DJ ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Bundesbank/Buch: Krisenmodus in Finanzregulierung rechtzeitig beenden
Banken und andere Finanzmarktakteure sollten sich darauf einstellen, dass Regelsetzer und Aufseher im Zuge der Normalisierung des Wirtschaftsgeschehens ihre in der Corona-Krise erlassenen Erleichterungen bald zurücknehmen. "Widerstandsfähige Banken und Finanzmärkte sind die erste Verteidigungslinie des globalen Finanzsystems. Mit der wirtschaftlichen Erholung sollte daher in der Regulierung rechtzeitig vom Krisen- in den Präventionsmodus geschaltet werden", erklärte Bundesbank-Vizepräsidentin Claudia Buch.
EZB/Schnabel: Vollkommener Inflationsrückgang 2022 nicht sicher
Die derzeit erhöhte Inflation im Euroraum beruht nach Aussage von EZB-Direktorin Isabel Schnabel zu einem großen Teil auf vorübergehenden Faktoren, die mit der Öffnung der Wirtschaft nach den pandemiebedingten Lockdowns zu tun haben.
EZB: Moderate Verringerung der PEPP-Käufe war Kompromiss
Der Beschluss des Rats der Europäischen Zentralbank (EZB), das Monatsvolumen der Anleihekäufe unter dem Pandemieprogramm PEPP im vierten Quartal gegenüber dem seit März herrschenden Niveau (etwa 80 Milliarden Euro) "moderat" zu verringern, war ein Kompromiss zwischen den geldpolitischen "Tauben" und "Falken" in dem Gremium. Dies geht aus der jetzt veröffentlichten Zusammenfassung der Beratungen am 8. und 9. September 2021 hervor.
Polens Oberstes Gericht erklärt Teile der EU-Verträge für verfassungswidrig
Polens Oberstes Gericht hat Teile der EU-Verträge für verfassungswidrig erklärt. Die vorsitzende Richterin am Verfassungsgericht in Warschau, Julia Przylebska, listete am Donnerstag eine Reihe von Artikeln auf, die nicht mit dem polnischen Grundgesetz "vereinbar" seien. EU-Recht habe nicht immer Vorrecht vor nationalem Recht und die EU-Institutionen "überschritten ihre Kompetenzen".
Anträge auf US-Arbeitslosenhilfe fallen stärker als erwartet
Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 2. Oktober stärker als erwartet abgenommen. Im Vergleich zur Vorwoche fiel die Zahl der Anträge auf saisonbereinigter Basis um 38.000 auf 326.000, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten lediglich einen Rückgang auf 345.000 vorhergesagt.
Kongress wendet Zahlungsunfähigkeit der USA vorerst ab
Nach tagelangem Ringen hat der US-Kongress die Zahlungsunfähigkeit der größten Volkswirtschaft der Welt vorerst abgewendet. Der demokratische Senats-Mehrheitsführer Chuck Schumer gab am Donnerstag in Washington eine Einigung mit den Republikanern bekannt, wonach die Schuldenobergrenze für zwei Monate angehoben wird. Den Vorschlag hatte der konservative Minderheitsführer im Senat, Mitch McConnell, eingebracht.
IWF rät Staaten zu einfachen Schuldenregeln
Der Internationale Währungsfonds (IWF) rät Staaten wegen der pandemiebedingt erhöhten Verschuldung dazu, möglichst einfachen Schuldenregeln zu folgen. "Einfache numerische Regeln können manchmal etwas starr sein, sie tragen aber zu fiskalischer Umsicht bei", schreibt der IWF in einem Aufsatz seines aktuellen Fiscal Monitor.
Erdbeben der Stärke 6,1 in der Nähe von Tokio
Ein Erdbeben der Stärke 6,1 hat am Donnerstag die japanische Hauptstadt Tokio und ihre Umgebung erschüttert. Wie die Japanische Meteorologie-Behörde mitteilte, lag das Zentrum des Bebens in der Präfektur Chiba östlich von Tokio in einer Tiefe von 80 Kilometern. Berichte über Schäden oder Verletzte gab es zunächst nicht.
Literatur-Nobelpreis geht an Abdulrazak Gurnah aus Tansania
Der Literatur-Nobelpreis geht in diesem Jahr an den aus Tansania stammenden Schriftsteller Abdulrazak Gurnah. Die Schwedische Akademie erklärte in Stockholm, der auf der Insel Sansibar geborene und seit Ende der 60er Jahre in Großbritannien lebende Autor schildere in seinen Werken "kompromisslos und mitfühlend" die Auswirkungen des Kolonialismus und das Schicksal von Flüchtlingen, die eine "Kluft zwischen Kulturen und Kontinenten" überwinden müssten.
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October 07, 2021 13:00 ET (17:00 GMT)
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