DJ MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Mittag, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
AKTIENMÄRKTE (13.21 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD E-Mini-Future S&P-500 4.511,00 -0,0% +21,4% E-Mini-Future Nasdaq-100 15.409,00 +0,1% +19,8% Euro-Stoxx-50 4.174,67 +0,2% +17,5% Stoxx-50 3.623,69 +0,3% +16,6% DAX 15.537,78 +0,1% +13,3% FTSE 7.223,14 +0,1% +11,7% CAC 6.676,21 +0,1% +20,3% Nikkei-225 29.255,55 +0,1% +6,6% EUREX Stand +/- Punkte Bund-Future 168,68% +0,14 Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD DE-Rendite 10 J. -0,12 -0,02 -0,36 US-Rendite 10 J. 1,64 0,00 -1,04
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 81,97 82,96 -1,2% -0,99 +71,3% Brent/ICE 84,04 85,08 -1,2% -1,04 +65,7% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.781,15 1.769,15 +0,7% +12,00 -6,2% Silber (Spot) 23,93 23,68 +1,1% +0,26 -9,3% Platin (Spot) 1.043,05 1.043,68 -0,1% -0,63 -2,6% Kupfer-Future 4,64 4,70 -1,4% -0,07 +31,6%
AUSBLICK AKTIEN USA
Nach einem erneut starken Börsentag scheint der Wall Street die Luft auszugehen. Der marktbreite S&P-500 steht aber auch nur noch 0,38 Prozent unterhalb seines Allzeithochs. Eine steigende Inflation und in der Folge anziehende Marktzinsen drückten aktuell die Stimmung am Aktienmarkt, heißt es. Vom Konjunkturbericht Beige Book erhoffen sich Anleger neue Erkenntnisse zu den wichtigen Problemfeldern Arbeitskräfte- bzw. Teilemangel sowie steigende Kosten. Zudem warteten Anleger auf frische Impulse durch die Berichtsperiode der Unternehmen, die bislang erstaunlich positiv verläuft.
Netflix verlieren vorbörslich 2 Prozent. Das Streaming-Unternehmen hat im dritten Quartal mehr Abonnenten gewonnen als erwartet und Gewinn und Umsatz gesteigert. Im Handel wird darauf verwiesen, dass der aktuelle Aufschwung von kurzer Dauer sein könnte. Die Prognose des Unternehmens zu den Abonnenten für das vierte Quartal entsprach lediglich den Schätzungen der Wall Street. Vieles sei zudem bereits eingepreist.
United Airlines rücken 1,9 Prozent vor. Die Fluggesellschaft hat für das dritte Quartal einen Nettogewinn von 473 Millionen Dollar verbucht, dank staatlicher Zuschüsse von 1,1 Milliarden Dollar. Ohne die staatliche Hilfe wurde ein Verlust von 329 Millionen Dollar erwirtschaftet.
Die Aktien von WD-40 brechen um über 11 Prozent ein, nachdem das Industriegüterunternehmen im vierten Geschäftsquartal höhere Kosten für Waren und Ausgaben verzeichnete hat.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
Folgende Unternehmen veröffentlichen im weiteren Tagesverlauf Geschäftszahlen:
13:30 US/Abbott Laboratories, Ergebnis 3Q
13:30 US/Verizon Communications Inc, Ergebnis 3Q
14:00 DE/Deutsche Börse AG, Telefonkonferenz für Analysten und Investoren
22:10 US/International Business Machines Corp (IBM), Ergebnis 3Q
22:25 US/Tesla Inc, Ergebnis 3Q
Nach Börsenschluss
- US/Qualtrics International Inc, Ergebnis 3Q
Mögliche vorgezogene Termine - auf Basis des Vorjahres geschätzt:
- Traton SE, Ergebnis 9 Monate
- Continental AG, Ergebnis 3Q
- Sixt SE, Ergebnis 3Q
- Jungheinrich AG, Ergebnis 9 Monate
- Hypoport SE, Ergebnis 3Q
- Leifheit AG, Ergebnis 9 Monate
- LPKF Laser & Electronics AG, Ergebnis 3Q
AUSBLICK KONJUNKTUR +
- US 16:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) der staatlichen Energy Information Administration (EIA) 20:00 Fed, Beige Book
FINANZMÄRKTE EUROPA
