WIESBADEN (dpa-AFX) - Organisierte Kriminalität in Deutschland richtet immer größeren Schaden an. Das geht aus dem "Bundeslagebild Organisierte Kriminalität 2020" hervor, den das Bundeskriminalamt (BKA) am Montag in Wiesbaden veröffentlichte.
Die Behörden führten nach eigenen Angaben 2020 fast 600 Ermittlungsverfahren durch. Durch ihre kriminellen Machenschaften erlangten die Täter laut BKA Vermögenswerte von über einer Milliarde Euro. Das waren 58 Prozent mehr als 2019. Auch der wirtschaftliche Schaden, der durch die Taten organisierter Banden verursacht wurde, wuchs um 4 Prozent auf 837 Millionen Euro.
"Diese Zahlen zeigen die enormen Gewinnmöglichkeiten und zugleich den wesentlichen Anreiz der OK-Gruppierungen für ihre Taten auf", heißt es in dem Lagebild. Die Anzahl der Tatverdächtigen ist leicht gesunken auf rund 6500 Personen. Die größte Gruppierung umfasste 158 Personen. Ein Großteil der OK-Gruppierungen agiert international.
"Der Druck auf die Organisierte Kriminalität ist in Deutschland heute so hoch wie nie", sagte Bundesinnenminister Horst Seehofer (CDU) laut Mitteilung. "Kriminalität darf sich für niemanden lohnen. Wir dulden keine rechtsfreien Räume, weder analog noch digital."/sat/DP/eas