DJ ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
OECD bestätigt Prognosen für Weltwirtschaftswachstum
Die Aussichten für das Weltwirtschaftswachstum haben sich nach Einschätzung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) seit dem Frühjahr nicht verändert. Allerdings hat die Organisation ihre Prognose für den Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) der USA in diesem Jahr deutlich gesenkt und die für den Euroraum im gleichen Maße angehoben. Deutlich besser als noch im Mai vermutet ist auch der Ausblick für einige große Schwellenländer. Die OECD prognostiziert für 2021 ein Weltwirtschaftswachstum von 5,7 (bisher: 5,8) Prozent und für 2022 eine BIP-Rate von 4,5 (4,4) Prozent.
Sparkassen-Ökonomen fordern Investitionsoffensive
Die Chefvolkswirte der Sparkassen-Finanzgruppe haben vor einer zunehmenden Erosion des Fundaments der deutschen Wirtschaft wegen fehlender Investitionen gewarnt. Deutschland habe zwar zur Bewältigung der Corona-Krise umfangreiche Mittel bereitgestellt, doch müssten für den Umbau zu einer nachhaltigeren Wirtschaftsweise zwingend öffentliche wie private Investitionen nachhaltig gesteigert werden. "Das Fundament unserer Wirtschaft muss dringend neu gefestigt werden. Deutschland braucht deshalb eine umfassende Investitionsoffensive", forderte der Chefvolkswirt des Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV), Reinhold Rickes.
Lockerung der US-Einreisebeschränkungen lässt Wirtschaft aufatmen
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag hat sich erleichtert über die Ankündigung der USA gezeigt, ab November ihre pandemiebedingten Beschränkungen für Einreisende aus Europa zu lockern. "Diese Nachricht lässt die international besonders stark vernetzte deutsche Wirtschaft aufatmen", sagte DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier. Der "Travel Ban" schade der deutschen Wirtschaft, weil durch die eingeschränkte Mobilität insbesondere von Technikern und Ingenieuren wichtige Aufträge und damit Exporte nicht zustande gekommen seien.
Bayern startet Bundesratsinitiative gegen Inflation
Bayern hat eine Bundesratsinitiative gegen die gestiegene Inflation angekündigt. "Wir brauchen eine Inflationsbremse", sagte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) im Anschluss an eine Sitzung seines Kabinetts in München. Es werde derzeit politisch nichts gegen die deutlich gestiegene Inflationsrate unternommen, kritisierte der CSU-Chef. Zum Inhalt der Initiative sagte Söder, dass die Europäische Zentralbank dazu verpflichtet werden solle, ab einer Inflationsrate von 5 Prozent einzuschreiten.
Schwedische Notenbank signalisiert Nullzins bis 2024
Die schwedische Zentralbank geht weiter davon aus, dass ihr Leitzins in den kommenden Jahren bei Null bleiben wird. Die aktualisierten Prognosen zeigen, dass der Leitzins während des gesamten Prognosehorizonts, der bis zum dritten Quartal 2024 reicht, unverändert bleibt. Die Riksbank erklärte, dass sie auch im Jahr 2021 im Einklang mit früheren Entscheidungen weiterhin Wertpapiere ankaufen wird und erwartet, dass ihre Wertpapierbestände im Jahr 2022 mehr oder weniger unverändert bleiben werden.
Eba will bessere Überwachung digitaler Plattformen
Der europäische Bankenregulierer Eba will dafür sorgen, dass die Bankaufsichtsbehörden künftig stärker die Tätigkeit digitaler Plattformen überwachen, derer sich Banken in ihrem Kundenverkehr bedienen. "Die Eba plant Maßnahmen, mit denen die Fähigkeit zur Überwachung von Entwicklungen im EU-Banken- und Zahlungsverkehrssektor und zur raschen und koordinierten Identifizierung von Risiken verbessert werden kann", heißt es in einer Eba-Mitteilung.
Habeck: SPD war "häufig auch Problembär" beim Klimaschutz
Grünen-Ko-Chef Robert Habeck sieht bei seiner Partei eine größere inhaltliche Nähe zur SPD als zur Union. "Es gibt eine politische Nähe aus der Geschichte heraus", sagte Habeck im Gespräch mit dem Nachrichtensender Welt. "Gerade beim Klimaschutz" sei die SPD aber "auch häufig Problembär" gewesen. Streit gibt es zwischen beiden Parteien auch jetzt etwa beim Kohleausstieg. Während die SPD an dem vereinbarten Termin 2038 festhalten will, wollen die Grünen den Kohleausstieg auf spätestens 2030 vorziehen. Gleichzeitig wisse seine Partei auch, wie sie mit der Union klarkomme, sagte Habeck. "Wir reden mit allen", sagte er.
Politik reagiert entsetzt auf Tötung von Kassierer wegen Maskenpflicht
Die Tötung eines Tankstellenkassierers im rheinland-pfälzischen Idar-Oberstein wegen der Maskenpflicht hat in der Politik für entsetzte Reaktionen gesorgt. "Mich erschüttert der furchtbare Mord an einem jungen Mann, der nur darum bat, die geltenden Regeln zu befolgen, umsichtig und solidarisch zu sein", erklärte Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock. Ihr Mitgefühl gelte seiner Familie. "Die Radikalisierung des Querdenkermilieus bereitet mir große Sorgen", erklärte Baerbock weiter.
+++ Konjunkturdaten +++
Schweden Aug Arbeitslosenzahl 479.000
Schweden Aug Arbeitslosenquote 8,5%
DJG/DJN/AFP/apo
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September 21, 2021 07:30 ET (11:30 GMT)
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