DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
FEIERTAGSHINWEIS
DIENSTAG: In Österreich bleiben die Börsen wegen des Nationalfeiertages geschlossen.
TAGESTHEMA
Im Bieterwettstreit um den Online-Tierbedarfshändler Zooplus verbünden sich die Finanzinvestoren Hellman & Friedman und EQT. Die beiden Unternehmen kündigten eine Partnerschaft zur Finanzierung des Übernahmeangebots für alle ausstehenden Aktien der Zooplus AG "zu einer erhöhten, finalen Bargegenleistung" von 480 Euro je Zooplus-Aktie an. Zuletzt hatte Hellman & Friedman (H&F) die eigene Offerte auf 470 Euro je Zooplus-Aktie beziehungsweise insgesamt rund 3,6 Milliarden Euro erhöht. "Mit diesem Schritt haben wir eine Lösung gefunden, um die derzeitige Pattsituation im Übernahmeprozess aufzulösen und das Investment in Zooplus zu ermöglichen", sagte Stefan Goetz, Partner von Hellman & Friedman.
TAGESTHEMA II
Die Verhandlungen zwischen der italienischen Regierung und Unicredit über den Verkauf der angeschlagenen Bank Monte dei Paschi die Siena (MPS) stehen vor dem Abbruch, wie informierte Personen berichten. Für die italienische Regierung unter dem ehemaligen EZB-Präsidenten Mario Draghi wäre das ein harter Schlag. Denn Rom muss die im Jahr 2017 vom italienischen Staat gerettete Bank gemäß EU-Auflagen bis April reprivatisieren.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
06:00 GB/HSBC Holdings plc, Ergebnis 3Q
08:00 DE/Atoss Software AG, Ergebnis 3Q
17:45 FR/Cie Generale des Etablissements Michelin SCA, Umsatz 9 Monate
22:05 US/Facebook Inc, Ergebnis 3Q
Mögliche vorgezogene Termine - auf Basis des Vorjahres geschätzt:
- Bechtle AG, Ergebnis 3Q
- Schaeffler AG, Ergebnis 3Q
AUSBLICK KONJUNKTUR
- DE 10:00 Ifo-Geschäftsklimaindex Oktober PROGNOSE: 98,0 zuvor: 98,8 Lagebeurteilung PROGNOSE: 99,4 zuvor: 100,4 Geschäftserwartungen PROGNOSE: 96,3 zuvor: 97,3 - BE 15:00 Geschäftsklimaindex Oktober PROGNOSE: +2,0 Punkte zuvor: +4,0 Punkte
ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES
Aktuell: INDEX Stand +/- DAX-Future 15.555,00 +0,0% E-Mini-Future S&P-500 4.539,00 +0,1% E-Mini-Future Nsdq-100 15.348,75 +0,1% Nikkei-225 28.565,10 -0,8% Schanghai-Composite 3.596,09 +0,4% +/- Ticks Bund -Future 168,50% +4 Vortag: INDEX Schluss +/- DAX 15.542,98 +0,5% DAX-Future 15.549,00 +0,4% XDAX 15.565,58 +0,4% MDAX 34.824,99 +0,3% TecDAX 3.796,46 +0,4% EuroStoxx50 4.188,81 +0,8% Stoxx50 3.637,18 +0,6% Dow-Jones 35.677,02 +0,2% S&P-500-Index 4.544,90 -0,1% Nasdaq-Comp. 15.090,20 -0,8% EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 168,46% +52
FINANZMÄRKTE
Ausblick: Mit einem gut behaupteten Wochenauftakt rechnen Händler an den europäischen Aktienmärkten zum Wochenauftakt. "Allerdings deutet das Umfeld auf Störfeuer hin", so ein Händler mit Blick auf die weiter anziehenden Ölpreise und die nachgebenden Kurse in Tokio. "Das spricht dafür, dass sich die Anleger vor dem ifo-Index zurückhalten", sagt der Händler. Erwartet wird, dass der wichtige Stimmungsindikator im Oktober weiter zurückgegangen ist.
