DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
INDOPAFIZIF-STRATEGIE - Die EU sucht den Schulterschluss mit Wertepartnern wie den USA, um sich der wachsenden Macht Chinas entgegenzustemmen. "Demokratische Werte und Menschenrechte werden durch autoritäre Regime bedroht", heißt es in der Indopazifik-Strategie, die diese Woche vorgestellt werden soll. Ein Entwurf liegt dem Handelsblatt vor. In dem Strategiepapier warnt die EU vor einer "signifikanten militärischen Aufrüstung, auch von China" und den "zunehmenden Spannungen in regionalen Krisenherden wie im Südchinesischen Meer und in der Straße von Taiwan". (Handelsblatt)
GRÜNE - Die Spitzenkandidatin der Grünen, Annalena Baerbock, hat sich deutlich von einer Koalitionsoption mit der Linken distanziert und der Partei die Regierungsfähigkeit abgesprochen. In einem Interview sagte sie, "wenn man außenpolitische Handlungsfähigkeit einer Regierung nicht sicherstellen kann, gibt es keine Regierungsgrundlage". Mit der Aussage verengt Baerbock auch die Koalitionsoptionen von SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz, der ein Linksbündnis nicht ausschließt. (Süddeutsche Zeitung)
CORONA-PANDEMIE - Im Streit um die Entschädigung für Verdienstausfälle von Ungeimpften, die sich in Quarantäne begeben müssen, wollen Bund und Länder eine gemeinsame Regelung vorlegen. "Wir versuchen, mit den Ländern eine gemeinsame Linie bei der Lohnersatzleistung zu finden", sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Montag. Demnach wollen die Gesundheitsminister der Länder am Mittwoch eine übergreifende Einigung erzielen. (Rheinischen Post)
FLUTHILFE - Nach der Flutkatastrophe in Deutschland und anderen EU-Staaten hat die EU-Kommission Probleme, ihre in Aussicht gestellten Finanz-Hilfen für die betroffenen Länder zügig bereitzustellen. Die in diesem Jahr verfügbaren Gelder seien bereits fast vollständig für Anforderungen nach anderen Naturkatastrophen der vergangenen zwölf Monate vergeben, heißt es in einem Schreiben von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen an den Grünen-Europaabgeordneten Rasmus Andresen. Von der Leyen sprach von einer "unbefriedigenden Situation für die EU und ihre Bürger". (Funke Mediengruppe)
NACHHALTIGE FINANZANLAGEN - Bis 2019 war Tariq Fancy bei der weltgrößten Fondsgesellschaft Blackrock für nachhaltige Investments verantwortlich. Jetzt hat sich der Kanadier zum Kritiker des boomenden Geschäfts mit "grünen" Finanzanlagen gewandelt. Im Interview rät er pauschal von Investments in Nachhaltigkeitsfonds ab: "Man zahlt höhere Gebühren, es gibt keine Garantie für bessere Renditen. Stattdessen trägt man zur Verbreitung eines gesellschaftlichen Placebos bei." (Handelsblatt)
BLOCKCHAIN - Die Börse Stuttgart dämpft die an die Tokenisierung, mit der Vermögenswerte digital handelbar gemacht werden können, geknüpften Erwartungen. "Tatsächlich schien vor drei Jahren eine schnellere Umsetzung möglich", sagte Matthias Voelkel, der das digitale Geschäft der Gruppe verantwortet. Es habe sich anhand eines Projekts mit Daimler und Bosch jedoch gezeigt, dass die Entwicklung eines Marktplatzes für industrielle Assets auf Blockchain-Basis mehr Zeit brauche. Dagegen hieß es 2020 bei der beteiligten Mobility-Tochter von Daimler, man erwarte "zeitnah erste Platzierungen". Wie Voelkel versicherte, bleiben Security Token und Utility Token für die Börse jedoch von großer strategischer Bedeutung. (Börsen-Zeitung)
E-ZIGARETTENHÄNDLER - Die im Sommer 2022 anstehende Umsetzung des neuen Tabaksteuergesetzes für E-Zigaretten könnte zu wesentlichen Veränderungen in der Branche führen. In einer Befragung aus dem August unter 500 E-Zigarettenhändlern antwortete jeder zehnte Händler, dass er sein Geschäft "ganz sicher" aufgeben müsse, wenn das Gesetz wie geplant umgesetzt würde. Weitere 37 Prozent der Befragten sagten, "wahrscheinlich schon". Für dieses Stimmungsbild hat das Bündnis für Tabakfreien Genuss im August Geschäftsführer, Prokuristen oder leitende Angestellte aus Branchenunternehmen befragt. Nach Angaben des Verbands repräsentiert die Befragung den Großteil der Fachhandelsbranche. (Welt)
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September 14, 2021 00:58 ET (04:58 GMT)
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