DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
AKTIENMÄRKTE (18.39 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD EuroStoxx50 4.172,17 +0,13% +17,44% Stoxx50 3.623,74 +0,32% +16,58% DAX 15.522,92 +0,05% +13,15% FTSE 7.226,10 +0,12% +11,72% CAC 6.705,61 +0,54% +20,79% DJIA 35.661,11 +0,57% +16,51% S&P-500 4.538,25 +0,41% +20,82% Nasdaq-Comp. 15.140,22 +0,07% +17,47% Nasdaq-100 15.405,94 -0,03% +19,53% Nikkei-225 29.255,55 +0,14% +6,60% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 168,73% +28
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 83,63 82,96 +0,8% 0,67 +74,8% Brent/ICE 85,38 85,08 +0,4% 0,30 +68,3% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.786,19 1.769,15 +1,0% +17,04 -5,9% Silber (Spot) 24,36 23,68 +2,9% +0,69 -7,7% Platin (Spot) 1.051,10 1.043,68 +0,7% +7,43 -1,8% Kupfer-Future 4,73 4,70 +0,5% +0,03 +34,2%
Inflationssorgen treiben den Goldpreis. Erdöl dreht ins Plus, nachdem die staatliche Energy Information Administration wider Erwarten eine Abnahme der US-Rohölvorräte gemeldet hat.
FINANZMARKT USA
Nach einem erneut starken Börsentag geht es an der Wall Street etwas gemächlicher nach oben. Die Luft werde dünner, heißt es. Dies gilt umso mehr, weil der marktbreite S&P-500 nur noch knapp unterhalb seines Allzeithochs vom 2. September steht. Eine steigende Inflation und in der Folge anziehende Marktzinsen bremsten aktuell die Stimmung am Aktienmarkt, heißt es. Vom Konjunkturbericht Beige Book der US-Notenbank im späten Verlauf erhoffen sich Anleger neue Erkenntnisse zu den wichtigen Problemfeldern Arbeitskräfte- bzw. Teilemangel sowie steigende Kosten. Zudem warteten Anleger auf neue Impulse durch die Berichtsperiode der Unternehmen, die bislang erstaunlich positiv verläuft. Netflix verlieren 0,8 Prozent. Das Streaming-Unternehmen hat zwar mehr Abonnenten gewonnen als erwartet und Gewinn und Umsatz gesteigert. Im Handel wird aber darauf verwiesen, dass der aktuelle Aufschwung von kurzer Dauer sein könnte. Abbott (+3,2%) hat von der hohen Nachfrage nach Coronatests profitiert. United Airlines fallen um 0,3 Prozent. Die Fluggesellschaft hat für einen ordentlichen Nettogewinn verbucht - aber nur dank staatlicher Zuschüsse. Novavax brechen um fast 10 Prozent ein. Laut einem Bericht hat die Pharmagesellschaft Schwierigkeiten, die hohen Qualitätsanforderungen bei der Produktion des Covid-19-Impfstoffes einzuhalten.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
22:10 US/International Business Machines Corp (IBM), Ergebnis 3Q
22:25 US/Tesla Inc, Ergebnis 3Q
Nach Börsenschluss
- US/Qualtrics International Inc, Ergebnis 3Q
Mögliche vorgezogene Termine - auf Basis des Vorjahres geschätzt:
- Traton SE, Ergebnis 9 Monate
- Continental AG, Ergebnis 3Q
- Jungheinrich AG, Ergebnis 9 Monate
- Hypoport SE, Ergebnis 3Q
- Leifheit AG, Ergebnis 9 Monate
- LPKF Laser & Electronics AG, Ergebnis 3Q
AUSBLICK KONJUNKTUR +
- US 20:00 Fed, Beige Book
FINANZMÄRKTE EUROPA