Die Seitwärtsbewegung an den Aktienmärkten hält an. Weiterhin sind Inflation und Berichtssaison die dominierenden Themen. Während von Unternehmensseite recht gute Geschäftszahlen vorgelegt werden, sind die Erzeugerpreise in Deutschland mit 14,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr regelrecht explodiert. Das ist der höchste Anstieg seit Oktober 1974, als die Preise im Zusammenhang mit der ersten Ölkrise stark gestiegen waren. Auch der Preisdruck in der Eurozone hat im September derweil weiter zugenommen. Die jährliche Inflationsrate erhöhte sich auf 3,4 (August: 3,0) Prozent. Bundesbankpräsident Jens Weidmann, der als Mitglied des Zinsausschusses ein prominenter Kritiker der lockeren Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) ist, wird Ende des Jahres ausscheiden - fünf Jahre bevor seine Amtszeit an der Spitze der deutschen Zentralbank endet. Am Markt sorgt der Rücktritt für Unruhe - gerade in Zeiten steigender Inflation. Die Geschäftszahlen von Nestle (+3,2%) sind besser als erwartet ausgefallen, wie die Citigroup urteilt. Roche verlieren dagegen 0,8 Prozent - nach Ausweis von Drittquartalsumsätzen. Starke Geschäftszahlen aus dem Bausektor hat Vinci (+0,9%) vorgelegt. Als im Rahmen der Erwartungen liegend beschreibt die Citigroup die Drittquartalszahlen der Deutschen Börse (-1,6%). Eurex und Clearstream hätten sich aber schwach entwickelt. Bei Akzo Nobel (-1,6%) werden sichtbare Bremsspuren durch steigende Rohstoff- und Logistikkosten moniert. Die Geschäftszahlen von Sartorius (-0,7%) sind nach Einschätzung von Berenberg besser als erwartet ausgefallen. Allerdings habe das Unternehmen die Ziele nur bestätigt. Sixt (+6%) hat den Ausblick zum zweiten Mal in zwei Monaten angehoben.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 7:50 Do, 17:40 % YTD EUR/USD 1,1631 +0,0% 1,2096 1,2071 -4,8% EUR/JPY 133,0388 -0,0% 132,4629 132,2888 +5,5% EUR/CHF 1,0738 +0,0% 1,0943 1,0946 -0,7% EUR/GBP 0,8454 +0,3% 0,8606 0,8602 -5,3% USD/JPY 114,3805 +0,0% 109,5195 109,5875 +10,7% GBP/USD 1,3756 -0,3% 1,4054 1,4032 +0,7% USD/CNH offshore 6,3889 +0,2% 6,4405 6,4509 -1,8% Bitcoin BTC/USD 63.867,25 -0,35% 49.676,26 50.025,50 +119,9%
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Die Aktienmärkte haben sich uneinheitlich gezeigt. Etwas Rückenwind kam von den freundlichen Vorgaben der Wall Street. In Tokio gewann der Nikkei knapp. Leichte Unterstützung kam vom anhaltend schwachen Yen. Die Exporte stiegen im September um 13 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, was über den Markterwartungen lag. Im August waren sie jedoch noch um 26,2 Prozent gestiegen. Aktien von Eisenbahn- und Fluggesellschaften profitierten von Hoffnungen auf eine wirtschaftliche Wiederbelebung von der Corona-Pandemie. Die chinesische Notenbank hat den wichtigen einjährigen Referenzzins bei 3,85 Prozent belassen. Der fünfjährige Referenzzins liegt weiterhin bei 4,65 Prozent. Die Preise für neue Eigenheime in China sind im September indessen zum ersten Mal seit mehr als sechs Jahren im Monatsvergleich gesunken. In Hongkong legte der HSI zu, in Schanghai sank der Index. Gefragt waren vor allem Technologiewerte. Alibaba stiegen um 6,7 Prozent. Der Internetriese will mit seinem neuen Server-Chip die Cloud-Computing-Dienste verbessern. Tencent legten 1,4 Prozent zu. Aktien von Kohleproduzenten gaben nach, nachdem Kommentare der chinesischen staatlichen Kommission darauf hindeuten, dass die Regierung zur Eindämmung der hohen Kohlepreise ergreifen werde. Der Kospi blieb hinter den anderen Börsen zurück. Nordkorea hat den Abschuss einer ballistischen Rakete von einem U-Boot aus bestätigt. Die Börse in Sydney schloss höher, gestützt von den hochgewichteten Bankenwerten.
