DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
RENTE - Vielen Bürgern drohen im Ruhestand finanzielle Engpässe. Nur jeder vierte Erwachsene bis 65 hat einen Riester-Vertrag zur Altersvorsorge, so eine unveröffentlichte Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung. Geplant war 2002 bei der Einführung der geförderten Vorsorge, die Rentenkürzungen ausgleichen soll, ein weit höherer Anteil. Demnach wird von 2018 ab jeder zweite 55- bis 64-jährige Arbeitnehmer später nicht genug gesetzliche und betriebliche Rente bekommen, um seinen heutigen Konsum inklusive Wohnen finanzieren zu können. Im Schnitt fehlen monatlich 700 Euro.
IG BAU - Vor der Schlichtungsrunde in den Tarifverhandlungen der deutschen Bauwirtschaft hat der Bundesvorsitzende der IG Bau seine Streik-Drohung erneuert. "Die Schlichtung ist die letzte Chance für eine Einigung. Wenn sich die Arbeitgeber auch bei der Schlichtung wieder querstellen, dann wird es im Herbst unweigerlich einen Bau-Streik geben", sagte IG-BAU-Chef Robert Feiger. "Die Schere zwischen Umsätzen und Löhnen geht im Bauhauptgewerbe gewaltig auseinander", monierte Feiger. Er forderte für die rund 890.000 Beschäftigten 5,3 Prozent mehr Lohn sowie eine Anpassung der Ostlöhne an das Westniveau und eine Entschädigung für die Wegezeiten zu den Baustellen. (Funke Mediengruppe)
VDA - Die Autoproduktion in Deutschland wird 2021 noch einmal kräftig sinken, obwohl das Krisenjahr 2020 schon eine kräftige Schrumpfung gebracht hatte. Der Verband der deutschen Autoindustrie (VDA) erwartet nach Informationen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung für das laufende Jahr eine Verringerung der Autoproduktion auf nur noch 2,9 Millionen Fahrzeuge, im vergangenen Jahr waren es noch 3,5 Millionen Autos. Das entspricht einem Rückgang um 18 Prozent zum Vorjahr. Die Gesamtproduktion fiele damit auf den Stand von 1975 zurück. (FAZ)
SCHULDENBREMSE - Der Wirtschaftsweise Achim Truger hat die Parteien in Berlin vor einem "übereilten Tritt auf die Schuldenbremse" in den kommenden Jahren gewarnt. "Die Regierung sollte zügig die notwendigen zusätzlichen Investitionen in Klimaschutz, Digitalisierung und Bildung in Angriff nehmen", sagte Truger. "Und sie darf auf keinen Fall die Erholung durch einen übereilten Tritt auf die Schuldenbremse gefährden", sagte das Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. (Rheinische Post)
BEAMTENBUND - Kurz vor Beginn der Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst der Länder zeigt sich der Chef des Beamtenbunds DBB kampfbereit. "Corona steht Streiks nicht im Wege", sagte Ulrich Silberbach im Interview mit Welt. Massendemos werde es zwar nicht geben. "Aber wenn die Arbeitgeber sich am Verhandlungstisch nicht bewegen, müssen wir die Bewegung auf der Straße erzeugen." (Welt)
IFW - Beim Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) zeichnet sich für die Nachfolge des ausgeschiedenen Institutschefs Gabriel Felbermayr eine Interimslösung ab. Wie das Handelsblatt aus informierten Kreisen erfuhr, sollen aller Voraussicht nach die Ökonomen Stefan Kooths und Holger Görg vorübergehend die Leitung übernehmen. Felbermayr war bereits vergangene Woche an das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung (Wifo) gewechselt. (Handelsblatt)
UNION - Angesichts des anhaltenden Machtkampfs innerhalb der Union wenden sich wichtige Vertreter der deutschen Wirtschaft von CDU und CSU ab. "Inzwischen bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass eine Ampel die bessere Lösung ist", sagt Karl Haeusgen, Unternehmer und Präsident des Verbandes Deutscher Maschinenbauer (VDMA), in einem Interview mit der Wirtschaftswoche. "Die Union hat in einem solchen Umfang verloren, dass die Legitimation für das Kanzleramt und das Führen einer Regierung nicht mehr gegeben ist." (Wirtschaftswoche)
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October 06, 2021 01:15 ET (05:15 GMT)
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