LONDON (dpa-AFX) - Der ehemalige EU-Chefunterhändler in den Brexit-Gesprächen, Michel Barnier, sieht einen Zusammenhang zwischen der Kraftstoffkrise in Großbritannien und dem Austritt des Landes aus dem Europäischen Binnenmarkt. Darauf angesprochen, sagte der Franzose der BBC am Montagabend: "Unser wichtigstes Kapital ist der Binnenmarkt und elementarer Teil davon ist die Arbeitnehmerfreizügigkeit". Großbritannien müsse nun den Konsequenzen des EU-Austritts ins Auge sehen. Es sei eine "unfassbare Entscheidung" gewesen, den Binnenmarkt zu verlassen, so Barnier weiter.
Die Regierung in London hatte in der Nacht zum Dienstag die Armee in Bereitschaft versetzt, um nötigenfalls Tankstellen mit Kraftstoff zu beliefern. Ein massiver Mangel an Lastwagenfahrern hatte zuvor zu Engpässen an einigen Tankstellen im Land geführt. Panikkäufe verschlimmerten das Problem, so dass inzwischen ein Großteil der Tankstellen im Land auf dem Trockenen sitzt. Viele Menschen haben dadurch Schwierigkeiten an ihren Arbeitsplatz zu kommen./cmy/DP/men