Rückblick: Fester - Für Erleichterung sorgte, dass der hochverschuldete chinesische Immobilienkonzern Evergrande eine Kuponzahlung für eine im September fällig gewordene Dollar-Anleihe geleistet hat. Mehr als ein Atemholen in dem Drama um den Baukonzern dürfte dies aber nicht gewesen sein. Der Rückgang der Einkaufsmanagerindizes in Europa kam für Analysten mit Ansage und belastete nicht. Ein Kursfeuerwerk um 5,1 Prozent gab es bei L'Oreal, hier lag das bereinigte Umsatzwachstum weit über der Konsensschätzung. Auch Vivendi legte starke Umsatzzahlen vor. Die Aktien zogen 0,7 Prozent an. Wieder aufgekommene IPO-Fantasie bei der Sportwagenschmiede Porsche AG wurde im Handel als Grund für die gute Entwicklung im Autosektor genannt.
DAX/MDAX/TECDAX
Fester - Im Automobilsektor kletterten VW um 2,2 Prozent und BMW um 1,7 Prozent, Porsche SE um 1,4 Prozent. Die Gewinnwarnung von Continental (+0,5%) ging an der Aktie nahezu spurlos vorbei. "Dass Conti den Ausblick nicht halten wird können, wird seit langem erwartet".
XETRA-NACHBÖRSE
Wenig Bewegung gab es am Freitag. Wie meist vor dem Wochenende hielten sich die Anleger zurück, zumal die Nachrichtenlage dünn war. Unter den Nebenwerten stiegen Ernst Russ dank der erhöhten EBIT-Prognose des Unternehmens. Der Finanzdienstleister profitiert vom Verkauf einer Schiffsbeteiligung. Bei Tradegate notierte die Aktie am späten Abend knapp 2 Prozent höher.
USA - AKTIEN
Uneinheitlich - Falkenhafte Äußerungen des US-Notenbankpräsidenten Jerome Powell haben die Wall Street ausgebremst, nachdem sie zuvor von der bislang überwiegend positiven Bilanzsaison profitiert hatte. Fed-Chef Powell räumte das Risiko einer höheren Inflation ein. Es sei an der Zeit, die monatlichen Anleihekäufe zurückzufahren, für Zinserhöhungen sei es indes noch zu früh. Die Nasdaq rutschte daraufhin tiefer ins Minus. Dow und S&P-500 hatten kurz nach der Startglocke zwar noch Allzeithochs erreicht, konnte diese aber nicht halten. Die Kaufbereitschaft ging auch wegen des bevorstehenden Wochenendes zurück. Kaum Impulse gingen von den US-Einkaufsmanagerindizes aus. Dienstleistungsgewerbe und Industrie sind mal über und mal unter Erwartungen geblieben. Die Nasdaq wurde vom Kurseinbruch bei Snap (-26,6%) und Intel (-11,7%) belastet. Snap rechnet nach den jüngsten Änderungen der Datenschutzregeln von Apple mit einer Abschwächung des Wachstums. Intel hat mehr verdient als erwartet und auch die Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr erhöht. Allerdings kann der Chiphersteller die Nachfrage der Kunden nicht schnell genug befriedigen, weshalb der Umsatz im dritten Quartal die Markterwartungen knapp verfehlte und voraussichtlich auch im vierten Quartal nicht erreichen wird. American Express (+5,4%) hat bei Einnahmen und Gewinn zugelegt und von der Ausgabenlust seiner Kunden besonders in den Restaurants profitiert. Honeywell (-3,2%) hat zwar mehr verdient als erwartet. Allerdings senkte das Industriekonglomerat seine Umsatzschätzung. Mattel (+0,6%) konnte gestiegene Materialkosten durch höhere Preise kompensieren. Bei Celanese (+1,6%) hat sich der Quartalsgewinn im dritten Quartal mehr als verdoppelt. Der Kurs der von Ex-Präsident Donald Trump genutzten Zweckgesellschaft (Spac) Digital World Acquisition schoss nach dem Kurssprung um 357 Prozent vom Donnerstag nun um weitere 107 Prozent nach oben.
