Klimaneutralität, Mobilität, demografischer Wandel und Gesundheit - das alles sind Megatrends der Zukunft, für die heute schon die Weichenstellung erfolgt. Denn sie zu meistern ist undenkbar ohne smarte Technologien oder innovative Forschung. So sparen beispielsweise vernetzte Systeme in Gebäuden Wasser und Strom und tragen dazu bei Ressourcen zu schonen. Integrierte IT-Lösungen berechnen, wie Busse und Bahnen möglichst effizient eingesetzt werden. Und die Verschmelzung von Biochemie und Technologie eröffnet eine ganz neue Welt von Medikamenten. Spezialisten im Bereich der Zukunftstechnologien sind daher gefragt wie nie.
Vernetzte Gebäude sparen Geld und Ressourcen
Spezialwissen in Sachen Netzwerklösungen bringt die Schweizer Talkpool AG (ISIN: CH0322161768) mit. Mit effizienten und genau zugeschnittenen Telekommunikationsdienstleistungen ist das Unternehmen bei seiner Gründung im Jahr 2000 angetreten. Heute ist Talkpool unter anderem Partner der Deutschen Telekom. Im Auftrag des Branchenriesen planen sie bereits etwa drei Viertel aller neuen Hausanschlüsse. Die Notwendigkeit, beim Breitbandausbau den Turbo einzulegen, hat nicht zuletzt die Coronakrise gezeigt. Mit Millionen Beschäftigten im Homeoffice sind digitale Anwendungen inzwischen das neue ‚Normal'.
Mittlerweile hat sich Talkpool aber auch als Experte für intelligente Lösungen in Gebäuden oder Städten einen Namen gemacht. Das Unternehmen setzt dabei ganz auf Zukunftstechnologien wie 5G oder das Internet der Dinge (IoT). Mit smarter Technik senken sie den Energie- und Wasserverbrauch in Gebäuden. Dafür sorgen vernetzte Sensoren, die rund um die Uhr Temperatur und Luftqualität messen und optimieren. Das schont Umwelt und Geldbeutel. Angesichts rasant steigender Energiepreise sind solche Systeme für Immobilienbesitzer lohnenswerte Investments.
Im Kampf gegen die Coronakrise könnten sich die Sensortechnik ebenfalls als hilfreich erweisen, denn sie liefert exakte Daten zum CO2-Gehalt eines Raumes. Damit lässt sich berechnen, wie viele Menschen sich in einem Raum aufhalten. In Spanien ist Talkpool federführend an ein Modellprojekt in öffentlichen Gebäuden beteiligt. Alle Daten landen in Echtzeit auf einer Warn-App am Handy. So sehen Besucher schon vor der Türe, wie hoch das Ansteckungsrisiko ist.
Mit seinen intelligenten IoT-Lösungen will Talkpool bis 2025 in die erste Liga der Anbieter für nachhaltige Gebäude und Telekommunikation aufsteigen. Dann peilt das Unternehmen einen Umsatz von 48 Millionen Euro an. Zum Vergleich - 2020 standen Nettoeinnahmen von 21,2 Millionen in den Büchern. Die Aktie ist seit Juni 2021 in Frankfurt gelistet.
Immer mehr Menschen - immer mehr Verkehr
Mit smarter Technik punktet auch IVU Traffic Technologies (ISIN: DE0007448508). Das Berliner Software-Unternehmen gibt es seit dem Jahr 1976 und steht heute für Effizienz und Nachhaltigkeit im öffentlichen Nahverkehr. Und das weit über die Stadtgrenzen hinaus - über 500 Verkehrsbetriebe rund um den Globus nutzen das hauseigene Baukastensystem. Der Vorteil: Die einzelnen Komponenten lassen sich leicht an die jeweiligen Anforderungen anpassen. Das macht den Einsatz kostengünstig und flexibel. Die IVU ist auch bei der Digitalisierungsoffensive der Deutschen Bahn mit an Bord. Ziel ist, alle wichtigen Daten für den Einsatz der Fernverkehrszüge auf einer Produktionsplattform zu sammeln und so Züge und Personal besser einzuplanen.
Auch im Bereich Elektromobilität bietet IVU Lösungen. Noch ist die Reichweite von Elektrobussen gering und die Ladezeit lang. Umso wichtiger ist es, Strecken und Ladezeiten zu koordinieren. Derzeit sitzen die meisten Kunden der IVU in Deutschland und Europa. Hier gibt es den politischen Willen für umweltfreundliche und nachhaltige Mobilität. Der Trend dürfte sich trotz leerer Kassen fortsetzen, immerhin ist Klimaneutralität erklärtes Ziel der EU. Doch auch international ist der Markt im Aufwind. Schließlich leben nach Prognosen der Vereinten Nationen bis zum Jahr 2050 etwa zehn Milliarden Menschen auf der Erde. Acht Milliarden von ihnen dann vermutlich in Städten.
Mit modernen Therapien gegen unheilbare Krankheiten
Gesundheit ist ein Megatrend - das gilt nicht erst seit Corona. Für viele Krankheiten gibt es heute noch keine Therapien oder sie sind mit schweren Nebenwirkungen verbunden. Große Hoffnung liegt daher auf neuen Techniken, mit denen Wirkstoffe ganz gezielt gegen eine Krankheit wirken. Einem solchen Gamechanger ist das kanadisch-israelische Unternehmen Innocan Pharma (ISIN: CA45783P1027) auf der Spur. In Zusammenarbeit mit der Universität Tel Aviv forscht Innocan an einer neuartigen Zelltherapie auf Cannabisbasis. Damit könnten Krankheiten wie Epilepsie oder Multiple Sklerose behandelt werden. Exosomen, also winzige Bläschen, dienen als Transporter, mit dem entzündungshemmende CBD-Moleküle an ihren Zielort gelangen. Erste Studien zeigen, dass die gleichmäßige Konzentration im Blut etwa 13-mal länger anhält als bei der herkömmlichen Verabreichung. Angesichts dieses Erfolgs will Innocan so schnell wie möglich mit klinischen Studien an Menschen starten. Die Methode könnte auch Covid-19-Patienten helfen, deren Lungengewebe infolge der Erkrankung zerstört ist. Denn Exosomen sind offenbar in der Lage, geschädigtes Gewebe zu finden und einen Reparaturprozess einzuleiten. Im September hat Innocan die Plattform-Technologie beim Patentamt eingereicht - seitdem hat die Aktie, mit ein paar Ausreißern, deutlich hinzugewonnen.