DJ ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Analysten: Eindämmung der Evergrande-Krise möglich
Die Besorgnis über das steigende Ausfallrisiko von Evergrande hat die Finanzmärkte in der vergangenen Woche in Aufruhr versetzt, doch es könnte einen Weg aus der Krise geben. Die Analysten von Oxford Economics schreiben, dass die chinesische Regierung zwar nicht den Eindruck erwecken möchte, dass sie eine Rettungsaktion plant, aber die Experten erwarten, dass die Behörden eingreifen werden, um eine kontrollierte Umstrukturierung der Schulden des Unternehmens durchzuführen. So könnte das systemische Risiko verringert und wirtschaftliche Störungen eingedämmt werden.
Auch im August deutliche Zunahme der Steuereinnahmen
Die deutschen Steuereinnahmen sind im August um 8,2 Prozent gestiegen. Das gab das Bundesfinanzministerium in seinem Monatsbericht bekannt. "Dabei fiel das Plus bei den Gemeinschaftsteuern mit 11,6 Prozent abermals überdurchschnittlich aus", erklärte das Ministerium. Unter anderem seien bei Einfuhrumsatzsteuer, Lohnsteuer, veranlagter Einkommensteuer und Körperschaftsteuer zum Teil beträchtliche Zuwächse im Vorjahresvergleich zu verzeichnen gewesen.
IfW-Chef sagt Lohnzuwächse von 5 Prozent im Jahr voraus
Angesichts der demografischen Entwicklung sagt der Präsident des Instituts für Weltwirtschaft (IfW), Gabriel Felbermayr, auf absehbare Zeit übermäßig hohe Lohnsteigerungen für die Beschäftigten in Deutschland voraus. "Im Durchschnitt sind Lohnerhöhungen von 5 Prozent im Jahr realistisch", sagte Felbermayr der Bild. "Das Lohnplus kann in Branchen, in denen Fachkräfte dringend gebraucht werden, noch höher ausfallen."
ZVEI: Geringerer Zuwachs bei den Elektroexporten
Mit einem Wert von 18,0 Milliarden Euro verzeichneten die deutschen Elektroexporte im Juli 2021 nach Angaben des Zentralverbands Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) ein Plus von 6,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. "Damit fiel der jüngste Zuwachs geringer aus als in den vier vorangegangenen Monaten, in denen - nicht zuletzt aufgrund von Basiseffekten - jeweils zweistellige Steigerungsraten erzielt worden waren", sagte ZVEI-Chefvolkswirt Andreas Gontermann.
Laschet kritisiert TV-Trielle mit Baerbock und Scholz
Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet (CDU) hat inhaltliche Kritik an den TV-Triellen mit SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz und Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock geübt. "Bürgerliche Positionen waren bei allen Triellen in der Minderheit", sagte Laschet der Passauer Neuen Presse und dem Donaukurier. Im Land sei das anders, "die Menschen möchten nicht, dass ein Linksbündnis unser Land umkrempelt". "Solche Sendungen führen den Wählerinnen und Wähler vor Augen, welche Richtungsentscheidung vor ihnen liegt", sagte Laschet den Zeitungen.
Trudeaus Liberale Partei gewinnt Parlamentswahl in Kanada
Die Liberale Partei von Kanadas Premierminister Justin Trudeau hat Prognosen zufolge die Parlamentswahl für sich entschieden. Das berichteten kanadische Medien kurz nach der Schließung der letzten Wahllokale am Montagabend (Ortszeit). Ob Trudeau eine Mehrheits- oder Minderheitsregierung führen wird, blieb zunächst unklar. Nachdem Trudeau bei seinem ersten Wahlsieg 2015 in Kanada noch als Erneuerer gefeiert worden war, hat der 49-Jährige mittlerweile nicht zuletzt wegen einer Reihe politischer Affären seiner Regierung deutlich an Rückhalt in der Bevölkerung verloren.
Biden-Regierung will Aufnahme von Flüchtlingen verdoppeln
Die Regierung von US-Präsident Joe Biden will im kommenden Jahr doppelt so viele Flüchtlinge aufnehmen wie im laufenden Jahr. Die Obergrenze für die Aufnahme besonders schutzbedürftiger Flüchtlinge im Zuge einer Umsiedlung soll von derzeit 62.500 auf 125.000 Menschen angehoben werden, wie das US-Außenministerium mitteilte. Das Ministerium erklärte, wegen "humanitärer Krisen in aller Welt" bestehe eine größere Notwendigkeit für das sogenannte Resettlement.
Libanesisches Parlament bestätigt neue Regierung
Das libanesische Parlament hat die neu gebildete Regierung von Ministerpräsident Nadschib Mikati bestätigt. Nach einer achtstündigen Sitzung zur Prüfung des Aktionsplans des neuen Kabinetts stimmten 85 Abgeordnete für die Regierung und 15 dagegen, wie Parlamentssprecher Nabih Berri mitteilte. Auf Mikatis 24-köpfiges Team warten große Aufgaben: Das Land steckt in einer tiefen Wirtschaftskrise und hat mehr als ein Jahr politischen Stillstand hinter sich.
Libysches Oberhaus will für Dezember geplante Präsidentenwahl um ein Jahr verschieben
Im Streit um ein Wahlgesetz hat das Oberhaus des libyschen Parlaments die Verschiebung der für Dezember angesetzten Präsidentschaftswahl gefordert. Die Abstimmung über das Staatsoberhaupt würde "zum jetzigen Zeitpunkt keine Stabilität in Libyen schaffen", sagte der Vorsitzende des Hohen Staatsrats, Chalid al-Mischri, in Tripolis. Die Wahl solle deshalb um ein Jahr verschoben werden. Das Gremium wolle aber - wie mit der UNO vereinbart - eine Parlamentswahl am 24. Dezember abhalten.
+++ Konjunkturdaten +++
Schweiz Aug Handelsbilanz Überschuss 4,465 Mrd CHF
Schweiz Aug Exporte 20,910 Mrd CHF
Schweiz Aug Importe 16,445 Mrd CHF
GB/Finanzsaldo öffentl. Hand (PSNB) Aug +20,5 Mrd GBP (Vj: +26,1 Mrd GBP)
GB/Finanzsaldo öffentl. Hand (PSNB) Aug PROGNOSE: +14,0 Mrd GBP
GB/Nettomittelbedarf öffentl. Hand (PSNCR) Aug +6,8 Mrd GBP (Vj: +26,3 Mrd GBP)
DJG/DJN/AFP/apo
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September 21, 2021 03:00 ET (07:00 GMT)
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