DJ Deutscher Auftragseingang stürzt im August um 7,7 Prozent ab
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)--Der Auftragseingang der deutschen Industrie hat sich im August weitaus schwächer als erwartet entwickelt. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) sank er gegenüber dem Vormonat um 7,7 Prozent und lag kalenderbereinigt nur noch um 11,7 (Juli: 26,1) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen monatlichen Rückgang von 1,5 Prozent prognostiziert.
Ohne Großaufträge ergab sich ein Minus von 5,1 Prozent. Den für Juli gemeldeten Anstieg bei den gesamten Auftragseingängen von 3,4 Prozent revidierten die Statistiker auf 4,9 Prozent.
Die Inlandsbestellungen verringerten sich im August auf Monatssicht um 5,2 (minus 2,2) Prozent und die Auslandsaufträge um 9,5 (plus 10,4) Prozent. Die Bestellungen aus dem Euroraum stiegen um 1,6 (minus 1,8) Prozent, die von außerhalb des Euroraums fielen dagegen um 15,2 (plus 18,2) Prozent. Die Bestellungen von Vorleistungsgütern nahmen um 2,8 (minus 0,4) Prozent ab, die von Investitionsgütern um 11,1 (plus 8,0) Prozent und die von Konsumgütern um 2,7 (plus 7,1) Prozent.
Das Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) erklärte den unerwarteten Absturz der Bestellungen mit einer Reihe von Sonderfaktoren: Eine Rolle bei der jüngsten Nachfrageschwäche dürften zum einen Großaufträge im Vormonat gespielt haben sowie zum anderen der Umstand, dass dieses Jahr bei einigen Automobilbauern die Betriebsferien in den August gefallen sind", heißt es in einer Mitteilung.
Die Bestellungen im Kfz-Bereich sanken demnach um 12,0 Prozent, im Maschinenbau dagegen nur um 1,0 Prozent. Im Zweimonatsvergleich Juli/August gegenüber Mai/Juni habe sich ein Auftragsplus von 3,1 Prozent ergeben, bereinigt um Großaufträge allerdings ein Minus von 1,3 Prozent.
Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com
DJG/hab/rio
(END) Dow Jones Newswires
October 06, 2021 02:16 ET (06:16 GMT)
Copyright (c) 2021 Dow Jones & Company, Inc.