USA - ANLEIHEN
US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 0,46 0,1 0,46 34,0 5 Jahre 1,20 -3,1 1,23 84,3 7 Jahre 1,48 -4,9 1,53 83,5 10 Jahre 1,64 -5,7 1,70 72,6 30 Jahre 2,07 -7,6 2,15 42,6
Am Rentenmarkt flachte sich die Zinsstrukturkurve weiter ab. Vor allem am langen Ende kamen die Renditen zurück, nachdem die Rendite zehnjähriger Treasurys in der Nacht zum Freitag zeitweise bis auf 1,70 Prozent gestiegen war - den höchsten Stand seit Mai. Eine flache Zinskurve könnte ein Hinweis darauf sein, dass Zweifel an der Erholung der Wirtschaft ebensowenig angebracht sind wie Erwartungen, dass die Fed die Zinsen möglicherweise aggressiver als erwartet anheben muss, um den Inflationsdruck zu mildern, womit sie aber wiederum einen Konjunkturabschwung riskierte.
DEVISENMARKT
DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Uhr Fr, 17:41 Uhr % YTD EUR/USD 1,1659 +0,2% 1,1639 1,1626 -4,5% EUR/JPY 132,49 +0,2% 132,16 132,24 +5,1% EUR/CHF 1,0671 +0,0% 1,0910 1,0667 -1,3% EUR/GBP 0,8460 -0,0% 0,8464 0,8447 -5,3% USD/JPY 113,64 +0,1% 113,57 113,70 +10,0% GBP/USD 1,3781 +0,2% 1,3753 1,3766 +0,8% USD/CNH 6,3776 -0,1% 6,3826 6,3869 -1,9% Bitcoin BTC/USD 61.989,01 +1,7% 60.947,51 60.852,76 +113,4%
Der Dollarindex sank um 0,1 Prozent. Angesichts der Perspektiven einer strafferen Geldpolitik in den USA machte die ING kurzfristig Erholungspotenzial beim Greenback aus. Die gute Berichtsperiode fache das Angstthema Inflation eher noch an, hieß es.
Der Dollar gibt am Morgen im asiatisch geprägt geschäft weiter nach. Auch der Yen büßt ein. Händler sprechen von einer steigenden Risikobereitschaft. Allerdings könne sich dies in der laufenden Woche ändern, heißt es mit Blick auf neue Covid-19-Ausbrüche in China. Auch die Commonwealth Bank of Australia sieht beim Dollar Potenzial nach oben. Die Inflation könnte die Fed zu einer zügigeren Straffung der Geldpolitik treiben.
ROHSTOFFE
ÖL
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD Brent/ICE 86,29 85,53 +0,9% 0,76 +70,1%
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
October 25, 2021 01:42 ET (05:42 GMT)
DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa -2-
Erdöl wurde wieder teurer: Berichte, wonach die Gruppe Opec+ zuletzt etwas mehr gefördert habe als eigentlich vereinbart, trügen kaum zur Entlastung der engen Märkte bei, hieß es. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI stieg um 1,5 Prozent auf 83,76 Dollar. Brent erhöhte sich um 1,1 Prozent auf 85,53 Dollar.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.798,68 1.792,36 +0,4% +6,33 -5,2% Silber (Spot) 24,50 24,32 +0,7% +0,18 -7,2% Platin (Spot) 1.049,53 1.044,30 +0,5% +5,23 -2,0% Kupfer-Future 4,55 4,50 +1,3% +0,06 +29,2%
Der gesunkene Dollarkurs und die Inflationsängste stützten den Goldpreis.
MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR
CORONA-PANDEMIE
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen steigt weiter an. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Samstagmorgen mitteilte, erhöhte sich der Wert auf 106,3. Binnen eines Tages wurden demnach 13.732 Neuinfektionen registriert. Die Zahl der Todesfälle in Deutschland im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion stieg um 23 Fälle auf 95.100.
Bundesregierung und Robert-Koch-Institut (RKI) haben die EU-Staaten Kroatien und Bulgarien neu als Corona-Hochrisikogebiete eingestuft. Gleiches gilt für Kamerun, Singapur und die Republik Kongo, wie das RKI am Freitag mitteilte. Dagegen wurden Honduras, der Irak, Kenia und das Kosovo von der Liste der Hochrisikogebiete gestrichen.
