DJ Deutsche Produktion sinkt im August um 4,0 Prozent
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Produktion im produzierenden Sektor Deutschlands hat sich im August schwächer als erwartet entwickelt. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) sank sie gegenüber dem Vormonat um 4,0 Prozent und lag arbeitstäglich bereinigt nur noch um 1,7 (Juli: 6,0) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten Ende vergangener Woche einen monatlichen Rückgang von nur 0,2 Prozent prognostiziert.
Allerdings hatten am Mittwoch sehr schwache Daten zum Industrieumsatz bereits darauf hingedeutet, dass auch das Minus bei der Produktion deutlicher ausfallen dürfte. Das ursprünglich für Juni gemeldete Produktionsplus von 1,0 Prozent revidierten die Statistiker auf 1,3 Prozent.
Die Industrieproduktion im engeren Sinne verringerte sich im August auf Monatssicht um 4,7 (plus 1,4) Prozent. Die Erzeugung von Vorleistungsgütern nahm um 2,4 (minus 0,8) Prozent ab, die Produktion von Investitionsgütern um 7,8 (plus 3,8) Prozent und die von Konsumgütern um 2,6 (plus 0,8) Prozent. Die Bauproduktion sank um 3,1 (plus 2,5) Prozent, die Energieproduktion nahm um 4,1 (minus 2,9) Prozent ab.
Nach Aussage des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) sind die Lieferengpässe bei Rohstoffen und Vorprodukten gravierender als bislang angenommen. "Bei der Automobilindustrie dürfte auch eine Rolle gespielt haben, dass bei einigen Herstellern die Betriebsferien dieses Jahr in den August gefallen sind", merkte das BMWi an. Der Ausblick für die Industriekonjunktur insgesamt habe sich zuletzt zwar etwas eingetrübt, bleibe aber für die kommenden Monate angesichts einer nach wie vor hohen Nachfrage verhalten optimistisch.
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October 07, 2021 02:13 ET (06:13 GMT)
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