DJ ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
GfK: Konsumklima fast wieder auf Vorkrisenniveau
Die Stimmung der Verbraucher hellt sich nach der Analyse der Konsumforscher der GfK wieder auf. Sie ermittelten für Oktober entgegen der Erwartung von Ökonomen eine Zunahme ihres Indikators zum Konsumklima auf 0,3 Punkte von revidierten minus 1,1 im Vormonat. Die von Dow Jones Newswires befragten Ökonomen hatten hingegen einen Rückgang auf minus 1,9 Zähler angenommen. Tatsächlich erreicht das Konsumklima laut GfK aber den höchsten Wert seit fast eineinhalb Jahren. Im April 2020 sei zuletzt mit 2,3 Zählern ein besserer Wert gemessen worden.
Ifo-Beschäftigungsbarometer steigt im September
Das Ifo-Beschäftigungsbarometer ist im September auf 104,3 Punkte von 103,6 im August gestiegen. Das ist der höchste Wert seit Oktober 2018. "Die deutschen Unternehmen stellen immer mehr neue Mitarbeiter ein", teilte das Ifo-Institut mit. "Die fortschreitenden Öffnungen in vielen Branchen sorgen für einen ständigen Anstieg der Beschäftigung."
Umsatz in gewerblicher Wirtschaft sinkt im August
Die Umsätze in der gewerblichen Wirtschaft sind im August gegenüber dem Vormonat leicht um 0,3 Prozent gesunken. Sie lagen damit aber um 12,9 Prozent höher als im Februar 2020, dem letzten Monat vor Beginn der coronabedingten Einschränkungen in Deutschland, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte.
Weltbank warnt vor langsamem Wirtschaftswachstum in Ostasien
Die meisten ostasiatischen Länder sehen sich bei der Erholung vom Coronavirus nach Einschätzung der Weltbank mit erheblichen Rückschlägen konfrontiert. Diese Entwicklung verstärkt die Befürchtung, dass die wieder aufflammende Pandemie die wirtschaftliche Kluft zwischen der Region und der westlichen Welt noch vergrößern wird, teilte die Weltbank mit.
Habeck: Scheitern von Koalitionsgesprächen "keine Option"
Grünen Ko-Chef Robert Habeck will alles daran setzen, nach der Bundestagswahl unter Beteiligung seiner Partei eine neue Regierung zu bilden. "Scheitern ist keine Option", sagte er in der ARD. Denn dann sei die Alternative eine erneute große Koalition oder Neuwahlen an Ostern. Deshalb gehe es nun darum, mit den möglichen Partnern Lösungen auszuloten. Habeck bekräftigte, es gebe in seiner Partei "eine gewisse Tendenz" zu einem "Ampel"-Bündnis.
Walter-Borjans offen für SPD-Mitgliederbefragung über Koalitionsvertrag
Der SPD-Vorsitzende Norbert Walter-Borjans hat sich offen gezeigt für eine Abstimmung der Parteibasis über einen möglichen Koalitionsvertrag. "Eine Mitgliederbefragung ist eine Option", sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Über die Form der Beteiligung werde im Zuge von Verhandlungen entscheiden. "Es darf der Mitgliedschaft jedenfalls nicht zugemutet werden, dass sie wichtige Entscheidungen der Spitze schlucken muss und nicht mitreden darf."
Altmaier fordert zügig personelle Neuaufstellung der Union
Kurz vor der konstituierenden Sitzung der neuen Bundestagsfraktion von CDU und CSU am Dienstagnachmittag hat Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) zügig eine personelle Neuaufstellung seiner Partei gefordert. Er hätte sich einen klaren Regierungsauftrag für die Union gewünscht, sagte Altmaier sagte der Rheinischen Post. "Das ist jetzt schwieriger. Deshalb müssen wir zügig über die inhaltliche und personelle Aufstellung der CDU für die Zukunft sprechen."
Röttgen fordert umfassende Erneuerung der CDU
Der CDU-Politiker Norbert Röttgen hat nach den deutlichen Verlusten für die Union bei der Bundestagswahl eine Rundum-Erneuerung seiner Partei gefordert. "Die ganze Breite der Partei muss verstehen, dass das jetzt ansteht", sagte das CDU-Präsidiumsmitglied dem Kölner Stadt-Anzeiger. Die CDU sei in "existenzieller Gefahr", ihren Status als Volkspartei zu verlieren. Röttgen riet von sofortigen personellen Veränderungen ab: "Wir können doch nicht parallel zu Verhandlungen über eine Regierung einen eigenen internen Wettbewerb in Gang setzen. Das würde sich nicht miteinander vertragen".