Die Landkreise in Deutschland sprechen sich für eine Ausweitung der Corona-Schutzimpfungen bei Kindern aus, um schneller Herdenimmunität in der Gesellschaft zu erreichen. Der Präsident des deutschen Landkreistages, Reinhard Sager, sagte, man sollte durch die Immunisierung von Kindern und Jugendlichen ein Stück weit jenen Teil an Impfungen kompensieren, der "durch renitent unwillige Erwachsene" auf dem Weg zum Erreichen von Herdenimmunität fehle. Zugleich sprach sich der Landkreispräsident für eine Impfpflicht für Pflegekräfte und pädagogisches Personal aus.
Die österreichische Regierung hat eine Verschärfung der Corona-Maßnahmen für Ungeimpfte beschlossen. Sollten mehr als 600 Intensivbetten mit Corona-Patienten belegt sein, werden künftig Ausgangsbeschränkungen für Menschen ohne Impfschutz eingeführt.
KOSTEN GRIPPEWELLE DEUTSCHLAND
Ökonomen warnen vor hohen wirtschaftlichen Kosten einer schweren Grippe- und Erkältungswelle in den kommenden Monaten. Sollte es in dieser Saison zu besonders vielen Atemwegserkrankungen wie zwischen Oktober 2017 und April 2018 kommen, könnte ein volkswirtschaftlicher Verlust von bis zu 30 Milliarden Euro entstehen. Das geht aus Schätzungen des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) hervor.
REGIERUNGSBILDUNG DEUTSCHLAND
FDP-Generalsekretär Volker Wissing hat ein Scheitern der Koalitionsverhandlungen für ein Ampel-Bündnis ausgeschlossen. "Scheitern ist keine Option. Es gibt keine tragbaren Alternativen zu diesem Regierungsbündnis", sagte Wissing.
INNENPOLITIK DEUTSCHLAND
Die CDU in Nordrhein-Westfalen hat die Machtübergabe von Armin Laschet an Hendrik Wüst eingeleitet. Auf einem Landesparteitag wurde der amtierende Verkehrsminister Wüst mit rund 98,3 Prozent Zustimmung zum neuen Parteivorsitzenden der Christdemokraten im bevölkerungsreichsten Bundesland gewählt.
Der Ko-Vorsitzende der Grünen Robert Habeck möchte, dass Deutschland und die Europäische Union künftig mehr Kredite aufnehmen, um den Kampf gegen den Klimawandel zu finanzieren. Dafür sollten auch die Möglichkeiten des Grundgesetzes genutzt werden. Außerdem solle die öffentliche Hand sich verschulden können, um Unternehmen bei der Finanzierung von Klimainvestitionen zu helfen. In Bezug auf die EU warnte er davor, dass eine zu rigide Sparpolitik dazu beitragen könnte, dass "das liberale, demokratische Europa weiter den Bach runtergeht".
PKW-MAUT / DEUTSCHLAND
Die von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) verantworteten Rechtskosten im Streit um die gescheiterte Pkw-Maut belaufen sich einem Bericht zufolge in diesem Jahr auf fast 6 Millionen Euro. Seit dem Beginn der Auseinandersetzung mit dem Betreiberkonsortium, das 560 Millionen Euro Schadensersatz vom Ministerium verlangt, seien dadurch fast 12 Millionen Euro an Ausgaben entstanden, berichtete der Spiegel.
MIGRATIONSPOLITIK DEUTSCHLAND
Angesichts des wachsenden Zustroms von Flüchtlingen an der deutsch-polnischen Grenze fordern Deutschlands kommunale Spitzenverbände ein konsequentes Vorgehen der Bundesregierung und der Europäischen Union sowie verstärkte Grenzkontrollen. Das geht aus einer Umfrage des RedaktionsNetzwerks Deutschland (RND) unter den drei großen kommunalen Interessenvertretungen hervor.