Gute Geschäftszahlen halfen, die Erzeugerpreise in Deutschland eher nicht. Diese stiegen gegenüber dem Vorjahr stärker als erwartet. Das war der höchste Anstieg seit Oktober 1974. Auch der Preisdruck in der Eurozone hat im September derweil weiter zugenommen. Bundesbankpräsident Jens Weidmann, der als Mitglied des Zinsausschusses ein prominenter Kritiker der lockeren Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) ist, wird Ende des Jahres ausscheiden. Weder am Anleihe- noch am Devisenmarkt sorgte die Nachricht für einen Impuls. Die Geschäftszahlen von Nestle (+2,7%) fielen besser als erwartet aus, wie die Analysten der Citigroup urteilten. Roche verloren dagegen 1,3 Prozent. Der Pharmakonzern hatte zwar ebenfalls besser abgeschnitten als erwartet und auch seine Prognose erhöht, Beobachter bemängelten jedoch, dass sich dies auf die Diagnostiksparte mit ihren Corona-Tests stütze. Es sei fraglich, wie lange diese noch nachgefragt würden. Starke Geschäftszahlen legte Vinci (+0,9%) vor. Nach Drittquartalszahlen ging es für Kering um 4 Prozent nach unten. Anleger störten sich allerdings an der Entwicklung der Tochter Gucci. Mit einem Abschlag von 2,5 Prozent stellte die Aktie der Deutschen Börse das Schlusslicht im DAX. Während die Einnahmen sich insgesamt mit den Erwartungen deckten, seien sie in den meisten Geschäftsbereichen schwächer ausgefallen als geschätzt. Bei Akzo Nobel (-1,3%) wurden Bremsspuren durch steigende Rohstoff- und Logistikkosten sichtbar.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:03 Uhr Di, 17:32 Uhr % YTD EUR/USD 1,1656 +0,2% 1,1645 1,1637 -4,6% EUR/JPY 133,04 -0,0% 133,39 132,93 +5,5% EUR/CHF 1,0712 -0,2% 1,0763 1,0731 -0,9% EUR/GBP 0,8430 -0,0% 0,8437 0,8431 -5,6% USD/JPY 114,14 -0,2% 114,54 114,23 +10,5% GBP/USD 1,3827 +0,2% 1,3801 1,3803 +1,2% USD/CNH (Offshore) 6,3901 +0,2% 6,3808 6,3726 -1,7% Bitcoin BTC/USD 66.469,00 +3,7% 63.821,26 62.524,26 +128,8%
Der Dollarindex dreht knapp ins Minus. Westpac sieht kurzfristig eher Spielraum nach unten. Die Risikoneigung dürfte zulegen und eine Neubewertung der Erwartungen an die Geldpolitik der Zentralbanken weltweit könnte den Dollar in den kommenden Tagen auf Talfahrt schicken, heißt es. Bitcoin springt derweil auf ein Rekordhoch. Im Handel verweist man unter anderem auf das erfolgreiche Börsendebüt des Bitcoin-Fonds.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Die Aktienmärkte haben sich uneinheitlich gezeigt. Etwas Rückenwind kam von den freundlichen Vorgaben der Wall Street. In Tokio gewann der Nikkei knapp. Leichte Unterstützung kam vom anhaltend schwachen Yen. Die Exporte stiegen im September um 13 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, was über den Markterwartungen lag. Im August waren sie jedoch noch um 26,2 Prozent gestiegen. Aktien von Eisenbahn- und Fluggesellschaften profitierten von Hoffnungen auf eine wirtschaftliche Wiederbelebung von der Corona-Pandemie. Die chinesische Notenbank hat den wichtigen einjährigen Referenzzins bei 3,85 Prozent belassen. Der fünfjährige Referenzzins liegt weiterhin bei 4,65 Prozent. Die Preise für neue Eigenheime in China sind im September indessen zum ersten Mal seit mehr als sechs Jahren im Monatsvergleich gesunken. In Hongkong legte der HSI zu, in Schanghai sank der Index. Gefragt waren vor allem Technologiewerte. Alibaba stiegen um 6,7 Prozent. Der Internetriese will mit seinem neuen Server-Chip die Cloud-Computing-Dienste verbessern. Tencent legten 1,4 Prozent zu. Aktien von Kohleproduzenten gaben nach, nachdem Kommentare der chinesischen staatlichen Kommission darauf hindeuten, dass die Regierung zur Eindämmung der hohen Kohlepreise ergreifen werde. Der Kospi blieb hinter den anderen Börsen zurück. Nordkorea hat den Abschuss einer ballistischen Rakete von einem U-Boot aus bestätigt. Die Börse in Sydney schloss höher, gestützt von den hochgewichteten Bankenwerten.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