Bayerns Finanzminister Füracker erhöht Druck auf Laschet
Kurz vor der konstituierenden Sitzung der Unionsfraktion im Bundestag hat der bayerische Finanzminister Albert Füracker (CSU) die Verantwortung für die historische Wahlniederlage maßgeblich CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet zugewiesen. "Die CSU ist für diese Niederlage nicht verantwortlich. Das zeigt schon der Blick nach Nordrhein-Westfalen: Dort ist die CDU auf 26 Prozent abgerutscht und liegt jetzt 3 Prozent hinter der SPD. Und das, obwohl der Kanzlerkandidat aus dem eigenen Land kommt", sagte Füracker der Rheinischen Post.
US-Senat stimmt gegen Entwurf für Übergangshaushalt
Wenige Tage vor Ablauf des Haushaltsjahres zeichnet sich in den USA keine Einigung auf ein neues Budget ab. Der US-Senat stimmte am Montagabend gegen einen Entwurf der Demokraten für einen Übergangshaushalt und die damit verbundene Aussetzung der Schuldenobergrenze.
Powell erwartet in einigen Monaten abgeschwächte Inflation
Die Inflation wird in den nächsten Monaten wahrscheinlich hoch bleiben, bevor sie sich schließlich abschwächt. Diese Einschätzung wird US-Notenbankchef Jerome Powell bei einer Anhörung im Kongress am Dienstagmorgen geben. In der schon am Montag von der Federal Reserve veröffentlichten Stellungnahme wiederholt Powell weitgehend seine Äußerungen, die er schon bei einer Pressekonferenz in der vergangenen Woche gemacht hatte.
Williams sieht Notwendigkeit für schon baldiges Tapering
Der Präsident der Federal Reserve Bank of New York, John Williams, sieht die Zeit für die Zentralbank gekommen, den Ankauf von Vermögenswerten zurückzufahren. Gleichzeitig deutete er an, dass Zinserhöhungen noch in weiter Ferne liegen. "Es ist klar, dass wir bei der Erreichung unseres Inflationsziels beträchtliche weitere Fortschritte gemacht haben", und "es gab auch sehr gute Fortschritte in Richtung maximaler Beschäftigung", sagte Williams in einer Rede.
Brainard warnt vor vorschneller Zinserhöhung
US-Notenbankerin Lael Brainard rechnet damit, dass sich die Wirtschaft wahrscheinlich vollständig von der Corona-Pandemie erholen wird, warnt aber davor, vorschnell zu dem Schluss zu kommen, dass die Zentralbank die Zinsen erhöhen müsse. Die Fed-Gouverneurin, die als Mitfavoritin für den Chefposten bei der US-Notenbank im kommenden Jahr gilt, wies Bedenken zurück, dass sich die Inflation aufgrund von Schwierigkeiten bei der Einstellung von Arbeitskräften bald beschleunigen könnte.
US-Notenbanker Rosengren und Kaplan kündigen Rückzug an
Bei der US-Notenbank ziehen sich gleich zwei hochrangige Offizielle von ihren Ämtern zurück. Nach dem Präsidenten der Boston-Fed, Eric Rosengren, kündigte auch Robert Kaplan, Präsident der Federal Reserve von Dallas, seinen Rückzug an. Sie nannten unterschiedliche Gründe für das Timing ihrer Rücktritte, jedoch haben beide mit Vorwürfen wegen ihrer persönlichen Aktivitäten am Finanzmarkt zu kämpfen.
Nordkorea nimmt offenbar weiteren Raketentest vor
Nordkorea hat offenbar einen weiteren Raketentest vorgenommen. Die Armee habe ein "unbekanntes Projektil" ins Meer vor der nordkoreanischen Ostküste abgefeuert, teilte das südkoreanische Militär mit, ohne weitere Einzelheiten zu nennen. Ein Sprecher des japanischen Verteidigungsministeriums sagte der Nachrichtenagentur AFP, es habe sich anscheinend um eine "ballistische Rakete" gehandelt.
+++ Konjunkturdaten +++
Frankreich/Verbrauchervertrauen Sep 102 (Aug: 99)
DJG/DJN/AFP/apo
(END) Dow Jones Newswires
September 28, 2021 03:00 ET (07:00 GMT)
Copyright (c) 2021 Dow Jones & Company, Inc.