläge zur Erreichung der im neuen Klimaschutzgesetz gesetzten Ziele. "Die geeignetsten Vorschläge zur Erreichung der Ziele des Klimaschutzgesetzes für 2030 legen die Grünen in ihrem Wahlprogramm vor", sagte DIW-Umweltökonomin Claudia Kemfert bei einer Pressekonferenz in Berlin. Sie erreichten 3,62 von 4 möglichen Punkten auf einer Bewertungsskala in der Studie.
Generalbundesanwalt ermittelt wegen russischer Cyberangriffe vor Bundestagswahl
Der Generalbundesanwalt hat ein Ermittlungsverfahren zum Vorwurf von Cyberangriffen Russlands im Zusammenhang mit der Bundestagswahl eingeleitet. Ein Sprecher der Behörde in Karlsruhe bestätigte am Donnerstag, dass es sich um den "Verdacht der geheimdienstlichen Agententätigkeit" handele.
Österreichs Kanzler Kurz warnt vor Rot-Grün-Rot in Deutschland
Der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz schaltet sich mit einer Warnung vor Rot-Grün-Rot in den deutschen Bundestagswahlkampf ein. "Wenn es zu einer Linksregierung in Deutschland kommt, dann ist das ein massives Problem für den Wirtschaftsstandort Europa", sagte er dem Sender Welt. Eine rot-grün-rote Regierung sei "etwas, das mir massiv Sorge machen würde".
Nordirischer DUP-Parteichef droht wegen Zollkontrollen mit Platzen der Regierung
Der Vorsitzende der nordirischen DUP-Partei hat im Streit über das Nordirland-Protokoll mit einem Platzen der Regionalregierung gedroht. "Lassen Sie es mich klar sagen: Wenn die Wahl letztlich zwischen dem Verbleib im Amt oder der Umsetzung des Protokolls in seiner jetzigen Form besteht, dann wäre die einzige Option für jeden unionistischen Minister, sein Amt niederzulegen", sagte Jeffrey Donaldson, Vorsitzender der pro-britischen DUP-Partei.
Hunderte Menschen vor Waldbrand in Südspanien in Sicherheit gebracht
Wegen eines Waldbrands im Süden von Spanien haben hunderte Menschen ihre Häuser verlassen müssen. Rund 250 Feuerwehrleute und 26 Löschflugzeuge waren am Donnerstag im Einsatz, wie die Regionalregierung von Andalusien mitteilte. Das Feuer sei am Mittwochabend in den Wäldern der Gebirgskette Sierra Bermeja in der südspanischen Provinz Málaga ausgebrochen.
US-Rohöllagerbestände sinken nicht so stark wie erwartet
Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der Woche zum 3. September verringert. Sie fielen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 1,528 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten einen Rückgang um 2,5 Millionen Barrel vorhergesagt.
US-Erstanträge fallen auf pandemisches Tief
Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung ist in der Woche zum 4. September auf ein pandemisches Tief gesunken. Im Vergleich zur Vorwoche fiel die Zahl der Anträge auf saisonbereinigter Basis um 35.000 auf 310.000, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Das ist der niedrigste Wert seit der Woche zum 14. März 2020. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten nur einen Rückgang auf 335.000 vorhergesagt.
Australien will trotz Warnungen vor Klimawandel weiter Kohle abbauen
Australien setzt trotz Expertenwarnungen wegen des Klimawandels weiterhin auf den Kohleabbau. Premierminister Scott Morrison unterstrich, dass die australischen Energieexporte für die Versorgung von Entwicklungsländern notwendig seien.
Erster ziviler Evakuierungsflug seit US-Abzug aus Kabul gestartet
Erstmals seit dem endgültigen Abzug der internationalen Truppen aus Afghanistan ist ein ziviler Evakuierungsflug aus Kabul gestartet. Rund 200 Ausländer, darunter auch US-Bürger, werden mit der Maschine nach Doha gebracht, wie die Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag von einer mit dem Vorgang vertrauten Quelle in der katarischen Hauptstadt erfuhr.
UNO: La-Niña-Wetterphänomen könnte noch vor Ende des Jahres erneut auftreten
Die UNO rechnet mit einem erneuten Auftreten des Wetterphänomens La Niña noch vor Ende des Jahres. Trotz seines normalerweise kühlenden Effekts sei jedoch insbesondere auf der Nordhalbkugel mit überdurchschnittlichen Temperaturen zu rechnen, teilte die UN-Weltorganisation für Meteorologie (WMO) am Donnerstag mit.
+++ Konjunkturdaten +++
Brasilien Verbraucherpreise Aug +0,87% (Juli: +0,96%)
Brasilien Verbraucherpreise 12-Monats-Rate Aug +9,68% (Juli: +8,99%)
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September 09, 2021 13:00 ET (17:00 GMT)
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