CREDIT
Praktisch unverändert präsentieren sich die Risikoprämien gegen den Ausfall europäischer Staats- und Unternehmensanleihen. Ähnlich wie am Aktienmarkt auch spielen die Inflationsrisiken bislang nur eine untergeordnete Rolle für Credits. Das würde sich natürlich ändern, sollte es zu einer echten Stagflation kommen. Stützend für Credit ist der vielversprechende Auftakt der Berichtssaison in Europa.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 7.30 UHR
BMW
BMW will über eine Vereinbarung mit dem schwedischen Startup H2 Green Steel die CO2-Emissionenn in der Lieferkette deutlich reduzieren. Wie der Autohersteller mitteilte, soll ab 2025 Stahl bezogen werden, dessen Herstellung bis zu 95 Prozent weniger CO2-Emissionen verursacht und keine fossilen Rohstoffe wie Kohle benötigt. H2 Green Steel verwendet den Angaben zufolge für die Stahlproduktion Wasserstoff und ausschließlich Grünstrom aus erneuerbaren Energien.
HHLA hebt wegen erhöhter Container-Lagererlöse Prognose 2021 an
Die lieferkettenbedingten Verspätungen im Frachtverkehr haben einen positiven Ergebniseffekt bei der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA). Der Hafenbetreiber hebt seine Ergebnisprognose für 2021 laut einer Pflichtmitteilung an, weil die Lagergelderlöse als Folge längerer Verweildauern von Containern auf den Hamburger Terminals "temporär deutlich" gestiegen sind. Überdies verbuchte das Unternehmen eine rückwirkend für 2020 gewährte höhere Trassenpreisförderung des Eisenbahn-Bundesamtes in Höhe von 11 Millionen Euro.
KWS
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
October 20, 2021 07:23 ET (11:23 GMT)
DJ MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte -2-
KWS hat bei leichtem Wachstum im abgelaufenen Geschäftsjahr den operativen Gewinn auf Vorjahresniveau gehalten. Da der Nettogewinn gestiegen ist, will der Saatguthersteller aus Einbeck die Dividende anheben. Das EBIT erreichte 137 (Vorjahr 137,4) Millionen Euro. Bei einem um 2,2 Prozent auf 1,31 Milliarden Euro gesteigerten Konzernumsatz entspricht das einer bereinigten EBIT-Marge von 12,5 Prozent. Sie liegt damit wie angekündigt am oberen Ende der angepeilten Spanne von 11 bis 13 Prozent.
SARTORIUS
Der Laborausrüster Sartorius hat seinen Wachstumskurs im dritten Quartal fortgesetzt. In den ersten neun Monaten verzeichnete der DAX-Neuling dank der starken Nachfrage nach Technologien für die Entwicklung und Produktion von Biopharmazeutika sowie nach Coronatests ein kräftiges Umsatzplus und nahezu eine Verdopplung des Gewinns. Eine weitere Erhöhung der Jahresziele blieb aber aus.
SIXT
Sixt hat nach dem besser als erwarteten dritten Quartal und aktualisierten Prognosen für die Geschäftsentwicklung den Ausblick für das laufende Geschäftsjahr zum zweiten Mal in zwei Monaten angehoben.
VILLEROY & BOCH
Der Keramikhersteller Villeroy & Boch hat seine Erholung von den Auswirkungen der Pandemie im dritten Quartal fortgesetzt. Der Umsatz stieg in den ersten neun Monaten sogar deutlich über Vorkrisenniveau, während der Gewinn ein Vielfaches des Vorjahres erreichte. Die Ende September angehobene Prognose bestätigte der Konzern.
AKZO NOBEL
Akzo Nobel hat wegen gestiegener Rohstoffkosten und Unterbrechungen in der Lieferkette im dritten Quartal deutlich weniger verdient. Der niederländische Spezialist für Farben, Lacke und Beschichtungen meldete einen Nettogewinn von 164 Millionen Euro - verglichen mit 220 Millionen Euro im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Analysten hatten nach einem vom Konzern erstellten Konsens einen Rückgang bis auf 160 Millionen Euro erwartet.
BOEING
Boeing verzeichnet bei der Entwicklung eines wiederverwendbaren Raumschiffs für die US-Weltraumbehörde NASA weitere Verzögerungen. Nach einem Demonstrationsflug ohne Besatzungsmitglieder in der ersten Hälfte des Jahres 2022 könnte eine Testmission mit Astronauten "vielleicht Ende des Jahres" stattfinden, sagte Boeing-Manager John Vollmer, der den Boeing Starliner betreut.
