DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
GREEN DEAL - Der Vizepräsident der EU-Kommission und Klima-Kommissar Frans Timmermans hält das von der EU angestrebte Budget für den Green Deal von einer Billion Euro vorerst für ausreichend. "Stand heute haben wir das Geld und die Mittel, um in die richtige Richtung zu gehen", sagte er der Welt. Aber: "Vielleicht müssen wir in zehn Jahren nochmal schauen, ob es reicht." Timmermans hofft, dass zusätzliches Geld aus dem Privatsektor kommt. (Die Welt)
BUNDESHAUSHALT - FDP-Chef Christian Lindner hat eine Überprüfung der Subventionen des Bundes und eine klare Prioritätensetzung bei der Finanzierung der Ampel-Pläne angekündigt. "Die Schuldenbremse fordert keine schwarze Null, sondern solide Finanzen. Dafür stehen wir, aber eine Finanzplanung kann es wegen der unsicheren Konjunkturlage noch nicht geben", sagte Lindner der Rheinischen Post. "In jedem Fall sollten Vorhaben in eine Prioritätenfolge gebracht werden. Nicht alles geht sofort", sagte Lindner, der als möglicher neuer Finanzminister gehandelt wird. "Dann werden wir Subventionen prüfen." (Rheinische Post)
KLIMA-INVESTITIONEN - Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner will private Investitionen in Klimaschutz und Digitalisierung durch die Beschleunigung betrieblicher Abschreibungen "auf zwei oder drei Jahre" ankurbeln. "Wir können uns eine Beschleunigung der Abschreibungen bei der betrieblichen Steuer auf zwei oder drei Jahre vorstellen", sagte Lindner der Rheinischen Post. Deutschland brauche eine stärkere wirtschaftliche Dynamik. "Helfen könnten steuerliche Super-Abschreibungen für Anlageinvestitionen in Klimaschutz und Digitalisierung. Das stärkt Wachstum und Transformation zugleich. (Rheinische Post)
KAPITALMARKT - Christoph Boschan, CEO der Wiener Börse, und Bernd Spalt, Vorstandsvorsitzender der Erste Group, sehen Wirtschaft und Gesellschaft vor enormen Herausforderungen. Die hohen Kosten, die etwa die Bekämpfung des Klimawandels nach sich zieht, und die Altersvorsorgeproblematik machen ihrer Einschätzung nach eine Stärkung des Kapitalmarkts und der Aktienkultur unumgänglich, sagten sie in einem Interview. (Börsen-Zeitung)
ESG - Der ESG-Experte Alexander Bassen, Professor für Kapitalmärkte und Unternehmensführung an der Universität Hamburg, hat auf dem 10. Investmentfondstag der Börsen-Zeitung vor überbordenden Publikationsvorgaben für Unternehmen zur Nachhaltigkeit gewarnt und institutionelle Investoren ermutigt, sich an der Konsultation entsprechendender Standards zu beteiligen. (Börsen-Zeitung)
KLIMASCHUTZ - Microsoft-Gründer Bill Gates hält Energieformen, die wetterunabhängig sind - also auch dann Strom produzieren, wenn der Wind nicht bläst und die Sonne nicht scheint - für wichtig auf dem Weg für mehr Klimaschutz. Dabei setzt er auch auf die Atomkraft. Außerdem fordert er, den Preis von Elektroautos zu senken und den Preis von synthetischem Fleisch zu drücken, "denn wir müssen auch die Schwellenländer mitnehmen. Die reichen Nationen müssen die Innovationen nicht nur vorantreiben, um selbst klimaneutral zu werden, sondern auch, um es anderen zu erleichtern, das Gleiche zu tun." (Handelsblatt)
EZB - Der Präsident der Familienunternehmer Reinhold von Eben-Worlee wirbt für einen "Falken" als neuen Bundesbank-Chef. Diese Personalie sei alles, was noch von dem Versprechen übrig ist, dass der Euro so stabil sein wird wie die D-Mark. "Anders als die Finanzmärkte haben Familienunternehmer vor allem die langfristigen Risiken im Blick, weil sie - wie auch die Bürger - voll in Haftung genommen werden, sobald die Blasen platzen oder die Staaten ihre Schulden nicht mehr tragen können", sagte er. (Handelsblatt)
NEW WORK - Der Management-Vordenker Reinhard Sprenger erklärt, warum der Trend zu New Work so häufig falsch verstanden wird - und gerade für Mittelständler Chancen bietet. Unternehmen müssten ihre Arbeitsorganisation und Führungsstruktur verändern, weil die Marktdynamik sie dazu zwingt. (Handelsblatt)
WALD - Bei Waldinvestments in Nordamerika können Waldbesitzer durchaus mit sieben bis zehn Prozent Rendite rechnen. In Deutschland sehen sie, bezogen auf den heutigen Kaufpreis, eher eine Rendite im niedrigen einstelligen Bereich. Zwei bis drei Prozent Rendite vor Steuern hier in Deutschland seien im heutigen Umfeld ja gar nicht schlecht sind, sagten Wald-Besitzer im Gespräch. (Handelsblatt)
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October 29, 2021 01:11 ET (05:11 GMT)
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