DJ ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Materialmangel lässt deutsche Produktion deutlich sinken
Die Produktion im produzierenden Sektor Deutschlands hat sich im August schwächer als erwartet entwickelt, was vor allem an dem durch Materialmangel bedingten Einbruch der Autoproduktion lag. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) fiel die gesamte Produktion gegenüber dem Vormonat um 4,0 Prozent und lag arbeitstäglich bereinigt nur noch um 1,7 (Juli: 6,0) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten Ende vergangener Woche einen monatlichen Rückgang von nur 0,2 Prozent prognostiziert.
Höchster Preisanstieg beim Häuserbau seit über 50 Jahren
Die Preise für den Neubau von Wohnhäusern sind im August so stark angestiegen wie seit über 50 Jahren nicht mehr. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, stiegen die Preise im Vergleich zum Vorjahresmonat um 12,6 Prozent. Dies ist der höchste Anstieg seit November 1970. Grund für den Preisanstieg sind neben Basiseffekten durch die Rückkehr zur regulären Mehrwertsteuer auch die stark angestiegenen Materialpreise.
Deutsche Energie-Agentur hält Klimaziele mit "neuem Schwung" für erreichbar
Die Deutsche Energie-Agentur (Dena) hat in ihrer "Leitstudie Aufbruch Klimaneutralität" 84 Handlungsempfehlungen in zehn zentralen Feldern ausgesprochen, damit Deutschland seine Klimaziele erreicht. "Klimaneutralität ist eine historische und fundamentale Herausforderung für Wirtschaft, Gesellschaft und Politik", erklärte die Organisation. Die Studie biete eine Basis für fundierte strategische Entscheidungen der politischen und wirtschaftlichen Akteure zur Erreichung von Klimaneutralität 2045.
FSB mahnt zu einheitlichem Umgang mit Stablecoins
Der Financial Stability Board (FSB) hat die weltweiten Aufsichtsbehörden zu einem möglichst einheitlichen Umgang mit auf herkömmichen Währungen basierenden Krypotwährungen (Stablecoins) aufgefordert. "Um dem Risiko regulatorischer Arbitrage und schädlicher Marktfragmentierung sowie größerer Stabilitätsrisiken zu begegnen, die bei Eintritt von Stablecoins in den Mainstream des Finanzsystems entstehen, ist eine wirksame internationale regulatorische Zusammenarbeit und Koordination von entscheidender Bedeutung", heißt es in einem aktuellen FSB-Bericht.
Klingbeil dringt auf schnelle Sondierungen
SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil hat sich vor Beginn der Sondierungen mit Grünen und FDP zuversichtlich für die Bildung eines Regierungsbündnisses mit den beiden Parteien gezeigt und zur Eile gemahnt. "Wir gehen jetzt als SPD in diese Gespräche rein wirklich mit dem Willen, dass am Ende eine Ampelkoalition steht, dass Olaf Scholz Kanzler wird", sagte Klingbeil im ZDF-Morgenmagazin. "Ich denke gar nicht darüber nach, dass sie nicht klappen können."
Habeck: Klimaschutz ist "rote Linie" bei Sondierungen
Der Grünen-Vorsitzende Robert Habeck hat vor Beginn der Sondierungen mit Grünen und FDP Maßnahmen im Klimaschutz als einzige "rote Linie" seiner Partei für die Bildung eines Regierungsbündnisses benannt. "Es gibt im Grunde nur eine rote Linie: Wenn diese Regierung es nicht schafft, Deutschland auf den Klimaschutzpfad von Paris zu bringen, dann hat sie, ich würde sagen, ihre geschichtliche Aufgabe verfehlt, und deswegen können wir dann auch nicht mitmachen dabei", sagte Habeck im ZDF-Morgenmagazin.
Baerbock fordert schnelle Regierungsbildung
Die Grünen-Vorsitzende Annalena Baerbock hat vor dem ersten Dreiergespräch zwischen SPD, Grünen und FDP auf zügige Beratungen für eine "Koalition auf Augenhöhe" gedrungen. "Die Welt wartet nicht auf uns, und deshalb ist es uns so wichtig, zügig konstruktiv voranzukommen", sagte Baerbock im Deutschlandfunk. "Eine Koalition muss auf Augenhöhe agieren, ansonsten kann man den Herausforderungen unserer Zeit nicht gerecht werden."
Wissing: Ampelbündnis muss Mehrwert bringen
Die FDP will laut Generalsekretär Volker Wissing nach dem Sondierungsgespräch mit SPD und Grünen ihr weiteres Vorgehen bestimmen. "Es hängt vom Verlauf des heutigen Gespräches ab, wie es weitergeht", sagte Wissing im ZDF-Morgenmagazin. "In solchen Phasen wie der gegenwärtigen muss man auf Sicht fahren." Dies sei anstrengend, aber nur so komme man voran. "Wir wollen ja auch keine Erwartungen wecken, die am Ende enttäuscht werden."
Österreichs Bundeskanzler weist Vorwürfe in neuer Korruptionsaffäre zurück
Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat in der neuen Korruptionsaffäre die gegen ihn erhobenen Vorwürfe zurückgewiesen. Es gebe überhaupt kein Indiz dafür, dass er etwa in die Beeinflussung von Meinungsumfragen verwickelt gewesen sei, sagte Kurz dem Sender ORF. Er wolle "selbstverständlich" Kanzler bleiben. Seine Koalitionspartner von den Grünen stellten am Donnerstag die Handlungsfähigkeit des Kanzlers in Frage, wie die österreichische Nachrichtenagentur APA berichtete.
+++ Konjunkturdaten +++
Schweiz/SNB: Währungsreserven Sep 939,809 Mrd CHF
Schweiz/SNB: Währungsreserven betrugen im Aug 929,400 Mrd CHF
China/Währungsreserven Sep sanken um 31,5 Mrd USD zum Vormonat
China/Währungsreserven Sep 3,2 Bill USD (Aug: 3,232 Bill USD)
Mexiko Verbraucherpreise Sep +0,62% (PROG: +0,61%) gg Vm
Mexiko Kernrate Verbraucherpreise Sep +0,46% (PROG: +0,47%) gg Vm
DJG/DJN/AFP/apo
(END) Dow Jones Newswires
October 07, 2021 07:30 ET (11:30 GMT)
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