DJ KfW: Corona mindert Umsatz des Mittelstands 2020 um 6 Prozent
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Corona-Pandemie hat den deutschen Mittelstand nach Aussage der KfW mit Wucht getroffen - dennoch sind die Unternehmen insgesamt glimpflich durch das Krisenjahr 2020 gekommen. Wie das KfW-Mittelstandspanel 2021 zeigt, mussten die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) im vergangenen Jahr Umsatzverluste in Höhe von 277 Milliarden Euro hinnehmen. Das war ein Minus von 6 Prozent und damit deutlich weniger als von den Unternehmen selbst befürchtet (minus 12 Prozent). "Der Mittelstand hat sich gut an die Krisensituation angepasst, oft über die Nutzung digitaler Betriebswege", sagte KfW-Chefvolkwirtin Fritzi Köhler-Geib.
Vor allem der rasche Auf- und Ausbau digitaler Vertriebswege habe sich für viele Unternehmen als Rettungsanker erwiesen: Allein 302 Milliarden Euro wurden demnach über digitale Vertriebswege erlöst, ein Zuwachs von 24 Prozent. Über 850.000 KMU erzielten laut KfW Umsätze über digitale Kanäle, rund 200.000 mehr als im Jahr zuvor. Für das laufende Jahr erwartet demnach zwar jedes dritte Unternehmen weitere Rückgänge beim Umsatz, insgesamt berichten die Unternehmen aktuell aber von einem Aufwärtstrend, die mittelfristigen Erwartungen pendeln sich auf Vorkrisenniveau ein.
Die Umsatzrendite sank auch dank staatlicher Hilfsmaßnahmen nur leicht - auf 7,3 (7,5) Prozent. Die Eigenkapitalquote gab auf 30,1 (31,8) Prozent nach. Deutlich gebremst wurden die Investitionen, es wurden Investitionspläne im Volumen von 61 Milliarden Euro nicht umgesetzt. Die Neuinvestitionen sanken um 7 Prozent.
1,9 Millionen Unternehmen des Mittelstands sind lauf Köhler-Geib noch von Corona negativ beeinflusst. Rund die Hälfte der Mittelständler ist von Lieferengpässen betroffen. Mit einer Auflösung dieser Engpässe noch in diesem Jahr rechnen demnach nur 5 Prozent der befragten Unternehmen.
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October 26, 2021 04:14 ET (08:14 GMT)
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