Die Biontech-Aktie sei trotz Gewinnmitnahmen durch Teilverkäufe weiter unter den größten Einzelposten im Depot von Aktienexperte Uwe Sander. Seine Biontech-Trades seien ein Paradebeispiel für die Hoch-Tief-Mut-Strategie.
Die Kurseskapaden der Biontech-Aktie sind derzeit das Thema an der Börse. Mittlerweile umfasst das wallstreet:online-Forum "BioNTech - Ein deutscher Biotech-Riese erwacht" mehr als 54.400 Beiträge. Sogar der Spiegel berichtete unlängst über die Riesendiskussion unserer Community.
Und wie bewertet Aktienexperte Uwe Sander, der das Nachlassdepot der Börsenlegende Beate Sander managt, die Biontech-Aktie und welchen Anteil macht das Papier in seinem Depot aus?
"Die Aktie ist ein Paradebeispiel dafür, wie man mit der Hoch-Tief-Mut-Strategie Gewinne durch Teilverkäufe absichert und dennoch investiert bleibt", erklärte Sander im Gespräch mit wallstreet:online.
Bei Biontech sei er bei einem Kurs von 45 Euro eingestiegen und habe im Dezember 2020 bei einem Aktienkurs von 100 Euro die Hälfte seiner Anteilsscheine verkauft. Denn "wenn ein Growth-Wert im Trend liegt und dabei seinen Kurs verdoppelt, verkaufe ich gerne die gewonnene Hälfte der Aktien, um den Einsatz abzusichern".
Er habe im laufenden Jahr zwei weitere Teilverkäufe zur Gewinnmitnahme vorgenommen: Als die Biontech-Aktie im Mai die Marke von 180 Euro knackte, habe er ein weites Drittel verkauft. Und: "Als die Aktie dann im September (wie schon im August) die 300-Euro-Marke durchbrach, nahm ich mit einem Fünftel diesmal nur noch einen kleineren Teil heraus."
Sander zieht folgendes Fazit: "Biontech ist trotz der Gewinnmitnahmen durch Teilverkäufe (ähnlich wie z. B. Nemetschek) einer der größten Einzelposten im Depot geworden - und ich bin froh, diese Aktie in dieser starken Gewichtung im Depot zu haben - übrigens in bester Gesellschaft mit Moderna."
Er sei bei der Biontech-Aktie weiterhin bullisch und sehe weiteres Wachstumspotenzial. Denn es gehe bei Biontech um viel mehr als "bloß um Corona. Mit der mRNA-Technologie wurde zugleich ein neues Kapitel der Medizintechnologie aufgeschlagen", glaubt Sander.
Mit dieser Einschätzung ist Sander nicht allein: Anfang Oktober hatte die Privatbank Berenberg ihre Einstufung für Biontech auf "Buy" mit einem Kursziel von 400 US-Dollar belassen.
Die US-Investmentbanken Goldman Sachs und Jefferies sowie die Schweizer Großbank UBS und rieten zuletzt hingegen zum Halten der Biontech-Aktie. Goldman beließ dabei das Kursziel bei 433 US-Dollar, während Jefferies das Kursziel für die Biontech-Aktie lediglich bei 230 US-Dollar festsetze. UBS hatte das Kursziel für Biontech hingegen bei 300 US-Dollar belassen.
Am Mittwochvormittag steht die Biontech-Aktie im Xetra-Handel mehr als 2,5 Prozent im Plus. Ein Anteilsschein kostet momentan mehr als 233 Euro (Stand: 20.10.2021, 11:51 Uhr). Gestern war bekanntgeworden, dass die Europäische Arzneimittelbehörde EMA die Zulassung eines Biontech-Impfstoffs für Kinder ab fünf Jahren prüft.
Autor: Ferdinand Hammer, wallstreet:online Zentralredaktion
Enthaltene Werte: US09075V1026