TARIFPOLITIK DEUTSCHLAND
Durch Tarifflucht und Lohndumping gehen den Sozialversicherungen in Deutschland angeblich jährlich etwa 30 Milliarden Euro verloren. Im Westen belaufen sich die Mindereinnahmen für die Sozialversicherungen auf 19,5 Milliarden Euro, im Osten auf 10,3 Milliarden Euro. Das geht aus Berechnungen des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) hervor.
GASLIEFERUNGEN DEUTSCHLAND
Vor dem Hintergrund des drastischen Anstiegs der Energiepreise hat Kiew den Europäern eine deutliche Erhöhung der Gaslieferungen angeboten. Der Vorsitzende des ukrainischen Sicherheits- und Verteidigungsrats, Oleksij Danylow, sagte, Kiew habe derzeit einen Vertrag mit Russland, der ein Gastransitvolumen von 40 Milliarden Kubikmeter vorsehe. "Aber heute können wir unseren europäischen Freunden zusätzlich 55 Milliarden Kubikmeter Gas anbieten." Konkretere Angaben zu dem Angebot machte Danylow nicht. 55 Milliarden Kubikmeter entsprechen der jährlichen Kapazität der vor kurzem fertig gestellten Ostsee-Pipeline Nord Stream 2. Die Ukraine, aber auch Vertreter westlicher Staaten, werfen Russland vor, seine Gaslieferungen absichtlich zu drosseln, um politischen Druck auszuüben und eine beschleunigte Inbetriebnahme von Nord Stream 2 zu erreichen.
US-INVESTITIONSPOLITK
Die Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, die Demokratin Nancy Pelosi, rechnet mit einer Einigung zu zwei billionenschweren Reformprogrammen noch in dieser Woche. "Wir sind fast da", sagte sie. 90 Prozent des Gesetzes seien geschrieben, "wir müssen nur noch einige letzte Entscheidungen treffen".
US-GELDPOLITIK
Die Präsidentin der Federal Reserve Bank of San Francisco, Mary Daly, sieht in einer Anhebung der Zinssätze zum jetzigen Zeitpunkt zur Inflationsbekämpfung große Risiken für die Wirtschaftsaussichten. In einem virtuellen Auftritt räumte sie ein, dass die Inflation stark angestiegen sei und die Werte in einigen Fällen "atemberaubend hoch" seien, aber sie fügte an, dass die meisten dieser Anstiege offenbar mit pandemiebedingten Störungen zusammenhingen.
Der Fed-Chairman Jerome Powell zeigte sich etwas besorgter über eine höhere Inflation und erklärte, die Notenbank werde sorgfältig auf Anzeichen achten, ob Haushalte und Unternehmen weiterhin mit einem anhaltenden Preisdruck rechneten.
US-Finanzministerin Janet Yellen ist zuversichtlich, dass die USA nicht die Kontrolle über die Inflation verlieren werden. Sie sagte voraus, dass der Anstieg der Inflation nur vorübergehend sein werde. Auf die Frage, wann genau die Inflation wieder auf den Zielwert von 2 Prozent zurückgehen werde, sagte Yellen: "Nun, ich erwarte, dass dies Mitte bis Ende des nächsten Jahr geschehen wird."
US-DEFIZIT
Das US-Haushaltsdefizit erreichte in dem am 30. September zu Ende gegangenen Fiskaljahr 2,8 Billionen US-Dollar und lag damit unter dem Rekordwert des Vorjahres, weil die Ausgaben der Regierung im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie teilweise durch steigende Einnahmen ausgeglichen wurden.
INVESTITIONEN GROßBRITANNIEN
Um den Rest des Landes besser anzubinden, hat das britische Finanzministerium Investitionen in Milliardenhöhe in Verkehrsprojekte außerhalb Londons angekündigt. Wie das Ministerium mitteilte, will die Regierung im kommenden Haushalt dafür insgesamt sieben Milliarden Pfund bereitstellen.
BONITÄT ITALIEN
S&P ist zuversichtlicher geworden, dass Italien seine geplanten Reformen in die Tat umsetzen wird. Die Analysten haben daher den Ausblick für Italien auf positiv von stabil erhöht. Die Bonitätsnote BBB wurde zunächst beibehalten.