BURBERRY
Beim britischen Luxusgüterhersteller Burberry soll der derzeitige Chef von Versace künftig die Führung übernehmen. Wie die Burberry Group plc mitteilte, soll Jonathan Akeroyd ab 1. April als neuer CEO zu Burberry stoßen. Akeroyd ist seit Juni 2016 CEO bei der Gianni Versace SpA, zuvor war er von 2004 bis 2016 in derselben Rolle bei Alexander McQueen tätig.
CREDIT SUISSE
Die Credit Suisse hat Rechtsstreitigkeiten in den USA und Großbritannien im Zusammenhang mit einer Kreditfinanzierung für Staatsunternehmen in Mosambik gegen eine Geldzahlung beendet. Wie die Bank mitteilte, zahlt sie insgesamt 475 Millionen US-Dollar und erlässt dem afrikanischen Land Schulden in Höhe von 200 Millionen Dollar.
Facebook muss wegen Verstößen gegen Anordnungen der britischen Wettbewerbshüter 50,5 Millionen Pfund Geldstrafe bezahlen. Hintergrund ist ein laufendes Prüfverfahren der Competition and Markets Authority (CMA) zur Übernahme der Gif-Datenbank Giphy durch Facebook.
Facebook könnte schon bald einen neuen Namen bekommen. Wie das US-Technikportal The Verge berichtet, will Facebook seinen Unternehmensnamen in der kommenden Woche ändern. Dabei soll die virtuelle Welt namens "Metaverse" eingebunden werden, die CEO Mark Zuckerberg vorschwebt. Der Fokus des Konzerns soll insofern weniger auf dem sozialen Netzwerk liegen. Zu Facebook gehören neben dem gleichnamigen Netzwerk auch Instagram, Whatsapp und Oculus.
ING
Die niederländische Bank ING wird im dritten Quartal eine Belastung von 180 Millionen Euro auf die Bücher nehmen. Geschuldet ist dies Entschädigungszahlungen an Kreditkunden im Heimatmarkt. Diese fallen für jene Konsumentenkredite an, bei denen der variable Zins die Marktzinsen nicht ausreichend abbildete.
KÜHNE + NAGEL
Der Schweizer Logistikkonzern Kühne + Nagel ist im dritten Quartal kräftig gewachsen und hat den Gewinn mehr als verdoppelt. Sowohl Seefracht als auch Luftfracht und Landverkehre trugen zum höheren Ergebnis bei, wohingegen die Kontraktlogistik unter Vorjahr lag.
MICRON
Der Speicherchiphersteller Micron Technology will seine Investitionen angesichts der boomenden Nachfrage kräftig erhöhen. Wie der US-Konzern mitteilte, will er im kommenden Jahrzehnt mehr als 150 Milliarden US-Dollar investieren. Den US-Kongress fordert Micron auf, Gesetze zu erlassen, die die Erweiterung der heimischen Produktionsstätten erleichtern.
NESTLE
Der Nahrungsmittelkonzern Nestle wird nach einem soliden Wachstum in den ersten neun Monaten zuversichtlicher für das Gesamtjahr. Im laufenden Jahr rechnet das Schweizer Unternehmen nun mit einem organischen Umsatzwachstum von 6 bis 7 Prozent. Bisher hatte Nestle 5 bis 6 Prozent in Aussicht gestellt.
RIO TINTO
Der Bergbaukonzern Rio Tinto will deutlich mehr investieren. Wie das Unternehmen anlässlich seines Kapitalmarkttages mitteilte, geht es im kommenden Jahr von Investitionen in Höhe von 8 Milliarden US-Dollar statt 7,5 Milliarden aus. 2023 und 2024 sollen jeweils 9 bis 10 Milliarden Dollar investiert werden. Die Prognose für das laufende Jahr von 7,5 Milliarden Dollar bleibt bestehen. Zudem will Rio Tinto seine Bemühungen zur Senkung seiner CO2-Emissionen verstärken.
ROCHE
Die Roche Holding hat nach erneut starkem Wachstum im Diagnostikgeschäft im dritten Quartal die Jahresprognose angehoben. Erwartet wird für 2021 nun ein vergleichbares Wachstum im mittleren einstelligen Bereich und eine entsprechende Verbesserung auch beim Kerngewinn je Aktie, wie der Schweizer Pharma- und Diagnostikhersteller bei Vorlage der Neunmonatszahlen erklärte. Bislang galten entsprechende Wachstumsziele zu konstanten Wechselkursen im niedrigen bis mittleren einstelligen Bereich.
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October 20, 2021 07:23 ET (11:23 GMT)
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