DJ ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
US-Repräsentantenhaus stimmt für Anhebung von Schuldenobergrenze
Die Abgeordneten des US-Repräsentantenhauses haben einer Anhebung der Schuldenobergrenze zugestimmt und damit eine Zahlungsunfähigkeit der größten Volkswirtschaft der Welt vorerst abgewendet. Die 219 Abgeordneten der US-Demokraten, die die Mehrheit im Repräsentantenhaus haben, stimmten am Dienstag (Ortszeit) geschlossen für den Vorschlag. Damit wird das Schuldenlimit um 480 Milliarden Dollar erhöht.
London legt im Streit um Nordirland-Protokoll neue Vorschläge vor
Im Streit mit der EU hat Großbritannien neue Vorschläge für die Nordirland-Regelungen vorgelegt. Brexit-Minister David Frost drohte der EU am Dienstag in einer Rede in Lissabon zudem erneut mit einer einseitigen Aussetzung des Nordirland-Protokolls. Die britischen Vorschläge sehen unter anderem vor, dass Güter zwischen Nordirland und dem Rest Großbritanniens nahezu ungehindert zirkulieren können und dass der Europäische Gerichtshof (EuGH) nicht mehr als letzte Instanz für die Überwachung der Regeln zuständig ist. Am Mittwoch will die EU ihre Vorschläge zur Beilegung des Streits präsentieren.
Chinas Exporte ziehen im September stärker als erwartet an
Die chinesischen Exporte sind im vergangenen Monat schneller als erwartet gestiegen und trotzten logistischen Engpässen, Stromausfällen und anderen Widrigkeiten, die die Nachfrage dämpfen können. Die Ausfuhren legten im September um 28,1 Prozent zu und wuchsen damit stärker als im August mit 25,6 Prozent, wie die Zollverwaltung am Mittwoch mitteilte. Vom Wall Street Journal befragte Ökonomen hatten einen geringeren Anstieg von 21,0 Prozent erwartet.
Britisches BIP steigt im August weniger stark als erwartet
Die Wirtschaftsleistung Großbritanniens hat im August etwas weniger stark als erwartet zugenommen. Nach Mitteilung der Statistikbehörde ONS stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vormonat um 0,4 Prozent. Volkswirte hatten einen BIP-Zuwachs von 0,6 Prozent prognostiziert.
Deutsche HVPI-Teuerung steigt im September wie erwartet auf 4,1 Prozent
Der Inflationsdruck in Deutschland hat sich im September wie erwartet verstärkt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) in zweiter Veröffentlichung mitteilte, stieg der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) gegenüber dem Vormonat um 0,3 Prozent und lag um 4,1 (August: 3,4) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Destatis bestätigte damit wie von Volkswirten erwartet das Ergebnis der ersten Veröffentlichung. Gleiches galt für den nationalen Verbraucherpreisindex, der auf Monatssicht stagnierte und im Jahresabstand um 4,1 (3,9) Prozent stieg. Ohne die volatilen Preise von Energie und Nahrungsmitteln betrug die Teuerung hier 2,9 Prozent.
Scheuer will Benzinpreis-Bremse bei 2 Euro
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) fordert von der nächsten Bundesregierung die Einführung einer Benzinpreisbremse. "Der Staat darf bei diesem Preisschock an der Zapfsäule nicht noch Hauptprofiteur sein und abkassieren. Rund zwei Drittel des Benzinpreises sind vom Staat mit Steuern und Abgaben beeinflusst. Spätestens bei einem Preis von 1,99 Euro pro Liter muss der Staat deshalb eingreifen und im Gegenzug die Steuern senken", sagte Scheuer der Bild-Zeitung.
Larry Summers: Fed hinkt bei Inflationsrisiken-Bekämpfung hinterher
Der ehemalige US-Finanzminister Larry Summers hat vor der Gefahr einer galoppierenden Inflation in den USA gewarnt. Die US-Notenbank Federal Reserve bewege sich bei ihren Bemühungen, der Gefahr zu begegnen, viel zu behäbig. Die traditionelle Rolle der Federal Reserve bestehe darin, "die Bowle zu entfernen, kurz bevor die Party beginnt", sagte Summers am Mittwoch auf einer Citi-Investmentkonferenz via Zoom. "Jetzt ist die Party großartig geworden, und die Fed wird die Bowle erst dann entfernen, wenn sie schlüssige Beweise dafür gesehen hat, dass sich alle betrinken werden."
IEA: Regierungszusagen reichen nicht für Erreichen der Pariser Klimaziele
Nach Einschätzung der Internationalen Energieagentur (IEA) wird es den Regierungen der Welt nicht gelingen, den Klimawandel zu verhindern - selbst wenn die hehren Versprechungen, die Gesetzgeber und Unternehmen in den letzten Monaten abgegeben haben, erfolgreich umgesetzt werden. Unabhängig davon, ob die bereits eingeleitete Maßnahmen fortgesetzt oder die jüngsten Versprechungen eingehalten würden, würden die steigenden Temperaturen den Grenzwert überschreiten, zu dem sich die Staats- und Regierungschefs im Pariser Abkommen verpflichtet hätten, so die IEA. Ziel der internationalen Klimapolitik ist es, die globale Erwärmung auf weniger als zwei Grad Celsius gegenüber dem Niveau vor Beginn der Industrialisierung zu begrenzen.
Flughafen Frankfurt mit deutlichem Passagierplus auch im September
Der Flughafen Frankfurt hat im September rund 3,1 Millionen Fluggäste abgefertigt. Das entspricht einem Plus von 169,1 Prozent gegenüber dem schwachen Vorjahresmonat, wie der Flughafenbetreiber Fraport mitteilte. Grund für die positive Entwicklung waren weiterhin vor allem touristische Verkehre. Beim Passagieraufkommen wurde damit wie auch schon im August annähernd die Hälfte des Vorkrisenniveaus erreicht.
Venezuela prangert "Massenmorde" an Migranten in Kolumbien an
Venezuela hat die Ermordung tausender venezolanischer Flüchtlinge im Nachbarland Kolumbien angeprangert. "Die erschreckende Zahl könnte bei etwa 3.000 toten Venezolanern liegen, die Opfer von Hass und Fremdenfeindlichkeit wurden", sagte Generalstaatsanwalt Tarek William Saab am Dienstag (Ortszeit) in Caracas. Es gebe einen "Massenmord an Venezolanern in Kolumbien".
+++ Konjunkturdaten
GROßBRITANNIEN
Industrieproduktion Aug +0,8% gg Vm; +3,7% gg Vj
Industrieproduktion Aug PROG: +0,2% gg Vm, +3,7% gg Vj
Industrieproduktion Juli rev +0,3% gg Vm, +4,4% gg Vj
JAPAN
Maschinenbauaufträge Kern Aug -2,4% (PROG: +1,7%) gg Vm
Maschinenbauaufträge Kern Aug +17,0% gg Vj
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October 13, 2021 03:00 ET (07:00 GMT)
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