DJ Bundesregierung sieht positive Konjunkturdynamik
Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)--Die Bundesregierung hat betont, dass die Konjunkturdynamik in Deutschland trotz belastender Faktoren weiterhin positiv ist. "Zu Beginn des dritten Quartals konnte die deutsche Industrieproduktion wieder zulegen. Die nach wie vor bestehenden Engpässe bei Vorprodukten dürften sich indes auch in den kommenden Monaten in einigen Bereichen belastend auf die Industriekonjunktur auswirken", betonte das Bundeswirtschaftsministerium in seinem Monatsbericht. "Dennoch bleibt die konjunkturelle Grunddynamik positiv."
Das wieder verstärkte Infektionsgeschehen trübe zwar auch die Erwartungen in den Dienstleistungsbereichen, die tatsächliche Lagebewertung habe sich allerdings verbessert. Im weiteren Ausblick zeichne sich in den Dienstleistungsbereichen "eine Normalisierung des Wachstums im vierten Quartal ab", nachdem in den vergangenen Monaten kräftige Aufwüchse verzeichnet worden seien.
Das Ministerium betonte, die Produktion in der Industrie sei im Juli gegenüber dem Vormonat um 1,3 Prozent gestiegen, und die Bereiche Maschinenbau und Automobilindustrie, die zuletzt von Halbleiterknappheiten gebremst worden seien, hätten ihren Ausstoß gesteigert. Angesichts dieser Expansion sowie der nach wie vor hohen Auftragslage bleibe der Ausblick für die Industriekonjunktur "verhalten optimistisch".
Die seit Jahresbeginn deutlich erhöhte Inflationsrate führten die Ökonomen des Ministeriums auf Sonderfaktoren zurück. "Zu Beginn des Jahres 2022 dürfte sich die Inflationsrate nach Auslaufen der Sondereffekte aber wieder deutlich verringern", sagten sie voraus. Auf dem Arbeitsmarkt habe sich auch im August eine "bemerkenswerte Erholung" fortgesetzt.
Trotz der seit Mai wieder vollständig geltenden Anzeigepflicht sei "weiterhin keine Insolvenzwelle erkennbar", hieß es weiter. Im ersten Halbjahr 2021 hätten die deutschen Amtsgerichte 17,7 Prozent weniger Anträge verzeichnet als im ersten Halbjahr 2020. Auch für Juli und August melde das Statistische Bundesamt auf Basis von Insolvenzbekanntmachungen keinen Anstieg der Unternehmensinsolvenzen. "Ein Anstieg in den kommenden Monaten ist nach wie vor nicht vollständig auszuschließen, dürfte aber - wenn überhaupt - sehr moderat ausfallen", hoben die Volskwirte von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hervor.
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September 13, 2021 04:06 ET (08:06 GMT)
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