TUI
S&P Global Ratings hat als Reaktion auf die Kapitalerhöhung von Tui in Höhe von 1,1 Milliarden Euro die Kreditwürdigkeit des Touristikkonzerns um eine Stufe auf B- angehoben. Damit gelten die Schulden zwar weiter als hochspekulativ, sind allerdings nicht mehr substanziellen Risiken ausgesetzt. S&P wertet die Kapitalerhöhung laut Mitteilung positiv, weil der stark verschuldete Konzern, der in der Corona-Krise mit Mitteln der Bundesregierung gestützt wurde, mit dem Erlös Verbindlichkeiten abbaut. Überdies führe die in der Corona-Krise aufgeschobene Nachfrage nach Urlaubsreisen zu steigenden Buchungen bei Tui.
AIR BERLIN
Das Gericht der Europäischen Union (EuG) in Luxemburg hat die Übernahme von Vermögenswerten der insolventen Fluglinie Air Berlin durch Easyjet und Lufthansa bestätigt. Die polnische Fluggesellschaft Polskie Linie Lotnicze (LOT) hatte gegen den Erwerb der Flugzeuge und insbesondere der Zeitslots an mehreren Flughäfen geklagt. Die entsprechenden Entscheidungen der europäischen Kommission seien jedoch nicht zu beanstanden, wie das Gericht befand. (Az. T-240/18 und T-296/18)
VISCOM
Die Viscom AG hat in den ersten neun Monaten Auftragseingang und Umsatz deutlich verbessert und operativ schwarze Zahlen geschrieben. Nun erhöht Viscom die Jahresprognose. Wie der Anbieter automatischer optischer Inspektionssysteme in der Elektronikindustrie mitteilte, sind auf Basis vorläufiger Zahlen Aufträge mit einem Gesamtvolumen von 67,7 (Vorjahr: 42,1) Millionen Euro verbucht worden. Der Umsatz kletterte um rund 32 Prozent auf 54,8 Millionen Euro. Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) erreichte 1,9 Millionen Euro nach minus 7 Millionen Euro im Vorjahr. Dies entspricht einer EBIT-Marge von 3,4 (Vj: -16,8) Prozent.
ABBOTT LABS
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
October 20, 2021 12:41 ET (16:41 GMT)
DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte -2-
Abbott Laboratories hat im dritten Quartal von der hohen Nachfrage nach Corona-Tests profitiert. Der Konzern steigerte sowohl Umsatz als auch Ergebnis stärker als erwartet und hob den Gewinnausblick für das laufende Geschäftsjahr an. Abbott verdiente in den drei Monaten bis Ende September 2,1 Milliarden US-Dollar nach 1,23 Milliarden im Vorjahreszeitraum.
EDF
Die französische Atomaufsicht hat eine geplante Reparatur am Druckwasser-Reaktor in Flamanville grundsätzlich genehmigt. Die Behörde gebe aber erst grünes Licht, wenn der Betreiber EDF weitere Details zu Effizienz und Sicherheit nachreiche. Die von EDF vorgeschlagene Reparatur des EPR-Reaktors betrifft drei Schweißnähte im primären Kühlkreislauf, die von der ursprünglichen Konzeption abweichen.
EVERGRANDE
Der hochverschuldete chinesische Immobilienkonzern Evergrande nimmt an der Börse in Hongkong den Aktienhandel wieder auf. Der Handel mit den Papieren beginne wieder am Donnerstagmorgen Ortszeit, kündigte das Unternehmen in einer Mitteilung an die Börse an. Der Handel mit den Evergrande-Aktien war Anfang Oktober ausgesetzt worden, nun beantragte das Unternehmen selbst die Wiederaufnahme.
