DJ ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Deutsche Exporte sinken im August um 1,2 Prozent
Die Serie von Exportzuwächsen der deutschen Wirtschaft ist nach 15 Monaten gerissen. Im August verkauften die Exporteure kalender- und saisonbereinigt 1,2 Prozent weniger im Ausland als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten dagegen ein Plus von 0,5 Prozent erwartet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat lagen die Exporte um 14,4 Prozent höher.
Lkw-Maut-Fahrleistungsindex steigt im September um 0,1 Prozent
Die Fahrleistung der mautpflichtigen Lkw mit mindestens vier Achsen auf Bundesautobahnen ist im September gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozent gestiegen. Im Vorjahresvergleich ergab sich ein kalenderbereinigtes Plus von 0,3 Prozent, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte.
Markit: Stimmmung in Chinas Servicesektor im September gestiegen
Bei den chinesischen Dienstleistern hat sich die Geschäftsaktivität im September verbessert. Der von Caixin Media Co und dem Researchhaus Markit ermittelte Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Servicesektor erhöhte sich auf 53,4 (August: 46,7) Punkte. Der Index basiert auf einer Umfrage unter rund 400 Unternehmen, wobei auch kleinere, in Privatbesitz befindliche Firmen stärker berücksichtigt sind. Der auf Daten der staatlichen Statistikbehörde basierende offizielle Einkaufsmanagerindex war im September auf 53,2 (Vormonat: 47,5) Punkte gestiegen. Dieser Indikator ist stärker auf in Staatsbesitz befindliche Großunternehmen ausgerichtet.
Ampel-Sondierungen gehen Montag weiter
SPD, Grüne und FDP setzen ihre Sondierungen für eine mögliche Ampelkoalition am Montag fort. Man habe verabredet, "dass es am Montag weitergehen wird", sagte SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil nach den ersten Dreier-Sondierungsgesprächen in Berlin. "Es war ein Gespräch, das intensiv war, das gekennzeichnet war von einer ernsthaften Gesprächsatmosphäre, geprägt davon, das wir gemeinsam etwas erreichen wollen". FDP-Generalsekretär Volker Wissing erklärte, bei einer Präsidiumssitzung der Partei vor Ort sei beschlossen worden, "in eine förmliche vertiefte Sondierungsphase einzutreten".
Laschet: CDU soll mit neuen Persönlichkeiten Neuanfang machen
Der CDU-Vorsitzende Armin Laschet hat seine Bereitschaft zu einem Verzicht auf den Parteivorsitz deutlich gemacht und einen "personellen Neuanfang" angekündigt. "An der Person wird es nicht scheitern", sagte Laschet bei einem kurzfristig angesetzten Statement. Das habe er der Fraktion berichtet. "Es geht nicht um die Person Armin Laschet." Zur "personellen Zukunft und Neuaufstellung" werde er den Parteigremien in der kommenden Woche die Einberufung eines Parteitages vorschlagen. "Ort und Datum werden wir noch gemeinsam festlegen", sagte Laschet.
Weiter keine Lösung bei Tarifverhandlungen im Baugewerbe in Sicht
Nach monatelangen Verhandlungen ist im Bau-Tarifkonflikt weiter keine Lösung in Sicht. Die Schlichtung für das Bauhauptgewerbe mit seinen 890.000 Beschäftigten sei am späten Donnerstagabend in Berlin unterbrochen worden, teilte die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) in der Nacht zum Freitag mit. Die Gespräche sollen demnach am kommenden Mittwoch voraussichtlich in Berlin fortgesetzt werden. Als Schlichter fungiert der Präsident des Bundessozialgerichts, Rainer Schlegel.
Irland tritt OECD-Vereinbarung für globale Mindeststeuer für Unternehmen bei
Irland will nun doch der OECD-Vereinbarung über einen globalen Mindestbesteuerungssatz von 15 Prozent für große Konzerne beitreten. Die Regelung sei der "richtige" Weg, eine "ausgeglichene" Entscheidung und ein "fairer Kompromiss", sagte Finanzminister Paschal Donohoe nach einer Kabinettssitzung in Dublin. Auch Estland kündigte die Unterzeichnung des Abkommens an.
EU-Kommission reagiert "besorgt" auf Urteil aus Polen zu EU-Verträgen
Die EU-Kommission hat "besorgt" auf das Urteil des polnischen Verfassungsgerichts reagiert, wonach Teile der EU-Verträge in Polen als verfassungswidrig eingestuft werden. Brüssel werde "alle Mittel" ausschöpfen, damit das EU-Recht in Polen gewahrt bleibe, erklärte EU-Justizkommissar Didier Reynders. Das Prinzip, wonach EU-Recht Vorrang vor nationalem Recht habe, sowie der bindende Charakter von Entscheidungen der EU-Justiz seien zentral für den Staatenbund.
Neue Regierung in Marokko unter Leitung von Milliardär Akhannouch eingesetzt
Marokkos König Mohammed VI. hat eine neue Regierung unter Führung des Geschäftsmanns und Milliardärs Aziz Akhannouch eingesetzt. Zu den 24 Mitgliedern des neuen Kabinetts, die laut amtlicher Nachrichtenagentur MPA bei einer Zeremonie im Königspalast in Fez vorgestellt wurden, zählen sieben Frauen - drei mehr als bisher. Die Regierungsmannschaft besteht weitgehend aus Fachleuten, Außenminister bleibt der parteilose Diplomat Nasser Bourita.
USA sehen Annäherung zwischen Washington und Brüssel in Sachen China
Die USA sehen mehr und mehr Gemeinsamkeiten in der Art und Weise, wie die Regierung in Washington und die EU gegenüber China auftreten. Es gebe durchaus noch Potenzial für "Anpassungen", sagte der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, bei einem Besuch in Brüssel. "Aber die Richtung geht hin zu mehr Konvergenz."
US-Senat stimmt kurzzeitiger Anhebung der Schuldenobergrenze zu
Eine Zahlungsunfähigkeit der größten Volkswirtschaft der Welt ist vorerst abgewendet: Der US-Senat stimmte einer Anhebung der Schuldenobergrenze um 480 Milliarden Dollar bis Anfang Dezember zu. Anderenfalls hätten um den 18. Oktober die Zahlungsunfähigkeit der USA und damit eine Rezession in dem Land sowie wirtschaftliche Turbulenzen in aller Welt gedroht. Mit dem Kongressvotum wird das Problem allerdings nur vertagt. Für die Anhebung der Schuldenobergrenze stimmten alle 50 Demokraten im Senat. 48 Republikaner votierten dagegen und zwei stimmten nicht ab.
+++ Konjunkturdaten +++
US/Verbraucherkredite Aug plus 14,4 Mrd USD
US/Verbraucherkredite Juli revidiert plus 17,2 Mrd USD (vorl: plus 17,0 Mrd USD)
Japan/Ausgaben privater Haushalte Aug -3,0% (PROGNOSE: -1,5%) gg Vorjahr
Japan/Ausgaben Arbeitnehmer-Haushalte Aug -2,9% gg Vorjahr
Japan/Konsumneigung Aug 65,0%
Japan/Konsumneigung Aug -4,8 Pkt gg Vorjahr
Japan/Leistungsbilanz Aug nsb Überschuss 1,665 Bill JPY (PROG: Überschuss 1,541 Bill JPY)
Japan/Leistungsbilanz Aug nsb Überschuss 1,665 Bill JPY; -20,1% gg Vj
DJG/DJN/AFP/apo
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October 08, 2021 03:00 ET (07:00 GMT)
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