DJ ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
DIW: Wirtschaft startet erst ab kommendem Jahr richtig durch
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung hat seine Prognose für das Wachstum des Bruttoinlandsproduktes (BIP) in diesem Jahr auf 2,1 Prozent von 3,2 Prozent gesenkt. Lieferengpässe und Materialknappheit belasteten die deutsche Industrie. Die Weltwirtschaft brumme, "doch der Konjunkturmotor in Deutschland stottert", erklärte das Institut. "Weltweite Engpässe bei Vorleistungsgütern lassen die heimische Industrie - trotz starker Nachfrage aus dem In- und Ausland - nicht in Gang kommen." Für 2022 erwartet das DIW dann aber ein Wachstum von 4,9 Prozent. Für 2023 wird ein BIP-Plus von 1,5 Prozent veranschlagt.
RWI: Materialengpässe verzögern wirtschaftliche Erholung
Das RWI-Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung erwartet für dieses Jahr einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 3,5 Prozent. Für das Jahr 2022 geht es von einer Zunahme der Wirtschaftsleistung um 4,9 Prozent aus und für 2023 um 1,2 Prozent. Im Juni waren die Essener Forscher mit 3,7 Prozent von einem leicht höheren Anstieg für dieses Jahr ausgegangen und hatten für 2022 eine Steigerung um 4,7 Prozent prognostiziert. "Damit erholt sich die Wirtschaft weiterhin kräftig von den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie", erklärten sie in ihrer aktuellen Prognose.
Normenkontrollrat dringt auf systematische Modernisierung der Verwaltung
Der Nationale Normenkontrollrat (NKR) hat eine systematische Modernisierung der Verwaltung gefordert und dabei unter anderem mehr Tempo bei der Digitalisierung angemahnt. In den vergangenen Jahren sei die Digitalisierung zu einem wesentlichen Schlüssel für den Abbau von Bürokratie und zugleich für die Leistungsfähigkeit der staatlichen Verwaltung geworden, erklärte das unabhängige Kontroll- und Beratungsgremium, das seinen Jahresbericht an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) übergab. Dennoch verlaufe die dafür notwendige Digitalisierung der wichtigsten Verwaltungsdienstleistungen "immer noch zu schleppend".
BMF: Vorschlag zur Umsetzung von Basel 3 kommt Ende Oktober
Die EU-Kommission dürfte ihren Vorschlag zur Umsetzung der Eigenkapitalrichtlinie Basel 3 in europäisches Recht nach Einschätzung von Experten ohne weitere Verzögerungen unterbreiten. "Wir erwarten, dass das Ende Oktober der Fall sein wird", sagte Eva Wimmer, Leiterin der Abteilung Finanzmarktpolitik im Bundesministerium der Finanzen (BMF), in einer von Bankenverband BdB organisierten Diskussion.
Ermittler: "Konkrete Gefährdung" an Hagener Synagoge verhindert
Durch den Polizeieinsatz an einer Synagoge in Hagen ist laut Ermittlern eine "konkrete Gefährdung" verhindert worden. Wie die Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf und die Polizei Dortmund gemeinsam mitteilten, wird wegen der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat ermittelt. Ein 16-Jähriger aus Hagen wurde demnach am Donnerstagmorgen im Zusammenhang mit der Gefährdungslage festgenommen.
Schweizer Regierung senkt BIP-Prognose für 2021
Die Schweizer Regierung hat ihre Prognose zur Wirtschaftsentwicklung in diesem Jahr gesenkt. Die Expertengruppe des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) rechnet jetzt mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 3,2 (Prognose im Juni: 3,6) Prozent. Damit würde die Schweizer Wirtschaft immer noch deutlich überdurchschnittlich wachsen. Im Jahr 2022 soll sich das Wachstum auf 3,4 Prozent beschleunigen.
Schweiz hat die höchsten Lebenshaltungskosten in Europa
Die Lebenshaltungskosten in der Schweiz sind um 51 Prozent höher als die in Deutschland. Das Statistische Bundesamt (Destatis) veröffentlicht ab sofort monatlich aktualisierte Preisniveaus für 36 europäische Staaten in seinem Internetangebot. Demnach war die Lebenshaltung im Juli 2021 in der Schweiz am teuersten. Dagegen waren die Lebenshaltungskosten in der Türkei um knapp zwei Drittel (64 Prozent) geringer als hierzulande und damit unter allen verglichenen Staaten am niedrigsten.
Demonstration in El Salvador gegen Einführung des Bitcoin als offizielle Währung
Im mittelamerikanischen El Salvador haben tausende Menschen gegen die Regierung von Staatspräsident Nayib Bukele demonstriert. Sie protestierten am Mittwoch in der Hauptstadt San Salvador gegen die Einführung des Bitcoin als offizielle Währung neben dem Dollar und gegen eine neue Altersgrenze im Justizwesen, die eine Pensionierung eines Drittels der Richter im Land zur Folge hat. Viele Demonstranten forderten auch den Respekt der Verfassung - das Oberste Gericht des Landes hatte kürzlich den Weg frei gemacht für eine mögliche zweite Amtszeit des Präsidenten.
+++ Konjunkturdaten +++
Eurozone/Handelsbilanz Juli Überschuss 20,7 Mrd EUR (Vj Überschuss 26,8 Mrd EUR)
Eurozone/Exporte Juli +1,0%, Importe +0,3% gg Vormonat - saisonbereinigt
Eurozone/Handelsbilanz Juli saisonbereinigt Überschuss 13,4 Mrd EUR (Juni: Überschuss 11,9 Mrd EUR)
DJG/DJN/AFP/apo
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September 16, 2021 07:30 ET (11:30 GMT)
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