EXXON
Der neu zusammengesetzte Board des Öl- und Gaskonzerns Exxon Mobil diskutiert, ob mehrere Großprojekte weitergeführt werden sollen. Der Konzern überdenke seine Investitionsstrategie in einer sich schnell verändernden Energielandschaft, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen. Board-Mitglieder, zu dem drei von einem aktivistischen Investor im Mai erfolgreich nominierte Direktoren und zwei weitere neue Mitglieder gehören, sollen Bedenken über bestimmte Projekte geäußert haben, darunter ein 30 Milliarden Dollar schweres Flüssiggasprojekt in Mosambik und ein weiteres milliardenschweres Gasprojekt in Vietnam, so die Informanten.
Der Generalstaatsanwalt des District of Columbia plant einem Zeitungsbericht zufolge den Facebook-Chef Mark Zuckerberg in ein Verbraucherschutzverfahren im Zusammenhang mit dem Skandal um Cambridge Analytica einzubeziehen. Wie die New York Times schreibt, wäre dies einer der ersten Versuche einer Aufsichtsbehörde, Zuckerberg persönlich eine Strafe anzudrohen. Generalstaatsanwalt Karl Racine sagte der Zeitung, dass die fortlaufenden Befragungen und die Überprüfung interner Dokumente für den Fall ergeben hätten, dass Zuckerberg eine viel aktivere Rolle bei wichtigen Entscheidungen gespielt habe, als es die Staatsanwälte gewusst hätten.
Die britische Wettbewerbsbehörde CMA hat den US-Konzern Facebook im Zusammenhang mit der Übernahme des Startups Giphy zu einer Strafe von 50,5 Millionen Pfund (rund 60 Millionen Euro) verurteilt. Das Unternehmen habe es "bewusst" vermieden, sich an eine Anordnung der Behörde zu halten und angeforderte Informationen zu übermitteln, teilte die CMA mit. Giphy bietet Sticker und kurze Filmchen (GIFs) zur Bebilderung und Kommentierung von Mitteilungen an.
LLOYDS
Die Lloyds Banking Group dünnt ihr Filialnetz weiter aus. Wie die britische Bank mitteilte, schließt sie 48 Filialen in England und Wales. Betroffen von dieser Entscheidung seien 178 Mitarbeiter.
VISCOM
Die Viscom AG hat in den ersten neun Monaten Auftragseingang und Umsatz deutlich verbessert und operativ schwarze Zahlen geschrieben. Nun erhöht Viscom die Jahresprognose.Auf Basis vorläufiger Zahlen sind Aufträge mit einem Gesamtvolumen von 67,7 (Vorjahr: 42,1) Millionen Euro verbucht worden. Der Umsatz kletterte um rund 32 Prozent auf 54,8 Millionen Euro. Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) erreichte 1,9 Millionen Euro nach minus 7 Millionen Euro im Vorjahr.
NASDAQ
Der US-Börsenbetreiber Nasdaq hat im dritten Quartal dank eines Einnahmenwachstums in den Segmenten Markttechnologie, Investment Intelligence und Unternehmensplattformen mehr verdient als erwartet. Der Konzern wies einen Nettogewinn nach Anteilen Dritter von 288 Millionen US-Dollar aus, verglichen mit 264 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis lag bei 1,69 (Vorjahr: 1,58) Dollar je Anteilsschein, bereinigt waren es 1,78 Dollar. Die Analysten hatten im Factset-Konsens mit lediglich 1,73 Dollar je Aktie gerechnet. Der Gesamtumsatz fiel von 1,41 Milliarden auf 1,36 Milliarden Dollar, der Umsatz Der Umsatz abzüglich transaktionsbedingter Aufwendungen kletterte auf 715 Millionen von 838 Millionen Dollar. Im vorbörslichen Handel gewinnt die Aktie 0,7 Prozent auf 15,13 Dollar.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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October 20, 2021 12:41 ET (16:41 GMT)
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