DÜNGER CHINA
Sri Lanka hat eine 96.000 Tonnen schwere Lieferung mit organischem Dünger aus China gestoppt. Wie die Regierung in Colombo mitteilte, wurden bei einer Untersuchung des auf einem chinesischen Schiff eingeführten Mittels "bestimmte Arten schädlicher Bakterien" gefunden. Die Hafenbehörde erklärte, das Landwirtschaftsministerium habe die Anweisung erteilt, das Entladen des Düngers in keinem Hafen des Landes zuzulassen.
DEUTSCHE BANK
Der Vorsitzende der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, Frank Werneke, soll neues Mitglied im Aufsichtsrat der Deutschen Bank werden. Ein Sprecher der Gewerkschaft bestätigte, dass Werneke für diesen Posten vorgesehen sei.
MTU
Fitch hat ihren Ausblick für die Bonitätsnoten der MTU Aero Engines AG auf stabil von negativ angehoben. Das langfristige Emittentenausfallrating (IDR) wurde mit BBB bestätigt.
WARBURG
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
October 25, 2021 01:42 ET (05:42 GMT)
DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa -3-
Die Privatbank M.M. Warburg sowie deren Miteigentümer Christian Olearius und Max Warburg haben Verfassungsbeschwerde gegen das Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) im Cum-Ex-Verfahren vom Juli 2021 eingelegt. In der Erklärung vor dem Parlamentarischen Untersuchungsausschuss der Hamburgischen Bürgerschaft hieß es, das Urteil des BGH verletze Warburg und Olearius in ihren durch die Europäische Menschenrechtskommission garantierten Rechten.
IPO/SONO Motors
Sono Motors will an die New Yorker Technologiebörse Nasdaq. Wie das Solarauto-Unternehmen mitteilte, hat es seine Antragsunterlagen bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereicht. Die Zahl der auszugebenden Aktien und die Ausgabepreisspanne seien noch nicht festgelegt worden, hieß es. Die in München ansässige Sono Motors arbeitet an der Entwicklung des Elektroautos Sion, das mit Solarzellen ausgestattet ist.
HSBC
hat den Nettogewinn im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Damit knüpft die Bank an die guten Ergebnisse des Vorquartals an, da angesichts steigender Impfraten und besserer Konjunkturaussichten Wertberichtigungen für erwartete Kreditverluste aufgelöst wurden. Der Nettogewinn stieg von 1,36 Milliarden im Vorjahreszeitraum auf 3,54 Milliarden US-Dollar. Das Ergebnis übertraf die Erwartungen der Analysten. Die Einnahmen stiegen den weiteren Angaben zufolge um 1,0 Prozent auf 12,01 Milliarden Dollar.
S&P GLOBAL/IHS
Die Europäische Kommission hat die geplante Übernahme von IHS Markit durch S&P Global freigegeben. Die Genehmigung ist jedoch an die Bedingung geknüpft, dass die Fusionspartner in den Bereichen Rohstoffpreisbewertung und Finanzdaten tätige Unternehmen veräußern.
Der US-Internetriese steht wegen weiterer Enthüllungen zu seinem Umgang mit Gewaltaufrufen im wichtigen Markt Indien unter Druck. Wie mehrere US-Medien berichteten, hatte es der Konzern trotz Hinweisen eigener Analysten versäumt, Falschinformationen und Hassnachrichten in seinen indischen Plattformen einzudämmen.
Facebook sieht sich nach den Vorwürfen der Whistleblowerin Frances Haugen einem Bericht zufolge mit Anschuldigungen eines weiteren Ex-Mitarbeiters konfrontiert. Der namentlich nicht genannte Informant habe Beschwerde bei US-Börsenaufsicht SEC eingelegt, berichtete die "Washington Post". Demnach wirft er Facebook vor, im Umgang mit problematischen Inhalten eigene Geschäftsinteressen in den Vordergrund gestellt zu haben.
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DJG/cln/flf
(END) Dow Jones Newswires
October 25, 2021 01:42 ET (05:42 GMT)
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